Trotz aller Unkenrufe aus verschiedenen Ecken ist Golf ebenfalls ein Sport, bei dem Ernährung eine wichtige Rolle spielt. Wird darauf geachtet wird nicht nur der Spielspaß sondern in weiterer Folge auch der sportliche Erfolg in großem Ausmaß steigen. Abgesehen von der körperlichen Fitness, die hier ebenso entscheidend ist, kann mit dem richtigen Ernährungsplan vor allem die nochmals entscheidendere mentale Leistungsfähigkeit angekurbelt werden.
Wer regelmäßig auf dem Golfplatz Löcher schlägt, benötigt also durchgehend ein ausgeprägtes Bewusstsein für die richtige Nahrungsaufnahme. Steht allerdings ein Wettkampf auf dem Programm, verändern sich manche Rahmenbedingungen und Anforderungen zusätzlich. Vor, während und auch dem letzten gespielten Loch ist der Körper auf verschiedene flüssige und feste Aufnahmen angewiesen.
Die Grundsätze zur Golferernährung
Noch bevor der Wettkampf startet, sollte eine möglichst hohe Nährstoffdichte in der Ernährung vorhanden sein. Produkte, die in Relation zum Energiegehalt eine hohe Menge davon enthalten, sind beispielsweise Obst und Gemüse sowie Vollkorn-, Milch- und magere Fleisch- und Fischprodukte. Hier wird die ausreichende Aufnahme von Kohlenhydraten sowie ungesättigten Fetten ermöglicht, die für einen gesunden Profisportler absolut entscheidend sind.
Wie bereits angesprochen spielt die mentale Leistungsfähigkeit auf dem Golfplatz eine wesentliche Rolle. Zu diesem Zweck muss neben Kohlenhydraten und Fetten auf zusätzliche Inhaltsstoffe geachtet werden. Dazu hat Jan Traugott, zertifizierter Fitnesstrainer und redaktioneller Ernährungsberater des Journals Supplementbibel die richtigen Infos parat: “Speziell bei jenen Sportarten, bei denen mentale Stärke hoch eingestuft wird, sollte der Gehalt bestimmter Neurotransmitter hoch sein. Serotonin und GABA sorgen beispielsweise für die notwendige Ruhe während Dopamin und Acetylcholin als Gegenspieler Fokus und Antrieb erhöhen.” Erstere Stoffe finden sich vor allem in Bananen bzw. Nüssen, während Dopamin und Acetylcholin am besten über Milchprodukte und Eier aufgenommen werden.
Die Ernährung vor dem Turnier
Etwa eine Woche vor dem Turnier sollte der Glykogenspeicher des Körpers idealerweise entleert sein. Anschließend sollte der Körper mit reichlich Kohlenhydraten gefüttert werden, damit die notwendige Ausdauer ermöglicht wird. Der Richtwert liegt hier bei 9 bis 10 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.
Am Tag vor der ersten Runde sollte ein Frühstück gegessen werden, idealerweise 3 bis 4 Stunden vor dem ersten Abschlag. Die Verteilung der Inhaltsstoffe sollte sich auf 200 bis 300 Gramm Kohlenhydrate, einen mittlerem Proteingehalt und wenig Ballaststoffen belaufen.
Die Aufnahme während des Turniers
Während den Abschlägen muss auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Dazu sind Wasser mit hohem Magnesiumgehalt sowie isotonische Getränke bestens geeignet. Säfte sollten nur als Schorle getrunken werden, idealerweise im Mischungsverhältnis 1:1 oder 1:2. Um eine durchgehende Zufuhr zu ermöglichen, ist ein Schluck bei jedem Loch zu empfehlen.
Während den Abschlägen kann auch feste Nahrung einen entscheidenden Vorteil liefern. Während Trockenfrüchte Energie liefern, können Studenfutter und Reiswaffeln den eigenen Blutzucker im Zaum halten. Als direkter Energielieferant kurz vor dem 18. und letztem Loch bietet sich Traubenzucker oder dunkle Schokolade an.
Die Aufnahme nach dem Turnier
Ist die Runde erfolgreich abgeschlossen, kann mit der Ernährung danach ein wichtiger Grundstein für die Fitness zukünftiger Turniere geschaffen werden. Hier sind schnell verdauliche Kohlenhydrate ein wichtiger Faktor – zeitlich sollte die Aufnahme optimalerweise in der ersten Stunde nach dem letzten Loch stattfinden.
Zu empfehlen ist hier ein Richtwert von circa 1,5 Gramm Kohlenhydrate pro Kilogramm Körpergewicht. Die Menge an Protein sollte auch hier moderat gestaltet sein und ein halbes Gramm pro Kilogramm Körpergewicht nicht übersteigen.