Sehr oft hört man auf der Runde den Sätz wie „diesen Putt habe ich total falsch eingeschätzt“ oder „ich habe kein Glück beim Putten, es fällt mir nichts!“ Nun, ich sage immer: Putten ist ein „Game in the Game.“
Heutzutage gibt es eine Menge von Spezialisten und sogenannten „Puttgurus“ die Ihnen helfen können. Meiner Meinung nach spielen viele Faktoren zusammen um erfolgreich zu Putten.
Zu einem: den Puttgriff der für alle gültig ist, ähnlich wie beim Griff an den anderen Schlägern, gibt es eigentlich nicht.
Die Grundregeln fürs Putten
Der richtiger Stand, Griff, Zielen und die Ballposition wird Ihnen Ihr Pro sicherlich schon erklärt haben. Lassen Sie sich aber immer wieder von ihm kontrollieren, gerade die Stellung des Balles oder das Ausrichten zum Ziel sollte kontrolliert werden.
Neben dem traditionellem Griff sind alle möglichen Varianten meiner Meinung nach zugelassen, sei es etwa „crosshanded“ oder ein Griff wie bei Bernhard Langer mit den langen Putter.
Auch die Wahl des Putters ist Geschmacksache oder Gefühlssache. Nehmen Sie sich auf alle Fälle Zeit den passenden Schläger zu finden. Allerdings halte ich das oft praktizierte häufige Wechseln des Putters, um quasi dem Schläger die Schuld für schlechtes Putten zuzuschieben, für unangebracht.
Versuchen Sie daher zunächst durch gezieltes Üben und viel Training ein besseres Ergebnis zu bekommen, bevor Sie einen anderen Putter kaufen.
Gerade hier liegt sehr oft der Fehler: So gerne viele Golferinnen und Golfer auf der Range Bälle schlagen, auf das Puttinggrün geht man nur kurz und das oft auch nur, um das schlechte Gewissen zu beruhigen. Dabei kann das Üben auf dem Grün richtig Spaß machen. Warum?
Machen Sie eine Wette mit sich selbst oder mit einem Freund. Spielen Sie, um mit den Druck umgehen zu können, immer auf neun Löcher aus verschiedenen Entfernungen um eine Belohnung wie einen Kaffee und Kuchen.
Ein paar Tipps
Markieren Sie Ihren Sweatspot:
Prüfen Sie die Balance Ihres Putters:
Oft wird ewig lange auf dem Puttinggrün Zeit mit zu viel Überlegungen über die richtige Ziellinie verbraucht. Sie sollten wissen, dass die meisten Putts wegen dem falschem Balltempo ihr Ziel verfehlen.
Deshalb mein Rat: Beginnen Sie mit 3 Bällen. Die Länge des ersten Balles gilt als Ziel, versuchen Sie alle anderen Bälle gleich lang zu machen und dies mit verschiedenen Entfernungen. Dann üben Sie das Gleiche mit nur jeweils einer Hand.
Wenn Sie so das Gefühl für das Tempo und damit auch das Gefühl für die Schnelligkeit der jeweiligen Grüns entwickelt haben, ist schon die halbe Miete erreicht.
Es gibt natürlich viele sogenannte „Drills“. Ein weiteres Beispiel: legen Sie mehrere Bälle im Kreis rund um das Loch und versuchen Sie ohne große Pause alle ins Loch zu versenken. Dies aus verschiedenen Entfernungen.
Bergauf oder Bergab- Putts
Grundsätzlich sollten Sie auch auf das Gefühl Ihrer Fußsohlen in Betracht ziehen, was die gefühlte Neigung angeht.
Stellen Sie sich ca 2 bis 3 Meter hinter die Linie zwischen Ball und Loch. Achten Sie darauf, dass Ihr Körper zum Gefälle lotrecht steht und die Augen dazu parallel auf das Loch gerichtet sind.
Halten Sie den Putter vor Ihrem Körper und zwischen Ihrem Daumen und Zeigefinger. Lassen Sie den Putter pendeln, schließen Sie Ihr nicht dominantes Auge und schauen Sie über den Schaft des Putters, der den Ball bedecken soll.
Wenn das Loch näher rechts vom Schaft ist, sollte der Putt von links nach rechts brechen, gleiches gilt umgekehrt, wenn das Loch links vom Schaft ist, dann bricht der Ball von rechts nach links.
Welches ist mein dominantes Auge?
Jeder Mensch hat ein dominantes Auge, wenige wissen dies. So finden Sie es heraus:
Formen Sie ein Dreieck wie auf dem Bild, zielen Sie auf die Fahne, schließen Sie zuerst ein Auge und schauen mit dem offenem Auge auf die Fahne und umgekehrt. Mit dem Auge, mit welchem Sie die Fahne durch das Dreieck erblicken, dies ist Ihr dominantes Auge. Probieren Sie es aus!
Alles diese eher technischen Hilfen sollten Sie versuchen.
Für mich steht besonders aber beim Putten das „Selbstvertrauen“ im Mittelpunkt. Wenn Sie schon Angst vor dem Einlochen egal aus welcher Entfernung haben, kann es zumeist nicht klappen. Vielleicht kennen Sie das Gefühl, den Putt mache ich jetzt rein? So sollten Sie immer denken.
Lesen Sie dazu meinem Artikel „Golf und Selbstvertrauen„.
So erfolgreich diese Hilfen sein können, so sehr ist sie mit einer großen Bitte verbunden: „Vergessen Sie nicht das zügige Spielen“!
Nichts ist für Ihre Mitspieler und einem nachfolgenden Flight lästiger, wenn unnötig Zeit auf dem Grün vertrödelt wird.
Bereiten Sie sich auf Ihren Putt bereits vor, auch wenn Sie noch nicht an der Reihe zum Spielen sind, aber bitte so, dass die Mitspieler nicht gestört werden.
Lesen Sie die Grüns und achten Sie auf das Tempo des Balles Ihrer Mitspieler. So können Sie sich gut für Ihren Putt vorbereiten und diesen zügig ausführen.
Ein erfolgreiches Putten wünscht Ihnen
Ihr
Fotos: alle H. Schmidbauer