Häufig sind Golfer von dem sogenannten Golferarm betroffen. Typisch für diese Erkrankung ist ein stechender lokaler Schmerz auf der Innenseite des Ellenbogens, der aber auch in weitere Teile des Arms bis in die Hand ausstrahlen kann. Wer eine Faust bilden, schwere Gegenstände anheben oder das Handgelenk beugen will, spürt diesen Schmerz besonders intensiv. Häufig wird der Schmerz in den Morgen- und den Abendstunden bemerkt.
Die Ursachen liegen häufig in einseitiger Belastung. So kann ein zu hastig gesteigertes Trainingspensum bei Golfern die Ursache für die Beschwerden sein. Nur etwa zehn Prozent der Patienten sind tatsächlich Golfer. Der Golferarm ist also nicht auf das Golfen beschränkt, sondern kann auch durch andere Belastungen des Bewegungsapparates der Unterarmbeugemuskulatur entstehen.
Sanfte Behandlungsmöglichkeiten für den Golferarm
Ein Golferarm sollte umgehend behandelt werden, da sonst ein chronischer Verlauf droht.
Wer bis in den Unterarm ausstrahlende Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen im Ellenbogen spürt, kann seine Beschwerden kurzfristig lindern, indem er den Ellenbogen kühlt, da dies entzündungshemmend wirkt. Auch eine feuchte Wärme kann wohltuend sein.
Zu den konservativen Behandlungsmethoden zählt die Ruhigstellung des Arms, was aber bei stetiger beruflicher Belastung nicht sinnvoll ist. In einem solchen Fall muss der Bewegungsablauf optimiert werden, um eine dauerhafte Belastung abzuwenden. Eine Epicondylitisspange oder eine Bandage können hilfreich bei der Genesung sein. Immer bekannter wird die Behandlung mit Kinesio-Tape. Der Physiotherapeut bringt das Tape auf die Haut des Patienten auf. Durch das Kinesio-Tape wird der Druck auf den entzündeten Muskel verringert, was die Lymphzirkulation und die Gelenkfunktion verbessert. Auch der Schmerz wird reduziert und die Heilung somit beschleunigt. Das erste Tape wird vom Patienten drei bis fünf Tage getragen, danach erfolgt ein Wechsel durch den Spezialisten. Es folgt eine Tragedauer von rund sieben Tagen. Das Tragen einer geeigneten Bandage kann ebenfalls weiteren Beschwerden vorbeugen und ist bei sportlicher Betätigung absolut sinnvoll.
Medikamente und Operation als letzter Schritt
Treten die Beschwerden kurzfristig auf, sind schmerzstillende Medikamente sinnvoll. Ist der Schmerz intensiv und belastend, ist zumeist eine Injektion mit einem lange wirkenden Cortisonpräparat erforderlich. Der Schmerz klingt im besten Fall innerhalb weniger Stunden ab und auch die Entzündung der Unterarmbeugemuskulatur verschwindet rasch. Eine dauerhafte Lösung ist Cortison aufgrund der hohen Nebenwirkungen allerdings nicht. Wenn alle Behandlungsmöglichkeiten nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt haben, sollte eine Operation erwogen werden. Hierbei wird unter Vollnarkose oder einer lokalen Betäubung ein kleiner Schnitt in die Haut durchgeführt und der Ansatz der Muskulatur von der Knochenhaut gelöst und zu Nervenreizen angeregt. Im Anschluss wird der Arm unter Einsatz einer Schiene oder einer Bandage ruhig gestellt. Betroffene sollten ihren Golferarm nicht bagatellisieren und beim ersten Auftreten der Symptome unbedingt einen Spezialisten hinzuziehen.