Flecken in der Kleidung sind immer unangenehm. Doch gerade beim Golfen ist es aufgrund des häufig strengen Dresscodes besonders wichtig, die Kleidung gut zu pflegen und zu reinigen. Hier kann es, genau wie beim Fußball oder Reiten, besonders leicht zu Grasflecken kommen. Daher stellt sich die Frage: wie kann die Kleidung am besten gereinigt werden? Und vor allem: wie lassen sich Grasflecken entfernen?
Regelmäßige und richtiges Waschen ist Pflicht
Für das reguläre Waschen nach jedem Tragen gelten dieselben Regeln wie für die andere Wäsche auch. Hier muss vor allem auf eine Farbtrennung, die richtige Temperatur (siehe Etikett) sowie besondere Hinweise des Herstellers geachtet werden.
Dazu zählt, ob Handwäsche notwendig ist oder ob die Kleidung chemisch gereinigt, gebügelt oder getrocknet werden darf. Dabei kommt es vor allem auch auf das Material an. Beispielsweise darf Kleidung aus Gore-Tex-Material nur mit der Außenseite nach außen gewaschen und nicht auf links gedreht werden.
Golfkleidung ist meist aus besonderen Sportfasern hergestellt, für die beispielsweise kein Weichspüler erlaubt ist. Hier kommen Sport-Waschmittel infrage, die für die Fasern völlig ungefährlich sind. Wichtig ist ebenfalls, einen niedrigen Schleudergang sowie ein schonendes Waschprogramm einzustellen. Die Temperaturgrenze liegt meist bei 30-40°C. Gore-Tex oder Elasthan-haltige Kleidung darf im Regelfall nicht in den Wäschetrockner.
Vorsicht beim Trocknen
Welches Material in den Wäschetrockner darf, ist sowohl bei der Kleidung, meist aber auch in der Gebrauchsanleitung der unterschiedlichen Trockner erklärt. Moderne Geräte haben verschiedene Schonprogramme, die es sogar erlauben, empfindliche Textilien wie Seide zu trocknen.
Welche Kleidung kommt beim Golfen zum Einsatz?
Für das Entfernen von hartnäckigen Grasflecken spielt es auch eine Rolle, auf welchem Material sie sich befinden. Das Material ist weitgehend durch den Dresscode vorgegeben, der für jeden Golfplatz separat festgelegt ist.
Beispielsweise sind Jeans beim Golf spielen zwar nicht verboten, aber sehr verpönt und überhaupt erst seit einigen Jahren zugelassen. Sodass sich Profis der alten Schule normalerweise keine Gedanken darüber machen müssen, wie sie Grasflecken aus den Golf-Jeans bekommen.
Die internationale Kleiderordnung sieht allerdings unbedingt eine Kragenpflicht vor, was Polo-Shirts oder Kragenhemden für Männer und Frauen bedeutet.
Golfhosen und Shorts bestehen entweder aus Baumwolle oder Polyester oder aus einer Mischung von Polyamid und Elasthan. Shirts und Hemden sind ebenfalls in der Mehrheit aus Baumwolle oder Dry-Fit-Materialien. Jacken sind aus Microfaser und Polyester, Unterwäsche aus Synthetik oder Merinowolle und Golfsocken und Strümpfe aus Baumwolle, Wolle oder Mischgewebe. Schuhe können aus Stoff oder anderen Materialien bestehen. Putzmaschinen gehören zum Standard in praktisch allen Clubhäusern.
Hausmittel gegen Grasflecken
Grasflecken sind aufgrund des Chlorophylls, das in allen Pflanzen enthalten ist, nicht wasserlöslich. Daher können Flecken theoretisch nicht entfernt, sondern durch geeignete Bleichmittel unsichtbar gemacht werden. Dies wäre beispielsweise 90%iger Alkohol oder Spiritus. Allerdings darf Alkohol nicht auf alle Textilien aufgebracht werden. Daneben sind im Gras auch Gerbstoffe enthalten, die sich so tief im Gewebe festsetzen, dass ältere Flecken praktisch nicht mehr entfernbar sind. Eine eilige Behandlung ist deshalb empfehlenswert.
Behandlung waschbarer Materialien
Zitronensaft
In den Ländern, wo nach den Regularien Jeanshosen zulässig sind, gibt es für die Träger einen Vorteil. Jeanshosen lassen sich nämlich auch bei hohen Temperaturen mit Vorwaschspray waschen. Außerdem lassen sich Flecken mit frisch gepresstem Zitronensaft behandeln. Nach einer Stunde Einwirkzeit kann die Hose in die Waschmaschine. Allerdings könnte Zitronensaft auch zur Farbablösung führen, weshalb dies erst an einer unauffälligen Stelle getestet werden sollte.
Zitronensaft kann auch problemlos bei hellen Baumwollhosen oder Baumwoll-Shirts und Hemden zur Anwendung kommen. Dort besteht nicht die Gefahr einer Farbauslösung.
Essigessenz
Robuste helle Stoffe können nicht nur mit Zitronensaft, sondern auch mit Essigessenz behandelt werden. Essig auf den Fleck träufeln, einwirken lassen und dann mit der zulässigen Höchsttemperatur waschen.
Zahnpasta
Mit mentholhaltiger Zahnpasta, die Weißmacher enthält, lassen sich fleckige Textilien ebenfalls behandeln. Einfach mit einer Bürste einarbeiten und nach kurzer Einwirkzeit und gründlicher Handwäsche in die Waschmaschine geben.
Butter(milch)
Weiße Socken, aber auch weiße Hemden und weiße Golfhosen können über Nacht in (Butter)milch eingeweicht werden. Sie werden anschließend kurz mit klarem Wasser abgespült und in die Waschmaschine gegeben.
Spülmittel
Wenn gerade kein Waschtag ist, können betroffene Textilien über Nacht in eine Lösung mit Spülmittel gelegt werden. Nach dem Ausspülen mit klarem Wasser kann die Kleidung so heiß wie möglich in der Waschmaschine gewaschen werden.
Vorbehandlung mit Kartoffel
Mit der Schnittfläche einer aufgeschnittenen Kartoffel den Fleck vorbehandeln, einwirken lassen und in die Waschmaschine stecken. Das ist nur für dunkle Stoffe geeignet.
Wasser-Zucker-Brei
Aus zwei EL Zucker und ein wenig Wasser wird ein Brei gerührt und auf den Fleck aufgetragen. Nach einer halben Stunde Einwirkzeit kann die Kleidung in die Waschmaschine.
Fleckenspray
Radikalere Methoden sind die Vorbehandlung mit Oxi-Flecken-Gel oder Spray. Es darf allerdings nur 10 Minuten einwirken und nicht antrocknen. Danach wird die Kleidung lediglich mit klarem Wasser gründlich abgespült und der Fleck ist verschwunden.
Sonderbehandlung bei alten Flecken
Alte Flecken auf robusten Stoffen lassen sich auch umweltfreundlich mit Gallseife behandeln. Denn das Thema Umwelt spielt für den Deutschen Golfverband eine wichtige Rolle. Die Seife muss dazu gut einmassiert werden (am besten mit einer Bürste) und soll anschließend rund eine, besser zwei Stunden einwirken. Die Seife wird mit klarem Wasser ausgewaschen. Der Vorteil ist, dass sich auch Kunstfasern damit behandeln lassen. Nachteilig ist, dass dennoch leichte Restflecken bleiben können.
Nicht waschbare Materialien
Hier verspricht die Behandlung mit Alkohol oder Spiritus schnelle Abhilfe. Sie ist aber nicht für empfindliche Textilien geeignet. Die Methode bietet sich für Seidenhemden an, die nicht in die Waschmaschine gehören. Hier kann Alkohol, Spiritus oder sogar Weingeist und Waschbenzin auf einen Lappen aufgetragen werden. Anschließend betupft man den Fleck so lange mit dem Lappen, bis er verschwunden ist. Bitte anschließend das Kleidungsstück unbedingt gründlich lüften!
Schuhe
Auf weißen Stoff-Golfschuhen, die unmittelbar während des gesamten Spiels mit dem Rasen in Berührung kommen, hilft nur eine sofortige Reinigung mit Gallseife. Stoffschuhe haben den Vorteil, dass sie nach dem Einarbeiten der Gallseife und einer kurzen Einwirkzeit in der Maschine gewaschen werden dürfen.
Bei Schuhen können abgesehen davon aber auch Schmutzradierer zum Einsatz kommen. Weitere Möglichkeiten bieten auch hier Zitronensäure, Essigessenz, Spülmittel sowie Waschbenzin oder sogar Shampoo.
2 Kommentare
Vielen Dank für die Tipps zur Reinigung von Grasflecken. Meine Tante sucht eine Firma für die Textilreinigung, da sie die Grasflecken aus ihrer Golfkleidung nicht entfernen kann. Gut zu wissen, dass Grasflecken aufgrund des Chlorophylls nicht wasserlöslich sind.
Mein Mann ist oftmals sehr penibel was das Wäschewaschen seiner Golfkleidung anbelangt. Da ist es gut zu wissen, dass man diese manchmal nur per Handwäsche waschen sollte. Zusätzlich sucht mein Mann, welcher selbständig ist, gerade noch nach einer zuverlässigen Büroreinigung.