Für die einzig wirkliche Spannung im Kampf um den Solheim Cup 2013, sorgte am Finaltag eine Gewitterunterbrechung, doch am Ende erfüllten sich Kapitänin Liselotte Neumann und ihr Team Europa vor insgesamt 110.000 Besuchern ihren Traum: Sie gewannen im Colorado Golf Club in Denver/USA mit einem überlegenen 18:10 über die USA und verteidigten damit den 2011 in Irland gewonnenen Pokal. Der Sieg basierte zu einem auf einer überragenden Caroline Hedwall aber auch auf einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Elf der zwölf Spielerinnen trugen Punkte zum Sieg bei. Auch Caroline Masson (Gladbeck), die am Sonntag mit deutlich mehr Nervosität in ihr Einzel gegen Lexi Thompson ging und am Ende gegen die Amerikanerin chancenlos war.
Für eine erste Überraschung sorgte die jüngste Spielerin im Team Europa seit Bestehen des Solheim Cups, Charley Hull (England). Sie bezwang mit Paula Craemer einen absoluten Weltstar des Profigolfs deutlich mit 5 und 4. Damit rechtfertigte die 17-jährige Engländerin ihre Nominierung durch Neumann „Ich war überhaupt nicht nervös, weil ich Golf immer gleich sehe: mein Leben steht nicht auf dem Spiel, wenn mir ein Schlag misslingt. Es geht darum den Ball zu schlagen, ihn zu finden und den nächsten Schlag zu machen.“
Ebenfalls deutlich gewann die Siegerin der Ladies German Open 2013, Carlota Ciganda (Spanien) gegen Morgan Pressel, die ebenfalls stärker eingeschätzt wurde. Am Ende behielt Ciganda mit 4 und 2 die Oberhand.
Dann kam die Unterbrechung von einer Stunde und dann kam Caroline Hedwall. Der Schwedin blieb es vorbehalten den entscheidenden 14. Punkt für Europa zu sichern womit die Titelverteidigung feststand. Ihr gelang ein hervorragender Annäherungsschlag auf das 18. Grün und nachdem Michelle Wie mit ihrem Putt knapp gescheitert war, verwandelte sie ihren sicher zum Loch- und Matchgewinn. Hedwall wurde damit zur überragenden Spielerin des Solheim Cups 2013, die alle fünf möglichen Partien bestritt und alle fünf gewann!
Als unmittelbar danach Catriona Matthew (Schottland) gegen Gerina Piller einen weiteren halben Punkt holte, stand der erste Sieg des Teams Europa auf amerikanischem Boden fest. Bis zum Ende wurde es dann der höchste Sieg des Teams Europa seit Bestehen dieses Kontinental Wettbewerb, der auf dem 18. Grün entsprechend gefeiert wurde.
Für Caroline Masson endete ihr erster Solheim Cup Auftritt zwar mit einer Niederlage gegen Lexi Thompson, das änderte aber nichts an dem hervorragenden Gesamteindruck, den sie an den drei Tagen in Denver hinterließ. Mit ihren 2,5 Punkten, ist sie die erfolgreichste deutsche Spielerin in diesem Wettbewerb. Ihr Ziel ist klar definiert: „Es war Wahnsinn und eine Hammerwoche hier. Nach dem Sieg mit der Mannschaft, will ich in zwei Jahren unbedingt dabei sein, wenn der Solheim Cup in Deutschland, in St. Leon-Rot gespielt wird und den Cup zu Hause verteidigen!“