Es ist die wohl grundlegendste Regeländerung seit 60 Jahren. In einer offiziellen Pressemitteilung hat der Deutsche Golfverband (DGV) jetzt auf die Golfregel-Änderungen ab 2019 hingewiesen.
Ab dem 1. Januar 2019 gelten die durch die weltweit anerkannten obersten Regelhüter des Golfsports, den Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews (R&A) und die United States Golf Association (USGA), neu überarbeiteten Golfregeln. Aus gegenwärtig 34 werden 24 Golfregeln. Eine vergleichbare umfassende Reorganisation der Regeln liegt mehr als 60 Jahre zurück. Der Deutsche Golf Verband (DGV) hat das Regelwerk, als oberste Regelinstanz im deutschsprachigen Raum, übersetzt. Allen Golfspielern stehen – je nach Interesse – ab sofort zwei verschiedene Ausgaben zur Verfügung: Das komplette neue Regelwerk und eine Spieleredition.
Beschleunigung des Spiels
Alexander Klose, Vorstand Recht & Services beim DGV, begrüßt diese Entwicklung ausdrücklich: „Vieles macht die Anwendung der Golfregeln logischer und zeitgemäßer. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Beschleunigung des Spiels. Eine Golfrunde, egal ob über 18 oder neun Löcher, soll zügig gespielt werden können und damit insbesondere besser in den Tagesablauf der vielen hunderttausend Freizeitgolfer passen.“
Von 32 auf 24 Golfregeln
Mit der Reduzierung des Regeltextes um zehn Regeln von 34 auf 24 wurde ein klares Signal gesetzt. Die Vielzahl inhaltlicher Änderungen soll die Freude am Golfspiel fördern. Neben vielen weiteren Anpassungen wird die Suchzeit für einen Ball von fünf auf drei Minuten verkürzt, die Empfehlung ausgesprochen, dass jeder Schlag nicht mehr als 40 Sekunden dauern und üblicherweise schneller ausgeführt werden soll. Außerdem wird das Schlagen außerhalb der Reihenfolge im Zählspiel (Ready Golf) gefördert.
Darüber hinaus wird eine alternative Form des Zählspiels angeboten, bei der durch die Spielleitung eine maximale Begrenzung für ein zu notierendes Ergebnis je Loch festgelegt werden kann. Ab 2019 muss auch die Fahne bei einem Schlag auf dem Grün nicht mehr bedient werden und das Fallenlassen des Balles (Droppen) wird nicht mehr aus Schulter- sondern aus Kniehöhe erfolgen. Viele Verhaltensweisen, die dem Charakter des Spiels nicht widersprechen, sind künftig straflos, so zum Beispiel das versehentliche Bewegen eines Balls durch den Spieler bei der Suche, oder das versehentliche Treffen des Spielers, seiner Ausrüstung oder seines Caddies mit dem Ball. Das gilt auch für das Bewegen oder Berühren von Gegenständen wie Blättern, Steinen und Stöcken in einer Penalty Area mit der Hand oder dem Schläger. Entfernungsmessgeräte sind ab 2019 grundsätzlich erlaubt, es sei denn, sie sind durch die Platzregel verboten (Umkehrung der aktuellen Regelung).
„Der DGV hat, als oberste Regelinstanz in Deutschland, in den letzten Wochen und Monaten sehr viel ehrenamtliches und hauptamtliches Engagement in die Übersetzung der Regeltexte ins Deutsche gesteckt. Wir freuen uns, allen Golfspielern ein leichter verständliches Regelwerk präsentieren zu können, das außerdem zu kürzeren Rundenzeiten führt“, sagt DGV-Präsident Claus M. Kobold.
Der R&A (The Royal and Ancient Golf Club) und die USGA (United States Golf Association) überarbeiten gemeinsam regelmäßig die offiziellen Golfregeln.