Viel zu oft bemerke ich bei Amateurspielern den leichtfertigen Umgang mit der Position Ihres Balles. Bereits beim Ansprechen, ohne dass ein Schlag erfolgt ist, kann ein erfahrener Pro das Ergebnis vorausahnen, wenn zum Beispiel bei einem Eisen 7 der Ball vor der linken Fußspitze (ich beziehe mich hier und nachfolgend immer auf Rechtshänder) gespielt wird. Die Folge etwa ein getoppter Ball.
Sind es Unerfahrenheit oder Nachlässigkeit, warum viele ambitionierte Spieler so schlampig beim Set Up mit der Ballposition umgehen?
Nach vielen Jahren rätsle ich immer noch, warum dies so ist? Wahrscheinlich beides, verbunden mit einer gewissen Hektik vor dem Schlag, falsch eingeübte Pre-Shot-Routine, sowie Nichtberücksichtigung der Ballposition bei der Schlägerwahl.
Da Standbreite und Ballposition einen großen Einfluss auf das Zielen haben, sollten Sie vielleicht künftig vermehrt auf diese beiden Punkte achten.
Wenn Sie gelegentlich bei einem Profiturnier zusehen, werden Sie feststellen, wie konzentriert die Profis bei der “Pre-Shot-Routine” die Ballposition in Augenschein nehmen.
Da wird nichts dem Zufall überlassen und jeder Zentimeter der Ballposition wird auf den gewählten Schläger abgestimmt.
Nun müssen Sie Ihre Ballposition vielleicht nicht ganz so exakt auf einen Millimeter wählen, wie die Superpros, aber bereits die Beachtung meiner groben Einteilung in 3 Positionen beim Grundschwung, siehe Bilder, wird Ihnen sicher weiterhelfen.
Ein entscheidender Tipp: Schließen Sie vor Ansprechen des Balles immer beide Füße. Legen Sie sich im Training eine Markierung (Tee, Münze, Stein) dazwischen. Erst jetzt wählen Sie den Abstand der Füße zum Ball, je nach Schläger, exakt wie auf den obigen Fotos gezeigt. Lassen Sie sich unbedingt Zeit, setzten Sie den Schlägerkopf genau hinter den Ball. Eilig ausgeführte Schläge ohne diese exakte BALLPOSITION führen zu Fehlern!
Wenn Sie diese Ratschläge beherzigen, bin ich mir sicher, werden Ihre Ergebnisse auf der Runde besser werden.
In diesem Sinne
ein schönes Spiel
Ihr
Heinz Schmidbauer
5 Kommentare
Diese Tipps von Heinz Schmidbauer kann ich nur wärmstens weiter empfehlen. Aus eigener Erfahrung weiß ich: Nichts ist so schwer zu überwinden, wie verhängnisvolle Gewohnheiten.
Eine schlampige Pre-shot Routine ist der Schlüssel zu Misserfolg und Frust, da kann der Schwung noch so ambitioniert sein.
Danke, Heinz Schmidbauer!
Silvester Schröger
Servus Heinz ! Ich lese deine Anregungen immer und versuche damit mein Spiel zu verbessern.
Danke und LG.
Sehr geehrter Herr Schmidbauer,
wie ist Ihr Hinweis gemeint: ” Legen Sie sich im Training eine Markierung (Tee, Münze, Stein)
dazwischen.”
Wo zwischen?
Herzlichen Gruß und Dank!
PS. …….sorry, ich bin Anfängerin…. :(
Hallo Frau Kulinna, also egal ob Steinchen, Tee oder Münze. Sie sollten diese zwischen Ihren geschlossenen Füßen platzieren. Damit haben Sie dann einen Anhaltspunkt, wenn Sie Ihre Standposition mit den Füßen einnehmen, Sie sehen, wo der Mittelpunkt ist um Ihren Schläger zu positionieren. Oft legt man den Ball zu weit links oder rechts. Also den Schläger sprich Eisen 9 -5 z.b. in die Mitte – Höhe der Markierung legen und links davon (Rechtshänder) den Ball. Schläger Holz 5 oder 3 oder 1 entsprechend weiter dann nach links, d. h. Driver H.1 Innenseite linke Ferse. Hoffe Ihnen damit geholfen zu haben? Weitere Infos finden Sie auch in meinem neuen Buch: “Die Jagd nach Golf” im Rediromaverlag. MFG Heinz Schmidbauer
Sehr geehrter Herr Schmidbauer,
Vielen Dank für die sehr hilfreichen Tipps.
Beim Abstand zum Ball hatte ich das Problem, mich wegen meiner vermutlich etwas kürzeren Arme zu nah am Ball zu befinden.
Ich habe während der letzten Saison ausprobiert, die kürzere Armlänge durch etwas mehr Vorbeugen des Oberkörper auszugleichen.
Die Bälle flogen mit einem dadurch etwas flacheren Schwung genauer, sogar etwas weiter.
Im Hinblick auf das Schlägerfitting werde ich daher darauf achten, etwas längere Schäfte anbringen zu lassen.
Bei einem Gespräch in einem Golfshop wurde mir gesagt, dieses Problem, Arme, Oberkörper, Beine spiele nicht die entscheidende Rolle, sondern es wäre die Schwunggeschwindigkeit, welche für das Fitting wichtig sei.
Seit meinem Probieren habe ich dazu eine andere Meinung.