„Links“ gelten als die ursprünglichste Form der Golfplätze. In Schottland, wo der Sport vermutlich einst erfunden wurde, spielt man auf den kargen, aber traditionsreichen Böden entlang der Küsten auch heute noch in und mit der Natur. Passend zum spektakulären Landschaftserlebnis bieten einige der besten Hotels des Landes golfbegeisterten Connaisseuren ein ebenso eindrucksvolles Ambiente.
„Links“ geht auf das Altenglische Wort hlinc, das soviel wie „ansteigender Boden“ oder „Grat“ bedeutet, zurück. Es bezeichnet das sandige, für die Landwirtschaft unbrauchbare Dünengebiet entlang der Küsten. Außer anspruchslosem Süßgraß wächst hier kaum etwas. Dafür gedeiht die Golf-Idee hier bis heute sehr gut. Wellige Fairways und steife Brisen sind die Zutaten für ein besonders anspruchsvolles und abwechslungsreiches Spiel. Echte Linksplätze kommen zudem traditionell mit einem Minimum an Landschaftsgestaltung und gärtnerischer Pflege aus. Hier ist Golf tatsächlich noch ein Naturerlebnis.
Old Course Hotel, Golf Resort & Spa
Es war ein Linksplatz an der Ostküste Schottlands, von dem aus der Golfsport seinen Jahrhunderte währenden Siegeszug um die Welt angetreten hat. Davon sind zumindest die Schotten überzeugt. Der heute als “Old Course” bekannte Platz in St. Andrews sei das wahre „Home of Golf. Alles habe hier im 12. Jahrhundert mit Schafhirten begonnen, die zum Zeitvertreib Steine mit Stöcken in Hasenlöcher schlugen. Etwa 200 Jahre später war daraus ein Kult entstanden, der vom schottischen König James II. verboten wurde – aus Angst, die Jugend könnte deswegen ihre kriegswichtigen Übungen im Bogenschießen vernachlässigen. König James IV. – selbst begeisterter Golfer – schaffte das Verbot ein halbes Jahrhundert später wieder ab.
Heute steht am Old Course eines der feinsten Golfhotels der Welt: das Old Course Hotel, Golf Resort & Spa. General Manager Daniel Pereira ist überzeugt: „St. Andrews ist Golf – und Golf ist St. Andrews. Beides ist untrennbar miteinander verbunden. Und mit der natürlichen Schönheit seines Platzes, die von der wunderbaren Landschaft des Kingdom of Fife umrahmt wird, ist das Old Course Hotel das vielleicht wichtigste Reiseziel für Golfer aus der ganzen Welt.“ Fakt ist: 27 mal wurde bereits die Open Championship (British Open), das älteste Golfturnier der Welt, auf dem Old Course ausgetragen – häufiger als irgendwo sonst. 2015 ist es das nächste Mal soweit.
Turnberry, A Luxury Collection Resort
Ein weiterer regelmäßiger Austragungsort des Turniers und ähnlich legendäres Links-Revier wie St. Andrews ist das Turnberry-Resort an der Südwestküste Schottlands. Im Jahr 1901 wurde hier der erste offizielle Golfplatz der Region eröffnet. „The Ailsa“ ist heute eine Institution. Ebenso das 1906 fertig gestellte Luxushotel. Während der Weltkriege dienten die Fairways als Start- und Landebahnen, das Hotel als Lazarett. Heute erinnert an diese Zeit nur noch ein Denkmal. Und Turnberry, das seit einigen Jahren zur renommierten Luxury-Collection-Gruppe gehört, ist längst wieder eine der exklusivsten Golf-Destinationen der Welt.
Ailsa war bereits viermal Austragungsort der Open Championship – zuletzt im Jahr 2009. Er galt lange Zeit als schönster Golfplatz ganz Schottlands. Wahrzeichen Turnberrys ist der pittoreske neunte Abschlag des Platzes. Es ist eine der am meisten fotografierten Spielbahnen der Welt. Auf einem landschaftlich spektakulären Küstenabschnitt spielt man hier mit Blick auf die malerischen Reste von Bruce’s Castle. Der Abschlag selbst ist eine Felskuppe und der Weg dahin ist nicht viel mehr als ein dünner Pfad. Von hier schlägt man den Ball um eine kleine Bucht auf ein schmales Grün. Alles andere als ein Kinderspiel. Zumal hier meist eine steife Brise von der Irischen See weht.
The Gleneagles Hotel
Links-Plätze dienen oft auch als Vorbild für die Gestaltung von Golfplätzen im Landesinneren. So auch im berühmten Gleneagles-Resorts in Perthshire, etwa 50 Kilometer Nordwestlich von Edinburgh. Auch hier leistete die Natur die entscheidende Vorarbeit. Die letzte Eiszeit hinterließ Sand und Kies, lange Grate, Hügel mit flachen Kuppen und Mulden. James Braid, eine Golflegende des jungen 20. Jahrhunderts, verfeinerte diese dramatische Landschaft zu dem King’s und Queen’s Course. 1918 beendete er seine Arbeit an dem Golfidyll. Viele der Fairways und Grüns sind durch lange Kiesbänke von benachbarten Abschlägen separiert. So hat jeder Spieler die luxuriöse Illusion ganz allein auf dem eigenen, privaten Platz zu sein. Der Rasen ist angenehm fest und federnd und ermöglicht langes, ermüdungsfreies Spielen.
Aus weiteren, später angelegten Plätzen ging schließlich der 1990 von Jack Nicklaus kreierte Monarch’s Course – heute: PGA Centenary Course – hervor. Hier trifft sich 2014 die europäische und amerikanische Golfelite zum Ausspielen des Ryder Cups. Es ist das erste Mal seit 40 Jahren, dass das internationale Golf-Event wieder auf schottischem Boden stattfindet.
Auch für Nichtgolfer ist die Naturschönheit im Tal des Adlers erfahrbar. Wander- und Fahrradrouten führen über die Golfplätze zu den reizvollsten Stellen des 340 Hektar großen Anwesens. Insgesamt 20 ökologisch besonders wertvolle und unter Naturschutz stehende Habitate finden sich auf dem Areal des Resorts: 19 „Sites of Scientific Interest“ und eine „Site of Special Scientific Interest“.