TEE [engl.] 1. Abschlagstelle, von der der erste Schlag auf das Loch ausgeführt wird.2. Stift aus Kunststoff oder Holz. Dient zum aufsetzten des Balls beim Abschlag beziehungsweise als Ballmarker beim aufnehmen des Balles.
Wer erfand das Golftee? Eine kleine Kulturgeschichte des Golftees
In den Zeiten, bevor Dr. Lowell auf die Idee mit Birkenholz-Tees kam, wurden schlicht Sandhäufchen als Abschlaghilfen benutzt. Die Bezeichnung „Tee“ soll aus dem Niederländischen kommen, wo man das Erdhäufchen „tuidje“ nannte.
Schon in den Anfängen des Golfsports fanden es die Spieler einfacher den Ball von einer kleinen Erhöhung abzuschlagen. Deshalb wurde der Ball an jedem Abschlag auf ein kleines Erdhäufchen gelegt.
Vielen Golfern wurde dieses Vorgehen zu umständlich und so begann man schon sehr früh nach einem „tragbaren“ Ersatz für die „Tees“ aus Sand oder Erde zu suchen.
Die erste Aufzeichnung über ein Golftee ist ein Patent aus dem Jahr 1889. Das Modell bestand aus einer Gummiplatte auf der eine zylinderförmige Erhöhung, auf die der Ball gelegt wird. Das Tee wurde einfach auf den Boden gelegt. Viele der frühen Tees ähneln diesem System.
Im Jahr 1890 finden sich die ersten Anzeigen in britischen Golfzeitungen. Im Gegensatz zum Tee von Bloxsom und Douglas konnten die hier angebotenen Tees in die Erde gesteckt werden. Ein solches Tee war auch das „Perfectum“, ein Eisenstöpsel mit einem Gummiring, der mit einem Kopf aus aufrechten Gummistiften gekrönt wurde. Sein Erfinder war Percy Ellis von Surrey, der das britische Patent im Jahr 1892 eintrug.
1897 wurde das „Victor“ Tee von dem Schotten PM Matthews erfunden. Es besteht aus einem Eisenschaft und einem Gummikopf. Durch das Gummi sollte der Schläger geschont und der Schlag nicht gestört werden.
Einer der ersten Zahnmedizinabsolventen von Harvard, Dr. George Grant, ist ein weiterer früher Teedesigner. Seine Teeversion wurde 1899 patentiert und besteht aus einem vertikalen Gummischlauch, der an seiner Unterseite an einem spitz zulaufenden Stück Holz angebracht ist.
Zu Zeit der Jahrhundertwende gab es eine ganze Reihe weiterer Erfindungen. Allerdings konnte sich keine davon durchsetzten und die alte Tradition des „Sandhaufens“ verdrängen.
Das änderte sich erst im Jahr 1920. Ein Zahnarzt aus Maplewood/New Jersey, William Lowell, ließ sich ein Tee patentieren das zum Standard wurde. Das Holztee mit einem Trichterförmigen Kopf, einer konkaven Oberfläche und einem schmalen Stamm. Das „Reddy Tee“, wie Lowell es nannte, lässt sich einfach und preiswert herstellen und wurde mit einer Marketingkampagne bekannt gemacht,
Gemeinsam mit Spalding wurde die Produktion aufgenommen und bereits ein Jahr späte wurde für damalige Verhältnisse ein unglaublicher Gewinn von 100.000 Dollar gemacht. Allerdings währte der Segen mit den kleinen roten Holzstiften nicht lange, der Streit um die Patentrechte wütete über 20 Jahre und zwang schließlich die Söhne von Dr. Lowell, ihre inzwischen geschrumpften bescheidenen Anteile wieder zu verkaufen.
Wegen der großen Akzeptanz des „Reddy Tee“ wird Dr. Lowell häufig als Erfinder des Golftees genannt was sicherlich nicht korrekt ist, wenn man die früheren Patente berücksichtigt.
Heute gibt es eine kaum zu überblickende Anzahl von verschieden Tees. Ob aus Holz oder Kunststoff, ob lang oder kurz oder mit Borsten. Tees gibt es in fast allen Variationen. Eine Auswahl finden Sie auf unseren Seiten.
Golftee-Patente
Bis Golftees patentiert wurden, war es also nur eine Frage der Zeit. Bereits vor den ersten Patenteintragungen gab es eine Reihe von Golftees. Viele Golfer experimentierten mit verschiedenen Materialien und Formen um sich den Abschlag zu erleichtern.
Das erste Golftee-Patent in den USA stammt von David Dalziel aus Glasgow/Schottland. Das Patent umfasst ein zylinderförmiges, konkaves Gummi.
Das erste Golftee-Patent
Der erste Amerikaner der sich ein Tee schützen ließ war der Künstler Prosper Senat aus Philadelphia. Sein Tee bestand aus einem C-förmigen Streifen der an den Enden zusammen genäht wurde und so einen Kegel bildete. Am Rand befanden sich zusätzlich Markierungen um die Schläge zu zählen.
Das erste bekannte Golfteepatent stamm aus dem Jahr 1889. Die beiden Schotten William Bloxsom und Arthur Douglas ließen sich eine Abschlaghilfe schützen.
Percy Ellis von Surrey, beantragte 1892 das Patent für sein „Perfectum“-Tee, 1899 folgte Dr. George Grant mit einem weiteren Teepatent.
1922 erfolgte die Patenteintragung vo Dr. Lowell „Redy Tee“ das noch heute der Standard ist.
1925 ließ Henry B. Tilton, Assignor to Morley Button Manufacturing, das Patent für das „Morley Yello Golf Tee“ in Amerika eintragen.
1925 erhielt Henry B. Tilton sein Patent für seine Erfindung vom Patent- u. Markenamt der vereinigten Staaten von Amerika (USPTO).
In der Akte gab es 4 Dokumente für dieses Patent.
Das Spezifikationsblatt des Patents ist auf Pergamentpapier reproduziert worden, vorbereitet, um es in einen 8″- x 10″-Rahmen anzubringen.
Die anderen 3 reproduzierten Blätter der USPTO-Dokumente beschreiben den technischen und formalen Bereich seiner Erfindung:
„Be it known that I, Henry B. Tilton, a citizen of the United States of America, and resident of Portsmouth, in the county of Rockingham and State of New Hampshire, have invented new and useful Improvements in Golf Tees, of which the following is a specification. Theis invention relates to golf tees of the type having a shank for insertion into the ground and a head for supporting the ball, the principal objects being to provide a tee of this character in which the shank will not readily break off or blunt when being inserted, in which the head will hold the ball from rolling off even though the top is not exactly horizontal, in which the head will not split off at the sides…“
Tabellarische Übersicht:
Datum | Aussteller u. Patent-Nr. | Erfinder | Ort | Art |
16.8.1889 | GB 12941 1889 | Bloxsom U. Douglas | Schottland | Gummiplatte mit angehobenem Kugelsitz. Erstes Tee-Patent der Welt. |
29.2.1892 | GB 3916 1892 | P. Ellis | Wallington, Surrey, England | Wallington, Surrey, England |
10.9.1895 | US 567455 | P.L. Senat | Philadelphia | Kegel . Erstes Tee-Patent von einem US-Bürger. |
12.6.1897 | GB 14292 1897 | P.M. Matthews | Schottland | Schalenförmiger Gummikopf, Metallspitze |
1.7.1899 | US 638920 | G. Grant | Boston | Röhrenförmiger Gummikopf, hölzerne Spitze |
5.5.1922 | US 1493687 | W. Lowell | S. Orange, NJ | Hölzerner Stöpsel mit konkavem, Trichterförmigen Kopf |
Einen guten Überblick über die gesamte Entwicklung des Golftees gibt das Buch „Singular History of the Golf Tee“ von Irwin R. Valenta (Greensboro, N.C. : I.R. Valenta , 1995).
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