Vielen Golfern ist der Zusammenschluss der Leading Golf Clubs of Germany (LGCG) bekannt. Siebenmal pro Saison erhalten dessen Mitglieder Besuch von anonymen Testern, die ihren Aufenthalt im Club und auf dem Platz bewerten. Derzeit stellen sich 33 von insgesamt 731 Anlagen in Deutschland diesem Urteil, das sind weniger als fünf Prozent.
Im Mai startete die diesjährige Testsaison der LGCG. Der bisherige über zehn Jahre im Einsatz befindliche Fragebogen, der als Testinstrument dient, wurde sowohl inhaltlich als auch formal auf die Belange und Bedürfnisse heutiger Golfanlagen mit hohem Qualitätsanspruch angepasst. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren beinhaltet dieser 16 statt zehn Fragebereiche, die Fragenanzahl stieg von 105 auf 176. Folgende Qualitätsbereiche werden beurteilt: Grüns (10 Prozent), Abschläge (10 Prozent), Fairways (10 Prozent), Hindernisse (5 Prozent), fixe Platzgegebenheiten der Golfanlage (5 Prozent), Platzausstattung (5 Prozent), Übungseinrichtungen (5 Prozent), Service (5 Prozent), Sekretariat (10 Prozent), Golf- Shop (5 Prozent), Garderoben und Duschen (5 Prozent), Restaurant (15 Prozent), IT-Service (5 Prozent), Markenauftritt (2 Prozent), subjektive und emotionale Eindrücke (ohne Einfluss) sowie das Image des Golfclubs (3 Prozent). De-facto- Zustände werden anhand von objektiven Bewertungsverfahren („sehr gut“, „bis auf 3 Ausnahmen sehr gut“, „nicht gegeben“) und harten Fakten (vorhanden/gegeben/ja vs. nicht vorhanden/nicht gegeben/nein) bewertet.
Der Fragebogen wurde in enger Zusammenarbeit mit der Change Management Consulting (CMC) aus Münsing umgesetzt. Im Research-Bereich liegt der Schwerpunkt des unabhängigen Marktforschungsunternehmens auf der Durchführung von sogenannten Mystery-Tests, die CMC seit mehr als 15 Jahren für namhafte Kunden in Europa durchführt. Circa 300 ausgewählte Golfspieler aus einem Pool von insgesamt 2.000 Testern werden 2018 im Rahmen des Mystery- Testverfahrens tätig. Sie decken über die ganze Saison hinweg Vorzüge und temporäre Schwachstellen der getesteten Golfanlagen auf und helfen, deren Qualität ständig zu optimieren. Denn jeder Club erhält im Anschluss an die Tests innerhalb
von 48 Stunden eine detaillierte Einzelbewertung. Die erste bundesweite Testwelle erfolgte im Mai, die letzten Tests stehen im September an. Die Tester wurden im Frühjahr von CMC geschult, um eine verbesserte Standardisierung und Harmonisierung der objektiv zu beurteilenden Leading-Qualitätskriterien zu gewährleisten.
Golfclubs, die an einer Mitgliedschaft bei LGCG interessiert sind, können nach Einreichung eines schriftlichen Antrags mindestens ein Jahr am Leading-Mystery- Testverfahren teilnehmen. Erreicht ein Golfclub nach den sieben Tests ein Gesamtergebnis, das dem Durchschnittswert aller Mitgliederclubs im aktuellen Testjahr entspricht, so kann er die Mitgliedschaft beantragen. Da die Qualitäts- und Wertegemeinschaft ausschließlich qualitative und keine quantitativen Ziele verfolgt, werden laut Vorstandsbeschluss maximal fünf Prozent der deutschen Golfclubs aufgenommen. Aktuell sind daher noch zwei Plätze frei. Seit fünf Jahren können qualitätsorientierte Golfanlagen das Leading-Testverfahren auch als reine Dienstleistung und zusätzliches Controlling- bzw. Steuerungselement nutzen. Dieser gebührenpflichtige Service kann drei-, fünf- oder siebenmal pro Jahr in Anspruch genommen und bei Interesse in der LGCG-Geschäftsstelle angefragt werden