Insgesamt waren 350 interessierte Jugendwarte und viele weitere Funktionsträger aus Clubs und Verbänden zum 7. Jugendgolf-Kongress am 22. und 23. November nach Paderborn gekommen. Die Veranstaltung hatte in diesem Jahr seinen Schwerpunkt auf den Jugendbreitensport und unter das Motto gesetzt: golf.Spielen: Ball – Bewegung – Begeisterung.
Eine große Zahl an Referenten ermöglichte es den Teilnehmern im Heinz Nixdorf MuseumsForum, aktuelle Entwicklungen, Analysen und neueste wissenschaftliche Erkenntnisse für ihr erfolgreiches Wirken im Nachwuchsbereich nutzen zu können.
„Die Referenten, die inhaltliche Tiefe der Vorträge und die Rekordteilnehmerzahl waren herausragend. Der Jugendgolf-Kongress bildet alle zwei Jahre einen spannenden Rahmen für einen fruchtbaren und lebhaften Austausch. Ich glaube, dieser Kongress hat alle Teilnehmer erreicht und bestärkt, hier weiter mit vollem Elan zu wirken, aber durchaus auch neue Wege zu gehen, um auch den zukünftigen Nachwuchs für den Golfsport zu begeistern. Ich habe gerade in den Diskussionen gemerkt, wieviel den Teilnehmern die Jugendarbeit bedeutet und wie engagiert sie ihre Aufgabe angehen“, zog Claus M. Kobold ein zuversichtliches und positives Fazit des 7. Jugendgolf-Kongresses.
Die Liste der Experten aus Sport und Wissenschaft war hochkarätig besetzt. So sprachen unter anderem der ehemalige Handball-Weltmeister, Christian „Blacky“ Schwarzer, als Trainer und Spieler über seine Sicht auf Erfolgsfaktoren und der Sportpädagoge Prof. Werner Schmidt über den Wandel der Sportkultur. Sozialforscher Ingo Leven fasste relevante Erkenntnisse und Schlüsse aus der jüngsten Shell-Jugendstudie zusammen, Sportpsychologe Dr. Christian Heiss gab einen wichtigen Ansatz, wie die Elternrolle erfolgsförderlich gestaltet wird, Dr. Christian Zepp entwarf ein praxisfähiges Motivationsmodell für Trainer und Spieler. In allen Vorträgen wurden die vielfältigen, nachgewiesenen positiven Wirkungen des Golfspiels auf die gesunde Entwicklung von Körper und Psyche bei Kindern und Jugendlichen herausgestellt.
Workshops und Ideenbörse
Doch auch der Praxisbezug kam nicht zu kurz. Im Anschluss an die Vorträge fanden in den Seminarräumen vertiefende Workshops und Ideenbörsen statt. Es wurde unter anderem von den Bundestrainern (Nachwuchs) der praxisgerechte Umgang mit der DGV-Rahmentrainingskonzeption erläutert und von Clubvertretern Konzeptionen und Praxisbeispiele aus ihrer Jugendarbeit vorgestellt. Weitere Themen waren unter anderem die Neugestaltung des Projekts Abschlag Schule, das Golfhelden-Camp als Kindergewinnungsaktion 2019 und 2020 und das neue DGV-Trainerportal 3.0 samt App.
In den Diskussionen in den Pausen standen oftmals die demografische Entwicklung und das sich radikal verändernde Freizeit- und Sozialverhalten im Mittelpunkt und wie sich der Golfsport in Zukunft angesichts dieser gesellschaftlichen Herausforderungen aufstellen kann.
„Die Auswirkungen des gesellschaftlichen Wandels auf den Golfsport stellen uns alle vor große Herausforderungen. Patentlösungen gibt es nicht. Aber Golfdeutschland reagiert und entwickelt sich aktiv weiter. Jedem Trend hinterher zu rennen, ist nicht angezeigt. Unser Sport ist durch und durch gesundheitsförderlich, unsere Werte sind definitiv zukunftsfähig und Golfer achten, lieben und fördern Natur und Umwelt. Angesichts der just zu Kongressbeginn von der WHO veröffentlichten bedrohlich angestiegenen Zahl von Bewegungsmuffeln unter den Jugendlichen in Deutschland kann und wird der Golfsport mit seinen rund 1,8 Mio. Golfern und den zahlreichen Ehren- und Hauptamtlichen einen mehr als merkbaren Beitrag zur Gesundheit unserer Zivilgesellschaft darstellen. Der Grundstein von Spiel- und Bewegungsfreude wird in der Kindheit gesetzt. Ich bin überzeugt, die 350 Teilnehmer dieses Kongresses nehmen sehr viel mit und sind somit beste Botschafter und Multiplikatoren, sagte Marcus Neumann, Vorstand Sport des DGV.
Der nächste Jugendgolf-Kongress wird turnusgemäß in zwei Jahren stattfinden.