Zur turnusgemäßen Regularienanpassung im kommenden Jahr beim Europäischen Golf Verband (EGA) werden sich wichtige Änderungen ergeben, die das vorgabenwirksame Spiel für Spieler in höheren Handicapklassen attraktiver machen soll.
Heraufsetzung entfällt
So entfällt zukünftig, wie schon heute bei den Clubvorgaben, eine Heraufsetzung des Handicaps in der Vorgabenklasse 5 (Hcp. 26,5 bis 36,0) nach schlechten Einzelergebnissen. Damit gibt es ab der Saison 2016 keine Heraufsetzung des Handicaps ab Handicap 26,5 aufwärts nach einzelnen vorgabenwirksamen Wettspiel- oder EDS-Runden mehr. Die als kompliziert empfundene Pufferzonensystematik entfällt dort. Dennoch können weiterhin auch Golfer mit höheren Handicaps durch Anpassung der Vorgabe seitens ihres Heimatclubs heraufgesetzt werden. „Es ist zu erwarten und zu empfehlen, dass gerade die Spieler, deren Spielpotenzial nachhaltig und dauerhaft nachlässt, von dieser Möglichkeit Gebrauch machen, um Spaß am Spiel zu behalten“, merkt Alexander Klose an.
Pufferzonenanpassung (CBA) entfällt
Darüber hinaus wird die häufig kritisierte computergesteuerte Pufferzonenanpassung (CBA) abgeschafft. Diese hat in der Vergangenheit bei überdurchschnittlich guten oder schlechten Ergebnissen vieler Wettspielteilnehmer zu einer automatischen Anpassung des Spielergebnisses geführt. Auch die Automatik bei der jährlichen Vorgabenanpassung wird der Vergangenheit angehören. Die Anpassungsentscheidung zum Jahreswechsel wird wieder zurück in die Hände der Vorgabenausschüsse und Spieler gelegt. Die bisherige Kennzeichnung der Vorgaben als aktiv und inaktiv wird abgeschafft.
Private Runden werden ausgeweitet
Eine weitere Neuerung ist die Zulassung von privaten vorgabewirksamen Runden (EDS-Runden) auf allen Golfanlagen, die dem DGV angeschlossen sind. Bisher war dies nur auf dem Heimatplatz möglich. Nach wie vor müssen diese zuvor im Sekretariat des Golfclubs angemeldet werden.
Ein Grund für die Anpassungen ist das sich im Wandel befindende Freizeitverhalten der Bevölkerung und damit ein sich änderndes Spielverhalten vieler Golfer. Spieler aus den höheren Vorgabenklassen nehmen laut Statistik zum Beispiel immer seltener an vorgabenwirksamen Wettspielen teil. Mit den Vereinfachungen wollen EGA und DGV die Spieler wieder zum Wettspiel bringen und somit in einen wichtigen Teil des Clublebens zurückholen.
„Ziel ist es, rein freizeitorientierte Golfspieler von einer Vielzahl der komplexen Handicap-Regularien, die sich bisher vermehrt am sportlichen, wettkampforientierten Vielspieler ausrichten, zu befreien. Damit wollen wir den Interessen beider Zielgruppen gerecht werden“, erklärt Alexander Klose, Vorstand für Recht und Regularien im DGV.