Die Golfwelt blickt wieder einmal gespannt nach England. Ab dem 20. Juli starten auf dem Royal Birkdale Golfkurs die Open Championships 2017. Die offene Meisterschaft des Royal & Ancient Golfclubs of St. Andrews ist das älteste noch heute ausgetragene Turnier der Welt, auch wenn der Veranstalter seit Anfang des Jahrtausends nicht mehr der Royal & Ancient Golf Club of St. Andrews ist, sondern die 2004 ausgegliederte Holding „R&A“. Wir werfen einen Blick auf das diesjährige Turnier, einige der Favoriten und was Royal Birkdale abseits des Alters zu einem solch speziellen Turnier macht.
Das älteste Turnier der Welt
Die Open Championships sind immer einen Besuch wert, so auch in diesem Jahr. Wenn die besten Golfer der Welt von 20. bis zum 23. Juli ihren Sieger ausspielen, fungiert Royal Birkdale als Bühne. Der berühmte Golfkurs ist nahe der westenglischen Stadt Southport gelegen, etwa 20 Kilometer vom ungleich bekannteren Liverpool entfernt. Es handelt sich um eines der vier Major-Turnier im Golf-Kalender, ausgespielt zum insgesamt 146. Mal.
Bereits neun Mal zuvor diente Royal Birkdale als Austragungsort des größten britischen Golfturnieres, letztmals im Jahr 2008. Vor neun Jahren erlang der Ire Pádraig Harrington den Sieg in Southport, indem er Ian Poulter (4 Schläge zurück) sowie Greg Norman und Henrik Stenson (jeweils 6 Schläge Rückstand) auf die Plätze verwies. Er verteidigte damit seinen im Vorjahr in Carnoustie erlangten Sieg erfolgreich.
Der Platz selbst entstand bereits 1889, lange bevor er einer großen Umgestaltung unternommen wurde. Diese fand Anfang der 1920er Jahre statt und ging von Fred Hawtree und JH Taylor aus. Beide spielen in der Golfgeschichte als Platz-Architekt bzw. Spieler eine große Rolle in den frühen Jahren des Sports. Letztlich entstand ein Kurs, der bis heute nicht verändert wurde und die Sanddünen entlang der Fairways wunderbar einschloss.
Zu Recht wurde Royal Birkdale seit der ersten Austragung 1954 zum am häufigsten genutzten Platz der Open Championships, direkt nach dem regelmäßig alle fünf Jahre bespielten St. Andrews. England und Schottland teilen sich die entsprechenden Plätze auf, sodass neben den beiden oben erwähnten Turnieren Carnoustie, Royal St. George’s, Royal Lytham & St. Annes, Royal Troon, Turnberry, Royal Liverpool, Muirfield und Royal Portrush als Schauplätze dienen.
Die Favoriten in der diesjährigen Ausgabe
Das Feld im Jahr 2017 setzt sich, wie nicht anders zu erwarten, aus unzähligen exzellenten Golfspielern zusammen, darunter auch einige Sieger aus vergangenen Jahren. So heißt der Titelverteidiger beispielsweise Henrik Stenson. Der 41-jährige Schwede gewann im vergangenen Jahr sein allererstes Major-Turnier und versucht diesen Titel zu verteidigen. Für diesen Erfolg wird Stenson eine Quote von 17.00 (alle Quoten vom 29. Mai) zugewiesen, mit denen er immerhin in den Top 5 der Favoriten steht.
Auch der Spanier Sergio García musste sich für einen großen Triumph lange gedulden und feierte diesen schließlich in Augusta, wo er im Play-Off Justin Rose bezwingen konnte. Sein Ziel für die Open ist klar definiert und unterstreicht den Stellenwert, den das Turnier für die Profis einnimmt. García betont: „Das Masters sind wie die Champions League, aber die British Open sind wie die Champions‘ Champions League.“ Spaniens Vorzeigegolfer tritt im Übrigen mit denselben Quoten an, wie es Stenson auch tut (17.00).
Die Gesamtfavoriten sind zumindest bei den Buchmachern andere. Vor allem PGA Player of the Year Dustin Johnson ist in dieser Reihe zu nennen. Dem US Open Sieger von 2016 wird eine Siegchance von 8.50 zugetraut, die er sich mit einer starken Saison wahrlich erarbeitet hat. Doch Johnsons beste Platzierung bei den Open Championships liegt bereits sechs Jahre zurück, als er einen geteilten zweiten Platz holte. Ob er es im Juli besser machen kann, steht in den Sternen.
Rory McIlroy muss, auch bei den British Open, niemanden mehr etwas beweisen. Er gewann das Turnier im Jahr 2014 und ist auch drei Jahre später wieder einer der Top-Favoriten. Seine 10.00-Quote reflektiert unter anderem seinen Sieg bei FedEx Cup 2016. Die einzige Major-Trophäe, die noch nicht in seinem Schrank steht, ist unterdessen die des Masters in Augusta.
Die drittniedrigste Siegquote gehört Jordan Spieth mit 11.00. Der US-Amerikaner kann vor allem auf ein unglaublich erfolgreiches Jahr 2015 zurückblicken, das er bei sämtlichen Majors in den Top 4 abschloss und zwei von ihnen gewann. Nach dem desaströsen Ende des Masters in 2016 spielte er immerhin eine gute Rolle im amerikanischen Ryder Cup-Team, das Europa schlagen konnte. Trotz einiger Schwächen in vergangenen Turnieren bleibt Spieth einer der talentiertesten, jungen Golfspieler, die in den Favoritenkreis eines jeden Turnieres gehören.
1 Kommentar
Ich bin gespannt was Dustin Johnson abliefert. Finde die optimistischen Quoten der Buchmacher könnten sich noch als Fehleinschätzung erweisen. Denn ein Rory McIlroy lieferte zuletzt beeindruckende Ergebnisse und ist mindestens ebenbürtig.