Peter Hanson aus Schweden hat sich den Titel bei der ersten BMW Masters im Lake Malaren Golf Club Shanghai und den Siegerscheck in Höhe von 1,166 Millionen US-Dollar gesichert. In einem packenden Finale setzte sich der 37-Jährige am Sonntag gegen die versammelte Weltelite durch und verewigte sich mit insgesamt 267 Schlägen (-21) als erster Champion auf der neuen BMW Masters Trophäe. Hinter Hanson kamen der Weltranglistenerste Rory McIlroy (NIR, -20) und Luke Donald (ENG, -17) auf die Plätze zwei und drei. Ian Poulter (ENG, -16) komplettierte als Vierter das Quartett der siegreichen Ryder-Cup-Stars an der Spitze des Leaderboards. Allein am Sonntag verfolgten 19.000 Zuschauer das Geschehen in Shanghai mit. Insgesamt kamen im Verlauf der Turnierwoche 42.500 chinesische Golffans auf die Anlage.
Bei der BMW Masters auf dem von Jack Nicklaus entworfenen Masters Course waren vier der fünf in der Weltrangliste bestplatzierten Pros am Start. Aus den Top-30 des „Race to Dubai“ der European Tour schlugen in Shanghai 28 Spieler ab. Elf von zwölf Mitgliedern des siegreichen Ryder-Cup-Team Europe kämpften im besten Teilnehmerfeld Asiens 2012 um den Titel bei der Premiere. Für Hanson war es der sechste Sieg in seiner Profi-Karriere – und zugleich sein wichtigster. In der Weltrangliste rückt damit er damit zum ersten Mal überhaupt in die Top-20 vor. Im „Race to Dubai“ verbessert sich der aus Svedala nahe Malmö stammende Hanson hinter McIlroy auf Position zwei und verdrängte Justin Rose (ENG, -14), der die BMW Masters auf dem geteilten sechsten Platz beendete. Als bestplatzierter chinesischer Pro erreichte Liang Wenchong (-10) den geteilten 20. Rang. Sein Landsmann Wu A-Shu folgte knapp dahinter auf Platz 25 (-9).
„Herzlichen Glückwunsch an Peter Hanson zum Sieg bei der BMW Masters“, sagte Ian Robertson, Vorstand der BMW AG für Vertrieb und Marketing BMW, der den spannenden Schlusstag vor Ort mitverfolgte. „
Hanson war mit einem Schlag Vorsprung auf seinen Verfolger McIlroy in die vierte Runde gegangen, nachdem er an den ersten drei Tagen auf konstant hohem Niveau gespielt hatte. Und daran konnte der Skandinavier auch am Sonntag anknüpfen. Beim Putt an der 17 bewies er Nervenstärke – und machte damit bereits vor dem letzten Loch den vielleicht entscheidenden Schritt in Richtung Titel. „Das ist der mit Abstand größte und wichtigste Sieg in meiner Karriere. Die ganze Arbeit, die ich in die Vorbereitung für den Ryder Cup gesteckt habe, hat sich ausgezahlt“, meinte Hanson nach der Siegerehrung auf dem 18. Grün. „Es ist etwas ganz Besonderes, gegen Rory – die Nummer eins der Welt – zu spielen. Aber ihn im Nacken zu haben, wünscht man sich nicht unbedingt“, blickte der Champion auf den Zweikampf zurück. Hanson weiter: „BMW ist der stärkste Partner, den wir auf der European Tour haben. Sie machen immer einen fantastischen Job. Gerade für mich als Schwede ist es eine besondere Sache, im Lake Malaren Golf Club zu spielen. Man fühlt sich hier fast wie zuhause.“ Der Golfclub vor den Toren Shanghais wurde nach dem gleichnamigen See im Norden Schwedens benannt. „Es war für mich eine tolle Woche“, fuhr Hanson fort. „Wie hier für uns gesorgt wurde, das hat wirklich fünf Sterne verdient.“
McIlroy erhöhte auf der letzten Runde mit einem Eagle an der 15 (Par 5) noch einmal den Druck auf Hanson und verlangte dem Schweden alles ab. Am Ende kosteten den zweimaligen Major-Sieger jedoch die beiden Bogeys, die er zu Beginn der Schlussrunde gespielt hatte, den möglichen Triumph. „Ich wollte, dass Peter auf dieser vierten Runde für den Sieg arbeiten muss“, meinte McIlroy, der bis zum Schluss in Schlagdistanz zu Hanson blieb und ihn unter Druck setzte. „Es wäre schön gewesen, den Putt auf dem 18. Grün zu lochen. Dann wäre er vielleicht noch einmal ins Grübeln gekommen. Aber es sollte nicht sein – und Peter hat einfach gut gespielt. Er hat sich diesen Sieg verdient. Als Führender auf die Runde zu gehen und dann eine 67 zu spielen, war sehr beeindruckend. Natürlich bin ich ein bisschen enttäuscht. Aber mit meinem Spiel kann ich insgesamt zufrieden sein.“
Martin Kaymer aus Deutschland war mit einem Rückstand von sechs Schlägen auf Hanson in den letzten Tag gegangen und zeigte gleich zu Beginn seine Entschlossenheit, sich im Klassement noch weiter nach vorn zu schieben. Mit Birdies auf den ersten drei Spielbahnen gelang dem U.S. PGA Champion von 2010 ein guter Start. Nach einem Bogey an der Vier verlor er jedoch den Schwung der ersten Löcher und kam schließlich mit 275 Schlägen (-13) auf den geteilten elften Platz. „Es war beeindruckend zu sehen, wie groß die BMW Masters ist“, sagte der Held des Ryder Cup 2012 in Medinah (USA). „Ein sensationelles Turnier, mit hohem Preisgeld, vielen Weltranglistenpunkten und einem tollen Feld. Es hat riesigen Spaß gemacht, hier dabei zu sein. Ich habe in dieser Woche eigentlich sehr gut gespielt, aber viel zu viele Chancen liegen lassen. Ich hätte mehr gute Putts und bessere Schläge mit dem Wedge gebraucht. Hier war definitiv mehr möglich als der elfte Platz.“