Für jeden Sportler ist, neben dem Training, eine ausgewogene Ernährungsweise unumgänglich, um erfolgreich zu sein, sich fit und wohl zu fühlen. Egal, ob Golf als Hobby oder Leistungssport betrieben wird, um das Thema Ernährung und Energiebedarf kommt kein Sportler herum. Generell sollte der Energiebedarf auf den Energieverbrauch abgestimmt werden. Er ist alters-, geschlechts- und gewichtsabhängig. Hinzu kommt die körperliche Aktivität, im Haushalt, bei der Arbeit und beim Sport.
Energieverbrauch mit und ohne Bag
Wolfgang Scheffler schreibt in einem Artikel in der FAZ vom 7.11, dass Golf nicht als Ausdauersport geeignet sei. Allerdings verbraucht ein Golf pro Stunde eine nicht unerhebliche Menge an Energie. Eine 65 Kilogramm schwere Frau kommt beim durchschnittlichen Golfspiel, wenn sie die Schläger trägt und über die Golfanlage zu Fuß läuft, auf 292 kcal bzw. 1.223 KJ pro Stunde. Ein 80 Kilogramm schwerer Mann kommt unter gleichen Bedingungen auf einen Energieverbrauch von 360 kcal bzw. 1.507 KJ in 60 Minuten. Da beim Tragen des Golfbags die Zusatzbelastungen die Spielerin bzw. den Spieler im Durchschnitt zwei bis drei Schläge mehr pro Runde kosten, nutzen viele Spieler das Tragen des Golfbags nur bei schnellen Übungsrunden, in der kalten Jahreszeit oder wenn viel Zeit ist, wie beispielsweise im Urlaub. Werden die Schläger im Cartbag auf einem Trolly über den Platz gezogen, sind es bei der oben angeführten Beispielfrau nur 280 kcal und 344 kcal Energieverbrauch bei dem erwähnten Beispielmann pro Stunde. Wer mit einem Elektrowagen von Loch zu Loch fährt verbraucht als Frau nur 228 kcal bzw. 280 kcal als Mann bei dem oben angeführten Durchschnittsgewicht. Wer auf der Driving Range Abschläge übt kommt auf 195 kcal bzw. 240 kcal pro Stunde. Das sind immerhin 816 KJ bzw. 1005 KJ, welches der Energie von vier bzw. fünf kleinen Äpfeln oder ca. 35 g bzw. 43 g Schokolade entsprechen würde.
Flüssigkeitszufuhr beim Spiel nicht unterschätzen
Neben dem zusätzlichen Energiebedarf beim Golfen entsteht auch ein zusätzlicher Bedarf an Flüssigkeit, Wirk- und Nährstoffen. Da der menschliche Organismus zu einem Großteil aus Wasser besteht, ist die Flüssigkeitszufuhr besonders wichtig. Damit alle Körperfunktionen optimal ablaufen, benötigt ein Erwachsener mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit am Tag.
Bei warmen Temperaturen und beim Sport erhöht sich, durch die körperliche Leistung, der Wasserbedarf. Oftmals verspüren Sportler das Durstgefühl bei Flüssigkeitsverlust. Besser ist es, dem Durstgefühl zuvor zukommen, denn schon ab einem Flüssigkeitsdefizit von ca. zwei Prozent kann die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit enorm absinken und zwar um ein Fünftel der sonst verfügbaren, aktiven Leistung. Steht dem Körper weniger Wasser zur Verfügung, als er benötigt, so werden weder die Muskel, noch die Gehirnzellen, ausreichend mit Sauerstoff und Wirk- und Nährstoffen versorgt. Beim Golf ist nicht nur körperliche Leistung beim Abschlag, sondern auch die geistige Leistung für die Konzentration gefordert. Daher empfiehlt es sich, immer eine Trinkflasche im Golfbag dabei zu haben und durchschnittlich einen halben Liter Wasser oder Saftschorle pro Stunde zu trinken. Am besten sind für den Golfplatz Schorlen-Mischungen im Verhältnis 1 zu 2 oder 1 zu 3, von 100%igem Fruchtsaft, möglichst Direktsaft, mit Mineralwasser. Wer zu Hause immer einen Mineralwasser- und Saftvorrat haben möchte, das Schleppen aber leid ist, kann sich beispielsweise online bequem die Getränkekisten nach Hause liefern lassen.
Keine Spezialnahrung, aber Ausgewogenheit
Golfer brauchen keine Spezialnahrung, egal, ob sie als Amateur einfach das Spiel mit Freude genießen oder als Profi im Wettkampf stehen. Ausgewogen, gesund und geschmackvoll sollte die Ernährung aber in jedem Fall sein. Am besten orientiert man sich hier an den zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn.
Wichtig sind für jeden Sportler komplexe Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel über einen längeren Zeitraum konstant halten, damit das Gehirn, die Muskeln und Nerven gut und schnell arbeiten können. Dafür eigenen sich vor allem alle Vollkornprodukte, Gemüse, Kartoffeln und auch Hülsenfrüchte. Frisches Obst und Gemüse versorgt den Körper nicht nur mit Kohlenhydraten und Ballaststoffen, sondern liefert auch wertvolle Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe und Mineralstoffe, die Körperfunktionen bei sportlicher Betätigung unterstützen. Essentielle, also lebensnotwendige, Fettsäuren sind ebenfalls wertvolle Nahrungselemente auf die kein Sportler verzichten sollte, um Muskeln, Herz und Kreislauf gesund zu erhalten. Hochwertige Pflanzenöle, wie Rapsöl, fettreiche Fischsorten, wie Lachs, oder Nüsse, wie Walnüsse, sind wunderbare Lieferanten für essentielle Fettsäuren. Auch wenn Protein der Baustein der Zellen ist, ein Golfspieler benötigt keine zusätzlichen Eiweißriegel, Proteinpulver oder Shakes. Eine normale, ausgewogene Ernährungsweise mit pflanzlichem oder tierischem Eiweiß sind beim Golfen vollkommen ausreichend.