Österreichs Vizekanzler Kogler hat bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben, dass in Österreich Golfplätze ab dem 1. Mai „unter bestimmten Auflagen“ wieder öffnen dürfen. Der Bundesregierung schwebe vor, das die Fachverbände nähere Empfehlungen abgeben, wie diese Auflagen aussehen. „Dies ist nicht die Aufgabe der Bundesregierung“, so Kogler. Hier seien die Verbände gefordert.
In den vergangenen Tagen hat sich nach dem Beitrag „Golf First?“ (hier nachlesen) und dem offenen Brief von Josef Hingerl, Präsident des Golfplatzes Bergkramerhof im Münchner Oberland, mit dem Vorschlag, die Golfplätze für die Bevölkerung zu öffnen, hier und an anderen Stellen eine lebhafte Debatte entfaltet.
Heinz Schmidbauer antwortet in diesem Video auf die vielen Zuschriften:
Die Reaktionen auf den offenen Brief
Und auch Club-Präsident Josef Hingerl zog kürzlich eine erste Bilanz. So hätten die Länder Schleswig-Holstein und Niedersachsen positiv auf die Aktion geantwortet. !Wir halten den Vorschlag nach wie vor für genial, weil kein anderes größeres Gelände die Möglichkeit für unsere Bürgerinnen und Bürger schafft, kontrolliert an der frischen Luft und mit Sport sich zu ertüchtigen, die Gesundheit zu fördern, was gerade in unserer Katastrophensituation, wo wir alle weggeschlossen werden, psychisch von ganz besonderer Bedeutung ist“, betont Hingerl.
Es sei interessant, dass der Deutsche Golf Verband und der Deutsche Olympische Sportbund nunmehr in die gleiche Richtung denken. Die Stellungnahme des Präsidenten des Deutschen Golf Verbandes vom 6. April 2020 reflektiert im Wesentlichen die Vorschläge die man gemacht habe
Golfclub Berkramerhof öffnete für die Bevölkerung
Josef Hingerl und sein Team hatten sich entschlossen, den Golfplatz für die Bevölkerung zu öffnen. Dazu der Präsident: „Wir haben letztes Wochenende am Samstag und Sonntag jeweils ca. 100 Besucher aus der Umgebung geordnet über den Golfplatz gehen lassen. Wir fanden nur zufriedene Gesichter. Viele freuten sich darüber, das pestizidfreie Golfgelände einfach einmal kennenzulernen. Die großen Abstände zwischen den Wanderern, die kontrolliert wurden, waren eine Gewähr dafür, dass keinerlei Ansteckungsgefahr bestand.“
Das Landratsamt schritt ein, nachdem die Aktion durch die Medienberichterstattung bekannt wurde, und verbot das Wandern auf dem Golfplatz. Dazu Hingerl: „Das Landratsamt versucht, Wanderer auf dem Golfplatz zu kriminalisieren. Im Münchner Merkur steht: „Dem Landratsamt ist bekannt, dass am Bergkramerhof ein offizieller Wanderweg quer über den Golfplatz verläuft. „Auf diesen dürfen sich Spaziergänger selbstverständlich aufhalten, nicht jedoch auf dem Green“…“ soweit Dr. Hingerl Menschen einlädt, auf seinem Green, also dem gesperrten Platz, spazieren zu gehen, schafft er einen Anreiz, und das ist verboten.“ „Sollte die Polizei Verstöße feststellen, würden diese als Ordnungswidrigkeiten zur Anzeige gebracht.“
Die Rechtslage in Bayern
Das Verwaltungsgericht München hatte auf den Antrag eines Bürgers hin festgestellt, dass die erste Allgemeinverfügung verfassungswidrig war. Bayern hat darauf mit einer Rechtsverordnung nachgebessert. Aber in dieser Rechtsverordnung gibt es nach den Feststellungen des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs weder straf- noch bußgeldbewehrte Vorschriften, also auch keine Ordnungswidrigkeit was gegen eine Straftat spricht.Daher findet es Hingerl erstaunlich, dass PGA und DGV von Anfang an damit gedroht hätte, dass das Golfspielen für den Einzelnen strafbar sei.
„Rechtlich halte ich fest, dass ich den Spielbetrieb geschlossen habe. Ich stelle den Golfplatz als freie Natur zur Verfügung, deren Nutzung von der Bayerischen Verfassung garantiert wird. Am Gründonnerstag um 11.00 Uhr hatte Herr Alexander Fluhrer eine Startzeit als Wanderer. Ich persönlich habe ihn am Abschlag 1 begrüßt. Wir setzen unsere Arbeiten am Golfplatz fort. Herr Fluhrer begab sich auf eine Wanderung über den Platz. Im Übrigen hatte er das schon letzten Mittwoch so gemacht. Herr Fluhrer war damit einverstanden, dass ich sein Verhalten, das das Landratsamt offenbar als Ordnungswidrigkeit ansieht, im Rahmen einer Anzeige dem Landratsamt genauso wie der Polizei melde.“
„Sowohl die Polizei als auch das Landratsamt habe ich von dem Starttermin um 11.00 Uhr informiert und gebeten, gegebenenfalls vorstellig zu werden und die Wanderung zu verbieten. Es kam aber niemand. Die Anzeige habe ich an Polizei und Landratsamt versandt. Auch selbst habe ich mich angezeigt, weil ich als Betreiber der Anlage das Gelände freigebe, nicht zum Golf spielen, aber zum Wandern“, so Hingerl weiter. Er sei neugierig, ob an dieser Förderung der Volksgesundheit etwas verwerfliches oder strafbares festgestellt werde.
Öffnung der Golfplätze in anderen Ländern
In Schweden waren die Golfplätze bislang nicht geschlossen. In Dänemark und Norwegen sind sie mittlerweile, bei begrenzter Nutzung, wieder geöffnet. Gleiches gilt für Tschechien. In Österreich will die Regierung am 15.4 bekannt geben, ob Outdoor-Sportstätten weiter geschlossen bleiben müssen.
12 Kommentare
wäre dafür, das Clubmitglieder zu zweit golfspielen dürfen. Jedoch vorerst keine Greenfeefrieigabe und keine Turniere stattfinden.
Absolut der gleichen Meinung
Das Schließen der Golfanlage wurde mal wieder ohne Sinn und Verstand angeordnet. Auf unserer Anlage in MG – Wanlo durften wir 2 Tage zu zweit spielen, dann war Schluss.
Ich frage mich warum ? Es gibt doch wohl kaum eine Sportart mit mehr Abstand zu den Mitspielern, selbst das kürzeste paar 3 ist immer noch 100 Meter entfernt, und die nächsten 2 Mitspieler können es nicht anspielen bis die Spieler vom Grün sind.
Also noch mal, was soll das ?
Selbst die beiden Spieler sind durch die Art des Spieles von einander mit meistens mehr als 2 Meter getrennt.
Also gebt den Menschen mehr Raum und handelt mit Verstand.
So eine Öffnung, quasi für Mitglieder, fände ich auch gut!
Zweierflights für Mitglieder, Meterabstand einhalten, sollte kein Problem sein
Allein oder zu zweit mit Abstand spielen sollte möglich bald erlaubt sein. Am Seepromenade ist viel enger und da sehen unsere Politiker kein Grund den Weg zu sperren . Ärgerlich !,
Nachdem wir in der Pandemie vieles den Österreichern nachmachen besteht hier Hoffnung da diese ab 1.5.
die Plätze unter Auflagen öffnen.
Golf ist kein Kontaktsport und wir bewegen uns hier auf hunderten Hektar großen Golfanlagen und Grünflächen in mitten freier Natur. Lässt man den gesunden Menschenverstwand walten, nur Mitglieder spielen, weniger Leute auf den PLatz und auch das Putten kann man so gestalten, dass man zueinander Abstand gewinnt – sollte jeder Einwand der gegen eine Öffnung spricht vom Tisch sein.
Ich finde diese Bürokratie einfach lächerlich.Wenn ein privater Golfplatzbetreiber seine bisdato gewerblich und gegen Entgelt genutze Fläche, deren Pfelge ja unstrittig weiter von stattet geht, insoweit der Öffentlichkeit unentgeltlich zur Vefügung stellt, wo soll man denn da einen logischen Einwand erheben, dies nicht zu gestatten bzw. zu akzeptieren. Er darf seinen Geschäftszweck eh nicht erfüllen. Durch sehr viele Golfplätze gehen übrigens auch Wanderwege, Bewirtschaftungswege usw.
Hallo,
gestern habe ich bereits eine Anfrage an Herrn Spahn gerichtet, warum die Golfplätze geschlossen bleiben müssen. Wir haben – im Gegensatz zu Supermärkten – geregelte Abschlagszeiten, so dass sich nur 2 – 4 Personen aufhalten und diese leicht einen Mindesabstand von 2 m einhalten können. Wir stärken das Immunsystem, was bei einer Virusinfektion wohl erwünscht sein sollte. Wir trainieren in Einzelkabinen / Einzelfeldern. Jeder schlägt seinen eigenen Ball ab, die niemals an die selbe Stelle fliegen – also auch während des Spiels kein Kontakt. Was wollen die Politiker mehr. Vielleicht sollte man mal darauf hinweisen, dass wir keine GEFANGENEN und keine Verbrecher sind.
Alle hier wiedergegebenen Kommentare befürworten ausnahmslos eine Wiedereröffnung der Golfplätze. Die angeführten Argumente für die Freigabe des Spielbetriebs auf denGolfplätzen dürften schwerlich zu widerlegen sein. Angesichts der Corona-Krise ist die sowohl psychische als auch physische Wirkung auf die Spieler nicht zu unterschätzen, zumal auch davon auszugehen ist, dass die Abwehrkräfte gegenüber Infektionskrankheitengestärkt werden. Deshalb hoffe auch ich, dass der Spielbetrieb zum Ende des Monats April wieder ermöglicht werden wird.
Sehr geehrter Herr Schmidbauer,
es ist ja schön, wenn Sie in einem technisch unterbelichtetem Video und mit schlechtem Deutsch Ihre Meinung kundtun. Ich verstehe allerdings nicht, wen Sie vertreten.
Wenn vernünftige Regeln eingehalten werden, „infisziert“ sich niemand beim Golfspiel.
Im Gegenteil, man stärkt sein Immunsystem.
Zudem verstehe ich nicht, was es mit mangelnder Solidarität zu tun hat, wenn ich mich mit meiner Frau im 2er Flight, in der Natur bewege.
Wir haben die ersten Wochen der Sperre voll akzeptiert, da aber unser Ministerpräsident vorgibt , „kluge“ Entscheidungen wären nötig, sollte man das Geschehen auf dem Golfplatz auch differenziert betrachten.
Ich hoffe, dass – auch trotz Ihrer Aktivitäten – genügend Druck aufkommt, so dass die Golfplätze bald wieder geöffnet werden, und wünsche uns allen dann ein
Schönes Spiel!
Alfred Schlemmer
Die Ordnungsämter haben hirnlos gehandelt , Hinter die Sperre von Golfclubs ist keine nachvollziehbare Logik . Ein normal denkende Mensch kann es nicht verstehen . Ist nicht Sport ein natürlicher Mittel um unsere Immunsysteme zu stärken ?? Natürlich man kann nicht alle Sport Arten gleichstellen aber unsere bezahlte Beamte sollen anfangen logisch zu denken vorher als man Menschen zwing zum Arrest ,