Premiere für Ernie „The Big Easy“ Els: Bei der 25. BMW International Open hat der Südafrikaner am Sonntag seinen ersten Turniersieg in Deutschland errungen. Nach der Schlussrunde des Jubiläumsturniers im Golfclub München Eichenried lag Els mit 270 Schlägen (-18) an der Spitze des Leaderboards. Ein souveräner Birdie-Putt auf der 18. Spielbahn brachte ihm den Sieg sowie ein Preisgeld von 333.330 Euro ein – und verhinderte das achte Stechen der Turniergeschichte mit einem alten Bekannten: Auf Platz zwei verpasste Thomas Björn (Dänemark, 271, -17) seinen dritten Triumph bei der BMW International Open nach 2000 und 2002 nur knapp.
Lange hatte auch der Franzose Alexander „El Toro“ Levy (272, -16) seinen ersten Sieg auf der European Tour vor Augen gehabt, fiel jedoch nach vier Bogeys auf der zweiten Neun noch auf Rang drei zurück. Martin Kaymer (273, -15) und Marcel Siem (275, -13) aus Deutschland waren ebenfalls noch mit Chancen auf den Heimsieg in den Schlusstag gegangen und bildeten einen gemeinsamen Flight. Siem musste sich nach einer 71er-Runde und -1 mit dem geteilten zehnten Platz zufriedengeben. Kaymer erreichte mit drei unter Par am Sonntag den geteilten vierten Rang. Er bleibt der bisher einzige deutsche Sieger bei der BMW International Open: 2008 hatte Kaymer bei der 20. Auflage des Turniers triumphiert. Bernd Wiesberger (Österreich, 273, -15), der seit kurzem von BMW Austria unterstützt wird, kletterte auf dem Leaderboard dank einer 68 auf der Schlussrunde ebenfalls noch auf den vierten Rang, den er sich mit Kaymer und Alex Noren (Schweden) teilte.
Marcel Siem und Martin Kaymer bei den BMW International Open. Foto: pr.
„Die 25. Ausgabe der BMW International Open war in jeder Hinsicht ein besonderes Turnier“, sagte Dr. Friedrich Eichiner, Mitglied des Vorstands der BMW AG, Finanzen.
Für Els war es insgesamt der 28. Sieg auf der European Tour und der erste in dieser Saison. Nach Platz sechs bei der BMW PGA Championship im englischen Wentworth und dem vierten Rang bei der US Open in der Vorwoche konnte der Routinier seine herausragende Form eindrucksvoll bestätigen. Mit 43 Jahren ist er zugleich der älteste Sieger in der 25-jährigen Turniergeschichte der BMW International Open. Bereits nach der ersten Runde hatte Els die Führung übernommen – und nach jeder Runde die Spitze auf dem Leaderboard verteidigt.
„Das war eine wunderbare Woche hier in München“, meinte Els nach seinem Triumph bei seinem sechsten Start. „Ich bin stolz, meinen Namen nun auf dieser schönen Trophäe zu sehen. Wir alle hatten hier eine großartige Zeit. Ich lag ab der ersten Runde vorne und wurde gejagt. Der Druck war groß, denn es waren einige tolle Spieler hinter mir. Umso glücklicher bin ich darüber, dass es für den Sieg gereicht hat.“
16.000 Zuschauer erlebten am Sonntag den packenden Ausklang einer ereignisreichen Jubiläumswoche, die für Els bereits mit der standesgemäßen Anreise vom Flughafen am Steuer eines Rolls-Royce Ghost glänzend begonnen hatte.
Kaymer ergänzte: „Wir haben einfach eine super Woche gehabt. Heute hatte ich wieder einige gute Chancen, habe aber einige Fehler gemacht. Und die kann man sich hier nicht leisten, wenn man drei Schläge auf die Spitze aufholen will. Mit Marcel Siem auf die letzte Runde zu gehen, hat Spaß gemacht. Der direkte Vergleich mit einem deutschen Spieler gibt einen zusätzlichen Push. Insgesamt fällt mein Fazit nach dieser Woche positiv aus. Die BMW International Open wird jedes Jahr besser.“
Die beiden weiteren Deutschen Bernd Ritthammer (277,-11) und BMW Golfsport Botschafter Maximilian Kieffer (280, -8) schlossen das Turnier auf den geteilten Plätzen 22 bzw. 35 ab. Eine der besten Runden spielte am Sonntag der Chinese Wen-yi Huang (274, -14), der lediglich 65 Schläge (-7) auf dem Championship Course benötigte und sich damit noch auf den geteilten siebten Platz nach vorn spielen konnte. Der begeisternde Auftritt des 32-Jährigen weckt schon jetzt die Vorfreude auf die BMW Masters im Lake Malaren Golf Club von Shanghai (China), die vom 24. bis 27. Oktober stattfinden und „The Final Series“ im „Race to Dubai“ der European Tour eröffnen werden.
Anders als noch 2012, als sich Andrew Marshall (England) im Gut Lärchenhof mit einem Ass auf der 17 ein BMW 6er Gran Coupé hatte sichern können, wechselte der BMW „Hole-in-One Award“ in diesem Jahr nicht den Besitzer. Insgesamt wurden auf dem Par 3 über 70 Birdies gespielt. Aber keinem Pro gelang es im Verlauf der vier Turniertage, auf der 17. Spielbahn (Par 3) mit einem Schlag einzulochen. Zum 25. Geburtstag der BMW International Open wäre ein BMW M6 Gran Coupé die Belohnung für ein Ass gewesen. In der Turniergeschichte bleibt es damit bei vier Gewinnern des „Hole-in-One Award“: Neben Marshall konnten auch Jay Townsend (USA, 1991), Raphaël Jacquelin (Frankreich, 2001) und Jean-François Lucquin (Frankreich, 2010) jeweils ein faszinierendes BMW Automobil gewinnen.