Wie bei jeder Sportart kann es auch beim Golfen zu Schmerzen und Verletzungen kommen. Viele Golfer haben Schmerzen im Rücken oder der Schulter.
Inahlt
Bei einer Umfrage unter 625 Golferinnen und Golfer im Alter zwischen 30-59 Jahren durch golfstun.de klagen 60 Prozent über Rückenschmerzen, 25 Prozent über Schmerzen in den Schultern, Knien und Händen und 10% über Schmerzen in der Hüfte und den Füßen. Schmerzen beim Golfen ist ein Problem, das viele Golfer betrifft.
Eine weitere interessante Erkenntnis aus der Umfrage: jeder zweite Golfer im Alter von 50-59 Jahren greift zu Schmerzmitteln greift. Das zeigt, dass Schmerzen beim Golfen nicht nur ein kurzfristiges Problem sind, sondern langfristige Auswirkungen haben können.
Was sind Schmerzen und wofür sind sie gut?
“Schmerz ist eine normale, menschliche Erfahrung. Ohne die Fähigkeit Schmerz wahrzunehmen, hätten Menschen nicht überlebt. Mit Schmerz leben ist allerdings nicht normal.“ – Adrian Loew, PhD. (Schmerzforscher)
Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass Schmerzen nicht unbedingt auf eine Verletzung oder Erkrankung zurückzuführen sein müssen.
Kurzes 1×1 der Neurologie
Das zentrale Nervensystem (ZNS) wir eingeteilt in das Gehirn und das Rückenmark.
Die Instanz des ZNS empfängt sekündlich über diverse Wahrnehmungssensoren Reize, sogenannten Input. Folglich integriert das Gehirn diese Reize und interpretiert dessen Bedeutung. Dieser Prozess findet primär unterbewusst statt, in den „alten“ Strukturen des Gehirns. Auf diese Interpretation folgt eine motorische Antwort (Output).
Der wichtigste Punkt, den es beim Output zu merken gilt: Es gibt nur zwei Reaktionen!
Die erste mögliche Reaktion: Das Gehirn interpretiert die aufgenommenen Reize als „sicher“ und lässt eine geplante, kraftvolle und schmerzfreie Bewegung, wie z.B. den 260m Drive zu.
Die zweite mögliche Reaktion: Der Input wird als „unsicher“ eingeordnet, worauf das Gehirn den gewünschten Output drosselt. Potenzielle Schutzmaßnahmen können sein: Schmerzen, Krafteinbußen, schlechte Koordination oder Konzentration, etc.
Der Gefahreneimer
Damit das „Input-Interpretation-Output-Modell“ greifbarer wird, kann man sich das System wie einen Eimer vorstellen. Der Eimer wird voller mit sämtlichen Einflüssen, Erlebnissen und Erfahrungen. Durch positive Einflüsse leert sich der Eimer. Wenn der Eimer droht überzulaufen, sendet der Körper entsprechende Signale – diese Signale sind eine „Bitte um Veränderung“.
Was kann man nun tun, wenn Schmerzen auftreten?
Schmerz ist ein multifaktorielles Event und lassen sich in den wenigsten Fällen auf eine Ursache zurückführen. Schmerzen sind eine Schutzreaktion des zentralen Nervensystems und sie entstehen ausschließlich in unserem Gehirn.
Golf fordert eine Vielzahl von Kompetenzen, wie komplexe Bewegungen, die Kraft, Koordination, Kontrolle und Flexibilität erfordern, aber auch ein hohes Maß an konditionellen Fähigkeiten. Wenn ein Golfer in diesen Bereichen nicht ausreichend trainiert ist, kann dies zu diversen Einschränkungen führen.
Ein ganzheitlicher Ansatz muss her, welcher die steuernde Instanz in den Vordergrund stellt, um so langfristig, schmerzfrei und leistungsfähig Golfen zu können.
Bei akuten Schmerzen sollte die Tätigkeit unterbrochen werden und Fachpersonal konsultiert werden. Letztlich empfiehlt sich alles, was die Schmerzen nicht verschlimmert.
„Das Beste für schmerzfreie Bewegung ist schmerzfreie Bewegung.“ – Dr. Eric Cobb
Insgesamt ist es wichtig, Schmerzen (beim Golfen) nicht zu ignorieren und die Ursache der Schmerzen zu identifizieren. Dabei kommt man nicht an der steuernden Einheit
(Gehirn & Nervensystem) vorbei.