Jedes Jahr befragt der Deutsche Golf Verband seine Mitgliedsclubs nach ihrer Einschätzung zur wirtschaftlichen Lage. Im Frühjahr 2023 beteiligten sich daran 221 Clubs und beurteilen ihre wirtschaftliche Lage und ihre Erwartungen an das aktuelle Geschäftsjahr. Die Stimmung hat sich im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert, nur 36,7 Prozent bewerten die Situation mit gut, die Erwartungen an das Jahr 2023 sind alles andere als gut.
Diese Statistik zeigt die Umfrageergebnisse zur wirtschaftlichen Lage der Golfanlagen in Deutschland von 2008 bis 2022. Im Herbst 2022 betrug der Indexwert 29,9 Punkte. Der Indexwert ist der Saldo aller guten und schlechten Nennungen und spiegelt die Gesamtlage wider.
Erwartungen auf Vor-Corona-Niveau
Die Erwartungen der DGV-Mitglieder für das aktuelle Geschäftsjahr sind dagegen – nach einem deutlichen Anstieg im Jahr 2022 – gesunken und liegen damit unter Vor-Corona-Niveau. Während der Anteil derer, die einen günstigeren Geschäftsverlauf in der Saison 2023 erwarten, gleichgeblieben ist, sinkt die Anzahl der Golfanlagen mit gleichbleibenden Erwartungen von 61,9 Prozent im Frühjahr 2022 auf 51,7 Prozent in 2023. Zeitgleich ist aber die Zahl der Golfanlagen mit ungünstigeren/schlechteren Erwartungen an 2023 um 10,8 Prozentpunkte von 7,9 Prozent im Jahr 2022 auf 18,7 Prozent in diesem Frühjahr gestiegen.
93,2 Prozent der DGV-Mitglieder schätzen ihre wirtschaftliche Lage als gut oder zumindest befriedigend ein. Im Vergleich zum DGV-Golfbarometer Herbst 2022 ist das ein Anstieg um 3,2 Prozentpunkte, obwohl nur noch 36,7 Prozent die Situation mit „gut“ bewerten. Dafür steigt der Anteil derer, die ihre Lage als befriedigend einstufen, auf 56,5 Prozent (+6,5 Prozentpunkte). “Vor dem Hintergrund der weiterhin hohen Inflation und den nochmal gestiegenen Kosten ist das ein gutes Ergebnis”, findet Alexander Klose, Vorstand Recht & Services im DGV.
Steigende Mitgliederzahlen erwartet
In Sachen erwartete Mitgliederentwicklung ist die Tendenz weiterhin positiv, auch wenn das sehr hohe Niveau aus den beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 erneut nicht erreicht wurde. 42,1 Prozent der Golfclubs gehen von steigenden Mitgliederzahlen an, 51,7 Prozent glauben an konstant bleibenden Zahlen. Nur 6,2 Prozent der teilnehmenden Clubs befürchten einen Rückgang bei den Mitgliederzahlen.
Schnuppermitgliedschaft erstmals auf Platz zwei
Bei den angebotenen Mitgliedschaftsformen gibt es im Vergleich zum Vorjahr nur geringe Abweichungen. Während die Anteile bei Werktags- (+5,3 Prozentpunkte), Fern- (+1,3 Prozentpunkte) und Greenfee-Mitgliedschaften (+1,0 Prozentpunkte) leicht steigen, sinken die Anteile bei Jahres- (-5,6 Prozentpunkte) Schnupper- (-2,8 Prozentpunkte) und Vollmitgliedschaften (-1,8 Prozentpunkte).
Bei der Frage nach den drei in der Saison 2023 voraussichtlich am häufigsten verkauften Mitgliedschaftsformen liegt die Vollmitgliedschaft weiterhin mit 61,2 Prozent (2022: 56,3 Prozent) vorne. Auf Platz zwei schafft es erstmals die Schnuppermitgliedschaft mit 49,8 Prozent (2022: 47,6 Prozent). Sie überholt damit die Jahresmitgliedschaft, die auf 38,8 Prozent (2022: 49,2 Prozent) kommt.
Regelmäßig im Frühjahr und Herbst befragt der Deutsche Golf Verband (DGV) seine Mitglieder im Rahmen des DGV-Golfbarometers zu einigen wichtigen Parametern des Betriebs der Golfanlagen. Im Fokus stehen dabei die wirtschaftliche Lage der Golfclubs, deren Mitgliederentwicklung und die Erwartungen an das Jahr 2023. 221 Clubs haben am DGV-Golfbarometer Frühjahr 2023 teilgenommen und bewerten ihre Situation weiterhin positiv, wenngleich die erhobenen Werte im Vergleich zum Vorjahr schlechter geworden sind.