Neues Golfregelbeispiel: Anfrage von Herrn Karl Heinz aus Österreich
Was ist der Unterschied zwischen Drop und Ball fallen lassen?
Inv. Nr. 282
Hallo Herr Pausch,
Nach meiner Regelauslegung gibt es zwischen einem Dropverfahren – Wasserhindernisse etc. und dem Fallenlassen eines Balles zB. nach einem eingebohrtem Ball auf dem Fairway einen Unterschied.
Viele Golffreunde meinen, die Bezeichnung „Drop“ wäre aus dem Englischen, Fallenlassen die deutsche Übersetzung.
Dieser Meinung bin ich jedoch nicht.
Die Antwort auf diese Frage wird wieder in einer Woche veröffentlicht
Was der Spieler alles darf? – Oder was der Spieler alles muss !
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Die Frage von voriger Woche:
Wann spricht man von einem schwerwiegenden Verstoß?
(Ausführlicher Regeltext zu diesem Thema finden Sie im Beispiel von voriger Woche)
Antwort:
Sehr geehrte Frau Sandra,
Ein Spieler hat einen schwerwiegenden Verstoß gegen die anwendbare Regel begangen, wenn die Spielleitung der Meinung ist, dass er sich durch das Spielen vom falschen Ort einen bedeuteten Vorteil verschafft hat.
Also es obliegt in der Verantwortung der Spielleitung zu entscheiden ob ein Spieler
wegen eines schwerwiegenden Verstoßes im Zählspiel zu disqualifizieren ist.
Bespiele einen schwerwiegenden Verstoß:
Ein langgezogenes Wasserhindernis ist unmittelbar nach dem Abschlag als Wasserhindernis
(gelb frontal) gekennzeichnet und der Länge nach als seitliches Wasserhindernis ( rot) gekennzeichnet,
Unmittelbar nach dem Abschlag kreuzt der Ball des Spielers das frontale Wasserhindernis
der Ball fliegt entlang den Teich entlang und kommt ca. 140 m im Teich zur Ruhe
das als seitliches Wasserhindernis gekennzeichnet war ohne dass er das Hindernis jemals verlassen hätte.
Der Spieler holt sich den Ball vom Teich, anstatt Richtigerweisen nach Regel 26-1a zurück zur ursprüngliche Schlagstelle zu gehen oder nach Regel 26-1b einen Ball hinter dem Wasserhindernis fallen lassen, lässt den Ball nach Regel 26-1c (innerhalb von 2 Schlägerlängen) fallen und spielt das Loch fertig.
Der Spieler hat also vom falschen Ort gespielt weil er die erwähnten 140m nicht zurückgegangen ist und dort Regelkonform seinen Ball unter Hinzurechnung eines Strafschlages weiterspielen hätte können, kommen 2 Strafschläge nach der anwendbaren Regel 26 nicht zur Anwendung, weil der Spieler sich einen erheblichen Distanzvorteil verschafft hat und somit von der Spielleitung disqualifiziert werden muss.
Ein weiteres Beispiel das relativ oft vor allem in Privatrunden vorkommt:
Der Spieler hatte einen für Ihn misslungenen Abschlag und er weiß nicht ob der Ball im Aus oder nicht mehr auffindbar ist.
Anstatt dass der Spieler zur Zeitersparnis einen provisorischen Ball ins Spiel bringt geht er nach vorne und stellt fest der Ball liegt im Aus oder ist unauffindbar. Der Spieler müsste also einen neuen Ball unter Hinzurechnung eines Strafschlages von der zuletzt gespielten Stelle ins Spiel bringen. Regel 27-1
Der Spieler will sich den Rückweg ersparen bringt einen neuen Ball ungefähr an der Stelle wo der ursprüngliche Ball liegen könnte oder im Aus ist ins Spiel und rechnet sich je nach Laune entweder einen oder zwei Strafschläge dazu.
Auch hier liegt ein schwerwiegender Verstoß gegen die Regel vor, weil der Spieler
vom falschen Ort weiterspielte und einen erheblichen Distanzgewinn hatte.
Der Spieler muss disqualifiziert werden.
Noch ein Beispiel zur anwendbaren Regel:
Ein Spieler erklärt seinen Ball als unspielbar und lässt ihn nach Regel 28c innerhalb
von 2 Schlägerlängen fallen.
Der Ball rollt nach dem Fallenlassen so weit weg, dass er nochmals fallen gelassen werden müsste. Regel 20-2c IV
Der Spieler setzt aber von dieser Stelle sein Spiel fort.
Der Spieler spielte also vom falschen Ort aber er hat sich keinen bedeuteten Vorteil dabei verschafft bekommt
aber 2 Strafschläge nach der anwendbaren Regel 28
Gernot Pausch
Liebe Leser auch Sie können mir Fragen zu den Golfregeln stellen, ich werde Ihre Fragen
gerne kostenlos beantworten. mailto:gernot.pausch@utanet.at