Im Golfclub Reutlingen-Sonnenbühl ist Barry Higgins ein Pro-Urgestein – und bei den Golferinnen und Golfern bekannt für seinen Einfallsreichtum. Deshalb war für ihn Corona kein Hindernis bei seinem traditionsreichen Pro Shop-Turnier.
Das übliche gemeinsame Abendessen und Siegerehrung vor versammelter Teilnehmerschaft konnte natürlich nicht stattfinden. Und so zog Higgins kurzerhand einfach um ins schottische „St. Andrews“, natürlich nur virtuell. Gemeinsam mit dem Club-Präsident Matthias Eschle gab Barry Higgins vor der legendären Swilcan Bridge mit dem R&A Clubhaus im Hintergrund die Siegerinnen und Sieger bekannt. Der älteste Golfplatz der Welt als virtuelle Kulisse, aber die Sieger der 24. Auflage des Pro-Shop Turniers auf dem 18-Loch-Meisterschaftsplatz waren echt.
Umgesetzt wurde diese besondere Preisverleihung von der Vöhringer Veranstaltungstechnik in Pfullingen, wo der virtuelle Showroom aufgebaut wurde, und Barrys Sohn Ryan Higgins, der dafür sorgte, dass alle am Sonntag die Siegerehrung live am heimischen PC verfolgen konnten.
Die Teilnehmerzahlen bei Barrys Pro-Shop-Turnier sind in jedem Jahr der absolute Spitzenwert. Die Startliste füllte sich schneller als mancher schauen konnte. Am Ende waren es – verteilt auf zwei Tage – 108 Golferinnen und Golfer, die in vier Leistungsklassen am Samstag, 13. und am Sonntag, 14. Juni an den Start gingen.
Der Wettergott hatte es am Samstag gut gemeint mit den Golferinnen und Golfern. Sonne und Temperaturen um die 20 Grad sorgten für beste Bedingungen und beste Stimmung. Am Sonntag war das Wetter weniger gut, der guten Laune tat dies aber keinen Abbruch.
Die Corona-Pause machte sich bemerkbar
An der Verpflegung am Halfwayhaus kann es nicht gelegen haben, dass die Teilnehmer an beiden Tagen überwiegend unter ihren golferischen Fähigkeiten blieben. Eher daran, dass dieses Turnier am 13./14. Juni erst das zweite in diesem Jahr war. Die lange Pause wegen COVID-19 hat sich auf die Treffsicherheit bei der großen Mehrheit der Turnierspielerinnen und –spieler ausgewirkt.
Dass alle entspannt und gut gelaunt das Clubhaus erreichten, hatte mit dem erstklassigen Service zu tun: Marcello Ianni, neuer Wirt im Golfrestaurant, hatte an Loch 10 Leckereien vorbereitet, die manchen fast verleitet hätten, die Runde vorzeitig abzubrechen und stattdessen am kalten Büffet sitzen zu bleiben. Ob Hackfleischbällchen, mit Parmaschinken und Melone gefüllte Körbchen, Canapées mit verschiedenem Aufstrich, Mozarella-Tomaten-Spießchen oder gefüllte Teigtaschen mit Pecorino-Käse und Schinken – jeder lobte die Qualität dieser Halfway-Leckerbissen. Ianni hat auf jeden Fall seine Feuertaufe mit Bravour bestanden. Die Golfer dürfen sich auf die nächsten Turniere freuen.
Nun zu den Ergebnissen: In der Vorgabenklasse D – Handicap von 30,7 bis PE – kam Volker Bertsch vom Gut Ottenhausen auf Rang 3 mit 41 Nettopunkten. Er verbesserte sein Handicap von 36 auf 33,5. Platz 2 ging mit 42 Nettopunkten an Jochen Röhrer (GC Reutlingen-Sonnenbühl). Er senkte sein Handicap von 52 auf 46. Noch einen Schlag besser war ebenfalls vom Golfclub Reutlingen-Sonnenbühl Anke Thiedemann. Die 43 Nettopunkte brachten sie aufs Siegerpodest und reduzierten ihr Handicap von 52 auf 45.
In der Vorgabenklasse C (20,8 – 30,6) mussten für Platz 3 ganze 34 Nettopunkte gespielt werden, was Henric Wassmer vom GC Freiburg gelungen ist. Platz 2 ging – wegen Punktegleichheit im Computerstechen – an Sonnenbühl-Golfer Bernd Frankenstein. Der Sieger unterspielte als einziger sein Handicap. 43 Nettopunkte brachten für Uwe Deh vom GC Oberstaufen-Steibis eine Verbesserung von 30,5 auf Handicap 27.
Keine Unterspielung gab es in der Nettoklasse B (13,3 bis 20,7). Platz 3 belegte der Sonnenbühler Marc Kopp mit 34 Punkten. Platz 2 verblieb im Stechen für den Hammetweiler Manfred Biehal und Platz 1 ging an Hans Wischniewski (GC Reutlingen-Sonnenbühl) mit 35 Nettopunkten.
Richtig gut gespielt wurde in der Nettoklasse A (0 – 13,2). 36 Netto musste Oliver Digel (GC Reutlingen-Sonnenbühl) spielen, um Rang 3 zu belegen. Im Stechen entschieden wurde der Sieg. Samuel Nusser wurde Zweiter mit 38 Netto. Er freut sich über eine Handicapverbesserung von 11,4 auf 11,0. Hans Kittelberger hieß der Glückliche auf Platz 1. Er verbesserte sein Handicap von 8,3 auf 7,9.