GPS-betriebene Golf Carts bringen im Vergleich zu normalen Golfcarts einige Vorteile, die wir hier vorstellen wollen. So werden Risiken minimiert, da sich der Bewegungsradius einschränken lässt, Schäden an Platz und Fahrzeugen lassen sich so reduzieren. Dadurch lassen sich sowohl Haftungsrisiken als auch Kosten verringern. Zudem werden Clubmanagement und Greenkeeping durch gesteuerte und kontrollierte Abläufe entlastet. Und auch Golfspieler sollen von der neuen Generation der GPS-gesteuerten Golfcarts profitieren.
Detlef Hennings, Geschäftsführer des Golfplatzes Schwanhof bei Weiden, zeigt stolz seine neue Cart-Flotte, die seit dieser Saison im Einsatz ist. 20 GPS-Golcarts hat er bei der Cart Care Company geleast. Angeschafft wurden die Carts in erster Linie, um den Querfahrern und Rasern, welche zu dicht an die Grüns und Abschläge heranfahren, Einhalt zu gebieten. „Den Mehrwert von GPS in Golfcarts kennen wir schon seit zwölf Jahren, aber mit dem neuen System und dem daraus resultierenden Controlling wurden die Carts noch einmal verbessert“, meint Hennings.
Auf 30 Golfanlagen in Deutschland im Einsatz
Bereits auf mehr als 30 deutschen Golfanlagen und mit einer Gesamtanzahl von circa 750 Golfcarts ist das neue GPS-System im Einsatz. Dieses geht aus einer Kooperation von GPS Industries, Inhaber wichtiger Golf GPS-Patente, und Club Car, dem weltweit führenden Anbieter von Elektrofahrzeugen und Golfcarts, hervor. Das sogenannte Visage-System bietet jederzeit und von jedem Ort aus Zugriff und Kontrolle über die Golfcart-Flotte. Benötigt wird lediglich ein Internetzugang und ein PC oder ein mobiles Endgerät.
Golfcarts sind fernsteuerbar
In kritischen oder gefährlichen Bereichen kann damit „ferngesteuert“ werden. Bei Einschränkungen auf der Golfanlage wird per Mausklick festgelegt, dass beispielsweise alle Club Cars nur auf Wegen und am Fairwayrand fahren dürfen. Auch lässt sich die Geschwindigkeit bis zum Stillstand reduzieren, etwa auf öffentlichen oder teilöffentlichen Straßen und Wegen auf zulassungsfreie 6 km/h. Damit wird Sorge für die Sicherheit der Mitglieder, der Gäste und für die Golfanlage getragen. Haftungsrisiken werden dagegen reduziert. Sensible und gefährliche Bereiche können „aus dem Spiel“ genommen werden. „Fahrten zu nah an das Grün, zwischen Grün und Bunker oder in die Nähe von Wasserhindernissen gehören der Vergangenheit an“, berichtet Dirk Müller-Haastert, Geschäftsführer der Cart Care Company, die Club Car in Deutschland vertreibt.
Beschädigungen ließen sich auf Grund der Weghistorie eines jeden Fahrzeugs besser nachverfolgen bzw. würden dadurch erheblich reduziert. Hennings bestätigt das: „Durch die gesperrten Zonen rund um Abschläge und Grüns sieht man sehr schnell eine enorme Verbesserung des Grasbestandes.“ Auf diese Weise sparen Greenkeeper Zeit und können sich anderen Aufgaben widmen. Und auch das Clubmanagement wird entlastet, denn man muss sich nicht mehr um Golfplatz-Rowdies, im Graben liegende Carts oder daraus resultierende Beschwerden anderer Golfer kümmern.
Auch der Golf & Country Club Seddiner See bietet seinen Mitgliedern und Gästen die GPS-Carts an. Zehn wurden 2015 geleast, weitere zehn im Jahr 2016 gekauft. Erfahrungen mit GPS-Carts hatte man davor nicht, doch die Vorteile haben überzeugt: „Die Kontroll- und Service-Möglichkeiten für unsere E-Cart-Nutzer, zum Beispiel die Gewitterwarnung via Bildschirm ergänzend zur zentralen Platzsirene, waren entscheidend für die Anschaffung“, sagt Horst Schubert, Vorstand der Golf & Country Club Seddiner See AG. „Bislang – ohne GPS – hatten wir keine Kontrolle über die Fahrbereiche der E-Carts. Nun müssen sich unserer Golfer daran gewöhnen, dass sie nicht mehr überall fahren können bzw. dass die Geschwindigkeit auf dem Parkplatz automatisch gedrosselt wird.“
Bessere Informationen zur Golfcart-Flotte
Neben Fernsteuerung und Drosselung der Geschwindigkeit bieten die GPS-Carts noch weitere Vorteile: „Wir haben eine bessere Kontrolle darüber, welches Cart am häufigsten eingesetzt wurde und wie der Batteriezustand der jeweiligen Fahrzeuge ist“, so Hennings. Auch die Spielgeschwindigkeit und die Zahl der Golfer auf dem Platz lassen sich dadurch besser überprüfen. Laut Hennings ein großer Mehrwert gegenüber den früheren Carts: „Wir wissen genau, wann sich ein Flight hinter der Spielgeschwindigkeit befindet und können ihn via Textnachricht darauf hinweisen oder sind darüber informiert wann Carts bzw. Spieler ihre Runde beenden.“ Der aktuelle Standort der Golfcarts kann zudem über Google Maps angezeigt werden. „Darüber hinaus stehen Auswertungen zu Nutzung, Auslastung und Batterieverbrauch für die Golfanlagen bereit“, ergänzt Müller-Haastert. So können zum Beispiel Übersichtberichte der langsamsten Löcher und Zeiten eines Tages erstellt werden. Die GPS-Carts auf dem Golfplatz Schwanhof und im Golf & Country Club Seddiner See kommen gut bei Mitgliedern und Gästen an. Grafische Darstellung der Spielbahnen mit Entfernungsangaben, 3D-Überflüge für jede Spielbahn, Nachverfolgung der Drivelänge und eine elektronische Scorekarte sind viele Details, die das Visage-System bietet. „Die Entfernungsanzeige zur Fahne wird sehr positiv bewertet“, erzählt Schubert. Und laut Hennings schätzen seine Golfer zudem den Komfort der Luxusausführung mit gepolsterten Sitzen und dickerem Sportlenkrad sowie den Unterhaltungswert der Fahrzeuge. „Mitunter werden Sprüche im Display eingeblendet; zum Beispiel: ‚Es gibt immer noch Golfer, die die linke Seite unseres Platzes nicht kennen‘. Das kann zur Erheiterung des ganzen Flight beitragen“, so der Geschäftsführer des Golfplatzes Schwanhof.