Nur wenige Kilometer westlich der Küstenstadt Wilhelmshaven wartet der im Jahr 2000 eröffnete Platz des GC Wilhelmshaven-Friesland auf windresistente Golfer. Zwar wurde hier schon vor 100 Jahren Golf gespielt, doch den jetzigen mit feinem Hndchen in die Natur integrierten 18-Loch Kurs entwarf das bekannte Architektenteam um Christoph Stdler. Geprgt ist das nur leicht bewegte Areal von vielen Schilfgrben und Kopfweiden, zahlreichen Wasserhindernissen und strategisch eingepassten Bunkern. Immerhin sind die Grns allesamt recht gross, dafr aber erschwerend onduliert. Ein heisser Putter ist hier Gold wert. Diese Gegebenheiten fordern ein recht przises Spiel – gemein ist das Layout aber trotzdem nicht und lsst jedem seine Chance. Einzig fehlende Voraussicht vermag den Score zu verderben. Die gute Pflege der wogenden Fairways und Grns ist unbersehbar. Nach einer durch hier fast immer herrschenden Wind geprgten Runde sollte die Einkehr ins optisch reizvolle Clubhaus erste Pflicht sein.
Ostfriesisch frisch
Auch einige Kilometer sdwestlich hinterliess das Stdler Team, bauend auf Frank Penninks Ursprungsdesign der ersten 18. Lcher, seine von Erfahrung geprgten Spuren. Angrenzend an die Grtnereisiedlung „Hinrichsfehn“ und nahe des Luftkurortes Wiesmoor schlngeln sich nun schon 27 Spielbahnen des GC Ostfriesland durch eine wahre Parklandschaft. Fr Liebhaber von blhenden Rhododendronbschen in Hlle und Flle ist hier das Aufteen im Frhjahr fast eine Pflicht. Der hohe Torfgehalt des Untergrundes lsst den Platz aber zu jeder Jahreszeit leuchtend grn erscheinen und ist zudem dadurch gelenkschonend. Zwar sind auch in diesem Layout kreuzende Grben und schilfbewachsende Seen als Herausforderung eingebunden, doch sind dafr die Fairways breit gestaltet. Das Rough wird zwar nur einmal pro Jahr gemht, schluckt aber nicht jeden Ball auf Nimmerwiedersehen. Abschlagsmarkierungen in Form kleiner Teekannen laden schon unterwegs ins 19. Loch ein, das Doppelnutzen bietet: Als Clubhaus, Hotel und Restaurant „Blauer Fasan“ kann es als zentral gelegene Herberge einer kleinen Tour gelten.
Noch mehr Meer
Nur rund 40 Minuten südöstlich befindet sich das Meer. Hier, im ammerländischen Bad Zwischenahn, heisst nmlich ein grosser See schon Meer. Am linken Ufer des drittgrssten Binnensees in Niedersachsen schneiden sich die 18 Bahnen des GC Am Meer durch das alte Gehlz inmitten eines Naturschutzgebietes. Vier schilfgesumte Teiche sind direkt in das angenehm flache Gesamtlayout von 90 Hektar eingebettet, ohne aber ngste bei Spielern mit Wasserphobie zu schren. Schmalere Fairways als blich fordern hier Genauigkeit und Spielbahnen mit Doglegcharakter etwas Strategie. Nach einer Erfrischung in modernen Duschanlagen des Clubdomizils in Blockhausbauweise zieht es die Gste zum Ausklang der Runde wohl wie magisch auf die Sonnenterrasse.
Fazit: Eine lohnende Nordtour
All diese drei Pltze sind ganzjhrig durchgehend bespielbar und zeigen friesisch herben Charakter. Wohl eben das macht sie, neben der Ruhe, so liebenswert. Gute Platzpflege, Harmonie mit der Natur und nette Menschen zwingen fast zu einen Besuch. Wer gar die Greenfee-Card der Golfregion Nordwest fr 89.- EUR ersteht, spielt dafr wochentags gleich auf allen drei Pltzen. Es ist brigens nicht wahr, dass man vom 5. Abschlag in Bad Zwischenahn das Clubhaus des GC Wilhelmshaven sehen kann – so platt ist es hier oben auch nicht. Wahr ist nur, dass die Grussformel „Moin“ hier zu jeder Tageszeit gilt.