Im Spätsommer laden die letzten lauen Abende noch einmal dazu ein, draußen zu verweilen. Wenn nicht die Stechmücken wären. Eine weit verbreitete Meinung ist, dass Mücken nur Menschen stechen, die „süßes Blut“ haben. Dieser Mythos kursiert noch in vielen Köpfen, wie auch weitere Irrtümer, die über Mücken existieren.
1. Irrtum: Mücken werden durch Licht angezogen.
Im Gegensatz zu anderen Insektenarten lassen sich Mücken nicht durch Licht beeinflussen, da sie schlecht sehen können. Sie orientieren sich vorwiegend an Gerüchen. So spielt es keine Rolle, ob das Licht im Schlafzimmer an oder aus ist. Mücken schwirren bevorzugt um den Kopf herum, da dort der ausgeatmete CO2-Gehalt in der Luft am höchsten ist.
2. Irrtum: Frauen werden häufiger von Mücken gestochen als Männer.
Diese Behauptung stimmt nicht. Studien zufolge werden Männer genauso häufig gestochen wie Frauen. Entscheidend ist nicht das Geschlecht, sondern individuelle Eigenschaften, wie Körperwärme, Schweißgeruch und ausgeatmete Luft, um für Mücken attraktiv zu sein.
3. Irrtum: Die Kleidung hat keinen Einfluss auf Mücken.
Mit der richtigen Kleidung kann man die Wahrscheinlichkeit senken, von einer Mücke gestochen zu werden. Mücken meiden helle Kleidungsstücke. Auch lange Kleidung schützt vor Mückenstichen.
4. Irrtum: Die Einnahme von Vitamin B1, auch unter dem Namen Thyamin bekannt, schützt vor Mücken.
Diese Art des Mückenschutzes ist stark umstritten. Angeblich soll Vitamin B1 den Körpergeruch verändern, so dass Mücken das Weite suchen. Diese These wurde bisher wissenschaftlich nicht bewiesen und ist daher als Irrtum anzusehen.
5. Irrtum: Mücken lieben Menschen mit süßem Blut.
Süßes Blut gibt es nicht und dieser Irrtum ist eine überlieferte Redensart. Allerdings hat die Zusammensetzung des Blutes einen Einfluss auf den Körpergeruch. Somit ist zumindest die Annahme nicht ganz falsch, dass das Blut etwas damit zu tun hat, ob eine Mücke sticht oder nicht.
6. Irrtum: Mückenstiche sind ungefährlich.
Hierzulande stimmt die Aussage noch. In tropischen Ländern können Mücken durch einen Stich zum Beispiel Krankheitserreger der Malaria oder des Dengue-Fiebers übertragen. In Deutschland wurden bereits Mückenarten gefunden, die einst nur in tropischen Gebieten beheimatet waren. Ob die Gefahr einer Krankheitsübertragung auch für Deutschland besteht, bleibt abzuwarten.
7. Irrtum: Elektrogeräte bieten einen wirksamen Schutz vor Mücken.
Von elektronischen Geräten, die durch UV-Licht oder mit Insektiziden Mücken töten, ist abzuraten. Zum einen werden auch andere Insekten getötet, zum anderen können die eingeatmeten Insektizide gesundheitsschädlich sein.
8. Irrtum: Mücken sind vorwiegend an Seen und Teichen vorzufinden.
Das stimmt nur teilweise. Mücken brauchen Gewässer, um sich zu vermehren. An Seen und Teichen leben natürliche Feinde, wie Frösche, Libellen und andere Insekten, die Mücken auf ihrem Speiseplan haben und die Mückenpopulation minimieren. Weitaus häufiger sind Mücken im eigenen Garten anzutreffen, da auch kleinere Wassermengen (Pfützen, Regentonnen, Blumenuntersetzer) ausreichen, um einen Lebensraum für Mückenlarven zu schaffen.
9. Zitronenöl oder Lavendelöl halten zuverlässig Mücken fern
Der Körpergeruch soll durch die Öle überdeckt werden und Mücken davon abhalten zu stechen. Zwar konnte in Untersuchungen nachgewiesen werden, dass sich die Zahl der Angriffe der Mücken für eine kurze Zeit reduzierte, vom Stechen abgehalten wurden die Mücken, die dennoch die Versuchsteilnehmer angeflogen haben, dagegen nicht. Bereits kurz nach dem Auftragen ist die schützende Wirkung verflogen.
Weitere Informationen unter www.ratgeber-insektenstiche.de