Moritz Lampert schreibt in Aserbaidschan Golfgeschichte: Er gewinnt mit der Azerbaijan Golf Challenge Open sein drittes Turnier der diesjährigen Challenge-Tour-Saison, kehrt damit direkt zurück auf die European Tour und sichert sich eine Spielberechtigung für 2015. Dies gelingt ihm als erstem Deutschen in der Tourgeschichte und als drittem Spieler überhaupt. Mit einem Gesamtergebnis von 16 unter Par (72, 65, 69, 66) holte sich Lampert den Sieg im National Azerbaijan Golf Club mit zwei Schlägen Vorsprung auf den Franzosen Michael Lorenzo-Vera. Platz 3 teilten sich mit jeweils 13 unter Par die beiden Engländer Steven Brown und Andrew Johnston.
„Ich kann das noch gar nicht richtig realisieren“, sagte der Spieler des Golf Team Germany (GTG) nach dem Erfolg in der 22.000-Einwohner-Stadt Quba, „es ging jetzt wahnsinnig schnell.“ Exakt zehn Wochen liegen zwischen Lamperts erstem Sieg in Kärnten und dem in Aserbaidschan. „Wahnsinn. Es ist unbeschreiblich. Endlich hat es geklappt, aber dass es so schnell gehen würde, hätte ich mir nicht erträumt. Zu Beginn des Jahres auf der Pro Golf Tour wusste ich ja noch nicht einmal, ob und wie viel ich überhaupt auf der Challenge Tour spielen kann“, lässt Lampert die letzten Monate rekapitulieren.
Mit dem Preisgeld von 48.000 Euro übernimmt der Sandhausener auch Platz 1 der Gesamtrangliste der European Challenge Tour und ist ab sofort für die European Tour spielberechtigt. Er wird beim Turnier „Made in Denmark“ vom 14. bis 17. August sein Comeback auf der großen Tour geben, nachdem er sich 2013 schon einmal mit den besten Spielern der Welt messen durfte, damals aber die Klasse nicht halten konnte.
Das Turnier in Aserbaidschan war für Lampert holprig gestartet. „Am Donnerstag lag ich nach neun Löchern der ersten Runde drei über Par, da hatte ich schon keine große Hoffnung mehr, den Cut zu schaffen“, so Lampert später. Doch mit drei Birdies auf den zweiten neun Löchern kämpfte er sich zurück. Am Freitag folgte eine Fabelrunde mit einem Hole in One und zwei Eagle. Lampert: „Ab da lief es dann so gut, wie es nur laufen kann.“ Am Wochenende ließ der 22-Jährige eine 69 sowie eine exzellente 66 folgen und holte am Finaltag fünf Schläge Rückstand auf den Franzosen Benjamin Hebert auf.
„Es ist etwas ganz Besonderes, auf diesem Weg auf die Tour zu kommen. Dass das jetzt so schnell geht, davon war ich selbst überrascht“, äußert sich Herren-Bundestrainer Ulrich Zilg zum Erfolg Lamperts und würdigt die Kaltschnäutzigkeit seines Spielers im National Team Germany: „Moritz hatte in diesem Jahr vier wirkliche Siegchancen und drei davon hat er genutzt. Wenn er in der Nähe des Titels war, hat er ihn auch gewonnen. Das ist ein Zeichen seiner mentalen Stärke und des unbedingten Willens.“
„Das ist wirklich einzigartig: Im letzten Jahr von der dritten Liga direkt in die erste, der sofortige Abstieg zurück in die dritte Liga, da die Ergebnisse nicht ausreichten, um auch nur die Challenge Tour zu halten, und dann dieses Jahr wieder von der Pro Golf Tour über die Challenge Tour auf die European Tour! Eine phantastische Leistung“, zeigte sich auch Rainer Goldrian, Geschäftsführer der PGA of Germany und der Pro Golf Tour, begeistert.