Das Thema Golfversicherung, genauer gesagt die Frage, wie man seine Golfausrüstung versichert, war bei uns schon Thema. Weil es dazu aber immer wieder Fragen gibt, haben wir mit dem Versicherungsexperten Daniel Treskow von der FORMAT Kanzlei für Investment & Finanzen in Hamburg gesprochen. Er ist dort nicht nur geschäftsführender Gesellschafter, sondern auch leidenschaftlicher Golfer. Dabei testet er immer wieder vor allem die Breite des Fairways bis an die Grenzen – und darüber hinaus.
Eine Golfversicherung ist doch vor allem für Golfer, die gern reisen und Ihr Gepäck dabei haben interessant, richtig?
Daniel Treskow: Ja, für Golfer auf Reisen ist das Thema Versicherung unter mehreren Aspekten sehr wichtig. Hier muss auf der einen Seite die Golfausrüstung beachtet werden, aber auch die Reise an sich und das übrige Gepäck darf nicht außer Acht gelassen werden. Der Reisende hat ja nicht nur Golfgepäck dabei, sondern auch seine ganz normalen Dinge wie Kleidung. Wenn es also vor allem um das Thema der Reise geht, sollte auf eine Reiseversicherung zurückgegriffen werden.
Könnte ich dann nicht einfach eine Reiseversicherung abschließen, die die Golfausrüstung mitversichert?
Daniel Treskow: Das ist in der Tat eine Lösung. Allerdings gibt es hier Einschränkungen. Dies betrifft zum einen die Höhe der Absicherung und zum anderen auch die Ursachen der Beschädigung, bzw. des Abhandenkommens. Im Versicherungsdeutsch bedeutet dies immer „die versicherten Gefahren“. Sichert eine Reiseversicherung z.B. das „Abhandenkommen“ der Ausrüstung ab, sind Beschädigungen selbstverständlich nicht mitversichert. Genauso kommt es darauf an, wo etwas abhandenkommt. Steht das Golfbag mit Trolley neben dem Clubhaus und wird dort gestohlen, ist es etwas anderes, als wenn es bei einem Einbruch in das Hotelzimmer wegkommt.
Dazu kommt, dass die meisten Reiseversicherungen Sportgepäck nur bis zu einer sehr beschränkten Höhe versichern. Da muss sich jeder selbst fragen, ob beispielsweise 2.000 EUR Versicherungssumme für die eigene Golfausrüstung und die des Partners ausreichend sind oder nicht.
Unsere Versicherungskonzepte lassen Versicherungssummen bis maximal 100.000 EUR zu. Zugegebener maßen sehr viel für eine Golfausrüstung, aber man muss ja nicht die 100.000 EUR versichern, sondern kann auch weniger nehmen.
Und die Hausratversicherung? Hilft mir diese nicht weiter, wenn meine Ausrüstung geklaut wird?
Daniel Treskow: Das kommt darauf an. Auch hier gilt es wieder einen genaueren Blick in die „versicherten Gefahren“ zu werfen. Die klassische Hausratversicherung übernimmt Schäden aufgrund von
- Einbruchdiebstahl
- Feuer
- Sturm/Hagel
- Leitungswasser
Wird die Golfausrüstung aus der abgeschlossenen Garage gestohlen, greift natürlich die Hausratversicherung – es liegt ein Einbruchdiebstahl vor. Ebenso in abgeschlossenen Kellerräumen oder der Wohnung. Ich persönlich lagere meinen Trolley aber z.B. in einem offenen Verschlag. Hier würde die Hausratversicherung nicht zahlen, da ein Dieb nicht „einbrechen“ müsste, um den Trolley zu entwenden. Ohne eine Versicherung der Ausrüstung würde es hier ganz klar heißen: Pech gehabt…
Und auf Reisen? Oder im Golfclub? Dort ist die Ausrüstung doch häufig in einem abgeschlossenen Caddy-Schrank untergebracht?
Daniel Treskow: Auch hier kommt es wieder auf die Hausratversicherung an. Die meisten Versicherer haben in Ihren Versicherungsbedingungen besondere Klauseln für das Thema „Sportausrüstung, die dauerhaft außerhalb der Wohnung gelagert wird“. Dies trifft auf jeden Fall die Lagerung im Club. Nur wenige Versicherungen würden zahlen, wenn hier etwas wegkommt.
Auf Reisen ist es dann wieder ein anderes Thema, hier greift die sogenannte „Außenversicherung“. Gibt es also keine Beschränkung für Sportausrüstung, so wird sehr häufig die Versicherungssumme der Außenversicherung stark begrenzt sein. Und diese zahlt diese nur, wenn die Ausrüstung gerade nicht dauerhaft außerhalb gelagert wird, sondern nur für einen begrenzen Zeitraum (z.B. 3 Monate). Die Versicherungssumme ist häufig auf 10% der Hauptversicherungssumme begrenzt. Gerade bei kleineren Haushalten mit z.B. 20.000 EUR Versicherungssumme bedeutet dies, dass gerade mal 2.000 EUR an Versicherungssumme zur Verfügung stehen – nicht mal der Wert eines Marken-Trolleys.
Haftet hier denn nicht der Golfplatz?
Daniel Treskow: Eine Haftung des Golfplatzes käme nur bei Verschulden in Betracht. Dies dürfte häufig nicht vorliegen. Versicherungsschutz für den Inhalt von Caddy-Boxen haben auch nur die allerwenigsten Golfplätze abgeschlossen. Zum einen, weil es für die Plätze natürlich eine finanzielle Belastung ist, zum anderen aber auch, weil Versicherer dieses Risiko gar nicht unbedingt übernehmen wollen und Versicherungsschutz hier nur in sehr begrenzten Einzelfällen bieten.
In den meisten Verträgen zur Anmietung von Caddy-Schränken ist zusätzlich die Haftung für den Inhalt der Boxen ausgeschlossen. Zusammenfassend muss man hier also sagen: Vom Golfplatz wird man sehr wahrscheinlich kein Geld bekommen.
Was genau leistet denn eine Golfversicherung?
Daniel Treskow: Das ist recht einfach erklärt: Der Versicherer zahlt eine Entschädigung für Beschädigung oder beim Abhandenkommen der versicherten Sachen.
Gibt es denn Einschränkungen beim Versicherungsschutz?
Daniel Treskow: Ja, wie bei jeder Versicherung. Die sogenannten Ausschlüsse greifen vor allem bei staatlichen Maßnahmen und bei höherer Gewalt. Aber auch einfaches Liegen-, Stehen- oder Hängen lassen im Sinne von „vergessen“ sind im Versicherungsschutz natürlich ausgeschlossen. Selbst eine Golfversicherung kann nicht alle vorhandenen Risiken abfedern, sondern bietet Schutz gegen die typischen „Ärgerlichkeiten“.
Wer sollte denn eine solche Golfversicherung unbedingt abschließen?
Daniel Treskow: Das Angebot richtet sich an Golfer mit hochwertiger Ausrüstung. Die gebraucht gekaufte Ausrüstung aus den Kleinanzeigen oder den Anfängersatz muss man wohl nicht versichern, denke ich. Auch dann, wenn man gern mit der eigenen Ausrüstung auf Reisen geht, kann der Abschluss einer Versicherung Sinn ergeben.
Und wo können sich Interessenten genauer informieren?
Daniel Treskow: Wir haben auf unserer Website weitere Informationen zum Thema Golfversicherung zusammengestellt. Bei Fragen kann auch jederzeit einer unserer Mitarbeiter weiterhelfen.
Hier können sie den Preis für eine Golfverischerung ermitteln:
Was kostet die Versicherung? Hier die Kosten ermitteln
Der Preis hängt vom Wert der Ausrüstung und den Leistungen ab. Versicherungen gibt es ab 12 Euro, gute Versicherungen ab 90 Euro. Wir vom Golfsportmagazin empfehlen hier die Tarife der Golfassec, die im Leistungsvergleich gut abschneidet.