Bei heftigem Wind Golf zu spielen, kann sowohl herausfordernd als auch sportlich spannend sein. Starke Windböen können einen idealen Annäherungsschlag völlig aus der Bahn bringen, oder auch dabei helfen, ein Par 5-Loch in nur zwei Schlägen zu meistern.
Spieler, die ihre Taktik dem schlechten Wetter anpassen können, haben in der Regel ein niedrigeres Handicap. Wie aber können Sie Ihren Score bei starkem Wind niedrig halten? Im Folgenden finden Sie einige Tipps, die Ihnen bei böigen Bedingungen helfen und Ihr Spiel verbessern können.
Schätzen Sie den Wind ab
Wenn Sie bei starkem Wind Golf spielen, sollten Sie vor jedem Schlag die Bedingungen berücksichtigen. Wenn die Bäume sich wiegen und die Fahne sich bewegt, sollten Sie imstande sein, die Stärke und Richtung des Windes einzuschätzen. Außerdem können Sie eine Handvoll Gras in die Luft werfen, um den Wind zu messen.
Es kann jedoch vorkommen, dass der Wind an der Oberseite der Kurve Ihres Balls etwas heftiger ist, selbst wenn die Bedingungen am Boden eher windstill sind. Wer sich professionelle Golfturniere anschaut, wird feststellen, dass Spitzenspieler bei starkem Wind dazu neigen, flachere Schläge auszuführen.
Kontrollieren Sie Ihre Erwartungen
Wenn Sie eine Golfrunde bei windigen Verhältnissen planen, sollten Sie Ihre Erwartungen schon vor dem ersten Abschlag entsprechend einstellen. Selbst die besten Golfer landen bei schwierigen Bedingungen schlechte Schläge, weshalb Sie einsehen sollten, dass eine perfekte Runde eben nicht möglich ist.
Der Wind wird einige Ihrer Bälle in einen Bunker oder ins Rough treiben und starker Wind wird Ihren Driver um die Weite bringen. Wenn Sie sich damit abfinden und Ihre Frustration in Grenzen halten, wird sich auch Ihr Score verbessern.
Kraft ist nicht die Antwort
Einer der häufigsten Fehler, den Anfänger und fortgeschrittene Golfer bei windigen Bedingungen begehen, ist, den Schläger mit zu viel Wucht zu schwingen. Es ist zwar logisch anzunehmen, dass mehr Kraft notwendig ist, um starken Wind zu überwinden, doch tatsächlich ist das Gegenteil der Fall.
Golfbälle, die mit extremer Kraft geschlagen werden, haben mehr Backspin und steigen höher auf, was bedeutet, dass sie mit größerer Wahrscheinlichkeit durch den Wind aus der Bahn gerissen werden. Die besten Ergebnisse erzielen Sie, indem Sie Ihre übliche Kraft um etwa 20 % reduzieren und leichter schwingen. Auf diese Weise erzeugen Sie weniger Backspin, halten Ihre Schläge flacher und verbessern Ihre Genauigkeit.
Wählen Sie Ihre Schläger sorgfältig und mit Bedacht aus
Die Wahl des Schlägers ist bei starkem Wind besonders entscheidend, denn mit weniger Kraft zu schwingen und dabei den falschen Schläger einzusetzen, birgt die Gefahr einer Katastrophe. Um die Ballkontrolle zu verbessern und die Weite zu wahren, sollten Sie den Schläger nach oben schwingen, wenn Sie gegen den Wind schlagen, und nach unten schwingen, wenn Sie den Wind im Rücken haben.
Wie weit Sie den Schläger nach oben oder unten schwingen, ist von der Stärke des Windes abhängig. Bei Windstärken von etwa 10 mph (ca. 16,09 km) genügt es, einen Schläger nach oben oder unten zu schwingen, während Sie bei Windstärken von mehr als 20 mph (ca. 32,18 km) eventuell drei Schläger nach oben oder unten schwingen müssen.
Achten Sie auf das Gleichgewicht
Bei starkem Wind ist es schwieriger, das Gleichgewicht zu halten, insbesondere wenn Sie einen Golfschläger schwingen. Ein breiterer Stand senkt Ihren Schwerpunkt und verbessert Ihr Gleichgewicht, was zu einem kompakteren und kontrollierteren Schwung führen sollte.
Darüber hinaus sollte der Ball etwa einen Zentimeter weiter hinten liegen und der Schläger etwa einen Zentimeter tiefer gehalten werden, da dies die Schlägerkopfgeschwindigkeit verringert, den Spin einschränkt und Ihre Schläge flacher hält.
Nehmen Sie sich beim Putten Zeit
Niedrige Scores werden auf den Grüns erzielt, nicht auf Tees. Bei böigem Wind sollte man beim Putten sowohl die Stärke des Windes als auch die Geschwindigkeit des Grüns berücksichtigen, um optimale Ergebnisse einzufahren.
Auf einem Golfplatz mit schnellen Grüns kann bereits eine Windstärke von 10 mph (ca. 16,09 km) ausreichen, um Sie um einen Birdie zu bringen. Daher haben Links-Plätze, die von Meereswinden gepeitscht werden, in der Regel viel langsamere Grüns.
Selbstvertrauen aufbauen
Viele Anfänger oder fortgeschrittene Golfer vermeiden es, bei schwierigen Bedingungen zu spielen, aber damit berauben sie sich lediglich der Gelegenheit, Widrigkeiten zu bewältigen und ihr Vertrauen zu stärken. Selbstvertrauen ist eine Eigenschaft, die jeder Spitzengolfer besitzt. Dieses Selbstvertrauen haben sie erlangt, indem sie bei schlechten Wetterbedingungen gespielt und sich selbst herausgefordert haben. Wenn Sie ein besserer Golfer werden wollen, sollten Sie windige Bedingungen begrüßen und diese als eine Gelegenheit betrachten, sich selbst zu verbessern.