Majorchampion, Weltranglistenerster, Sympathieträger: Martin Kaymer hat in Deutschland eine Golfbegeisterung ausgelöst wie vor ihm nur Bernhard Langer. Den bayerischen Altmeister hat der Rheinländer sogar teilweise schon übertroffen – mit acht Wochen stand er voriges Jahr fünf Wochen länger auf Platz eins der Golfwelt, als Langer das einst gelang.
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Martin Kaymer Privat
Mit 22 Turniersiegen, darunter zwei Majors, hat sich Martin Kaymer einen festen Platz in der deutschen Golfgeschichte gesichert. Als Rookie des Jahres 2007 und Gewinner des Race to Dubai 2010 erhielt er Anerkennung auf internationaler Ebene und wurde mit zahlreichen weiteren Auszeichnungen geehrt.
Im Jahr 2021 wurde die Öffentlichkeit über Martins Beziehung zu Irene Scholz informiert. Im Verlauf des Jahres teilte Kaymers Freundin stolz die freudige Nachricht über ihre Schwangerschaft, und Anfang 2022 begrüßten sie gemeinsam ihren Nachwuchs „Sam“. Dieser bedeutende Moment wurde von Kaymer als „unbeschreiblich“ erlebt, und somit setzt er nicht nur sportliche Meilensteine, sondern auch persönliche Glücksmomente in seinem Lebensweg fort.
Martin Kaymer gewinnt die 114. U.S. Open in Pinehurst
Damit sichert sich der Spieler des Golf Team Germany nach den PGA Championship 2010 seinen zweiten Major-Titel und feiert den ersten deutschen Sieg bei einer U.S. Open. Marcel Siem aus Ratingen auf Platz zwölf und Alexander Cejka aus München auf Position 60 runden das erfolgreiche deutsche Wochenende ab. Der National-Team-Germany-Spieler Maximilian Kieffer scheiterte bei seiner ersten Major-Teilnahme am Cut.
„Es war nicht leicht, aber ich bin überglücklich und möchte mich sehr herzlich bei all der Unterstützung der Fans hier und in Golf-Deutschland bedanken. Freunde hatten mich oft aus Spaß One-Hit-Wonder genannt, das konnte ich nun mit diesem Titel widerlegen“, sagte Kaymer nach dem Erfolg beim zweiten Major des Jahres gegenüber golf.de und freut sich, mit diesem Titel im Gepäck in die Heimat zurückzukehren: „
Der Erfolg des Elite-Team-Germany-Spielers war ein klassischer Start-Ziel-Sieg. Bereits nach Runde Eins auf dem überaus anspruchsvollen Kurs Pinehurst No. 2 hatte Kaymer in Führung gelegen und ließ sich diese über die gesamte Woche nicht mehr entreißen. Nach Runden von 65, 65, 72 und 69 Schlägen und einem Gesamtergebnis von neun unter Par feierte der 29-Jährige einen überlegenen Erfolg. Lediglich die beiden Amerikaner Erik Crompton und Rickie Fowler hatten am Ende noch einen Gesamtscore unter Par. Mit -1 waren es aber dennoch acht Schläge Rückstand auf Kaymer und damit der viertgrößte Vorsprung in der Historie der U.S. Open.
Martin Kaymer: Gefeiert und Geliebt
Herr Kaymer, Sie werden nach Ihren Runden gefeiert wie ein Popstar. Wie haben Sie es überhaupt hierher in den Medienbereich geschafft?
Martin Kaymer: Es war ein bisschen schwierig. Ich gehe gleich noch mal raus (lacht). Mal schauen, wie es dann wird.
Frage: Sie haben eine 69 zum Abschluss gespielt. Wie lautet Ihr Resümee der heutigen Runde und der ganzen Woche?
Ich bin sehr zufrieden, gerade mit dem Schwung. Spielerisch war das gut, mein einziges Problem war auf den Grüns. Es sind zu wenige Putts gefallen, vor allem an den letzten beiden Tagen. Mal sehen, wer jetzt das Turnier gewinnt. Ich habe mein Bestes gegeben und freue mich auf die nächsten Wochen.
Wäre der Sieg heute noch möglich gewesen?
Kaymer: Ja. Ich habe den Ball gut getroffen, die Fairways gut getroffen und meine Drives waren auch relativ lang. Meine Wedges waren heute vielleicht nicht ganz so präzise, aber vor allem hat es eben auf den Grüns nicht geklappt.
Sie haben diese Woche öfters davon gesprochen, wie gern Sie auf das 18.Grün in Eichenried zugehen – die vollen Tribünen, die Erinnerungen an Ihren Sieg 2008. War es heute wieder so schön?
Kaymer: Es ist einfach eines der schönsten Schlusslöcher, die wir auf der European Tour haben. Als Deutscher macht das natürlich besonders viel Spaß und dort mit einem Birdie aufzuhören, macht noch mehr Spaß – zum Glück ist mir das dieses Jahr in allen vier Runden gelungen. Mal sehen, wie es nächstes Jahr in Köln wird. Wenn dann genauso viele Zuschauer kommen, können wir sehr zufrieden sein.
Hat sich die intensive Arbeit diese Woche mit Trainer Günter Kesser gelohnt? Sind Sie weiter gekommen bei ihrer Schwungverbesserung?
Kaymer: Wir haben vor allem über die Basics gesprochen. Ich bin froh, dass es die Tage hier so gut funktioniert hat. Ich bin auf einem guten Weg und nehme sehr viel Positives aus dieser BMW International Open mit. Ich denke, das Schwungthema kann man jetzt abhaken. Ich muss einfach nur weiter arbeiten, dann kann ich wieder Turniere gewinnen.
Ihrem Flightpartner Scott Jamieson ist mit einer 64 genau die Runde gelungen, die Sie sich wohl auch gewünscht hätten.
Kaymer: Vom Spielerischen waren wir ungefähr gleichauf, er hat einfach mehr Putts gemacht. Aber ich spiele ja nicht nur gegen ihn. Und ich freue mich für ihn, es ist sein erstes Jahr auf der European Tour, und er hat heute einen Riesenschritt gemacht, Rookie of the Year auf der European Tour zu werden.
Ist so eine Woche, in der Sie zuhause spielen und im Mittelpunkt stehen, unangenehmer für Sie als eine normale Tourwoche?
Kaymer: Überhaupt nicht. Es macht viel mehr Spaß. Vor den deutschen Zuschauer zu spielen, ist großartig, und so viele Jugendliche und Kinder auf dem Platz zu sehen, hat mich besonders gefreut. Am Ende sind mir die Bälle ausgegangen, weil ich so viele verschenkt habe. Das macht riesig Spaß. Ich habe hier auch mit Marcel Siem darüber gesprochen, und wir waren uns einig: Wir müssen mehr Turniere in Deutschland bekommen.
Heute waren 17 400 Zuschauer hier, mit insgesamt 62 700 Fans wurde der Turnierrekord von 2006 nur knapp verpasst.
Kaymer: Das ist schön. Ich denke, für die Fans wäre mehr Golf in Deutschland riesig und für die Profis auch toll. Wir hatten früher mal drei bis vier European-Tour-Turniere in Deutschland, und momentan gibt es nur die BMW International Open. Ich würde mich riesig freuen, wenn wir noch zwei bis drei Turniere dazu bekommen würden.
Was machen denn Ihre eigenen Ambitionen als Veranstalter aufzutreten?
Kaymer: Die Pläne dazu haben wir auf jeden Fall, die sind fertig. Wir wollen aber erstmal klein anfangen, auf der Challenge Tour, und dort Erfahrungen sammeln. Das wird entweder nächstes Jahr oder übernächstes Jahr auf jeden Fall passieren. Die European Tour ist noch mal eine andere Ebene, da müssen wir mal abwarten.
Sergio García spielt um den Sieg. Was würde ein Sieg von ihm bedeuten?
Kaymer: Er ist die letzten zwei Jahre ein bisschen abgerutscht. Deshalb freut es mich riesig, dass er wieder gut spielt. Ich komme sehr gut mit ihm zurecht. Er ist natürlich sehr begabt, deshalb hatte er immer extrem hohen Erwartungsdruck. Es würde mich freuen, wenn er hier gewinnen sollte.
Wie fühlen Sie sich als Botschafter des deutschen Golfs?
Kaymer: Super. Ich finde das sehr gut. Dass auf das Turnier hier so viele Jugendliche und Kinder kommen, das macht eine Riesenfreude. Ich freue mich darauf, irgendwann mit diesen Jungs zu spielen. Zu Beginn der Woche hat mich hier ein Neunjähriger angesprochen, Steve aus Bergisch Gladbach. Er sagte: ‚In zehn, 15 Jahren schlage ich Dich!’ Wir haben dann ein paar Bälle miteinander geschlagen. Und das sah wirklich sehr gut aus.
Martin Kaymer im Duell mit drei Amateuren
„Es war eine wunderbare Erfahrung mit drei sehr guten Spielern und es hat jede Menge Spaß gemacht“, sagte Kaymer nach der Runde. „Für mich war es natürlich ein sehr emotionaler Tag. Whistling Straits ist ein besonderer Platz für mich, nicht nur, weil ich hier gewonnen habe. Auch weil er einer der schönsten Plätze ist, die ich jemals gespielt habe.“
Vor einem Jahr feierte Golfer Martin Kaymer den bedeutendsten Erfolg seiner bisherigen Karriere: Am 15. August 2010 gewann er in Whistling Straits (US-Bundesstaat Wisconsin) als erster Deutscher die US PGA Championship. Auf den Tag genau ein Jahr nach seinem Majorsieg kehrte er nun erstmals an die Stätte seines Triumphs zurück, um sich bei „Can you beat me?“ mit drei begeisterten Amateurgolfern zu messen.
Die Abschlag- und Fahnenpositionen auf dem legendären Straits Course waren identisch mit jenen bei Kaymers dramatischer Schlussrunde vor einem Jahr, als er sich im Stechen gegen Bubba Watson (USA) durchgesetzt hatte. Diesmal hießen seine Gegner George Mixides (Großbritannien, Handicap: 6,3), John Pappas (USA, 12,2) und Christian Fuchs (Deutschland, 5,1). Sie hatten sich unter gut 5500 Bewerbern die Teilnahme an dem gesichert, zu der sie BMW drei Tage in den Mittleren Westen der USA einlud.
Nach einem gemeinsamen Dinner am Vorabend gingen Kaymer und die drei Freizeitgolfer bei herrlichem Sonnenschein auf die Runde. Gespielt wurde ein Lochwettspiel nach dem Bestball-Prinzip, wobei Kaymer allein gegen die drei Amateure antrat und diese auf den sechs schwierigsten Löchern einen Schlag Vorsprung bekamen. Fünf Stunden duellierten sich beide Seiten in intensiver, sportlicher Atmosphäre, ehe Mixides den Amateuren mit einem fantastischen Birdie am 18. Loch ein Unentschieden sichern konnte. Kaymer umrundete den Par-72-Platz insgesamt in zwei unter Par – dem identischen Ergebnis wie auf seiner Schlussrunde 2010.
Das sahen die drei Amateure nicht anders. Bereits am Vortag hatten sie 18 Löcher auf dem Dubsdread Course in Cog Hill absolviert. „Zwei so berühmte Meisterschaftskurse spielen zu dürfen, war ein absolutes Privileg“, sagte Fuchs. „Von der Minute an, als wir auf dem Flughafen in Chicago gelandet waren, war es eine Erfahrung der Extraklasse“, fügte Mixides hinzu. Die Hobbyspieler waren sich einig, dass sich mit „Can you beat me?“ für sie ein Traum erfüllte. „Es ist faszinierend, mit jemandem vom Kaliber eines Martin Kaymer zu spielen“, sagte Pappas. „Seine Präzision, sein Auge und sein Kursmanagement sind einfach unglaublich.“
2 Kommentare
Hr. Kaymer hat nachdem er Nr.1 war sehr viel falsch gemacht
er hat sein großes Talent verschenkt .war er falsch beraten?
oder ist er beratungsresistent ?seit langem ist er international
nur noch 2.Klasse leider
Vielleicht ist es ja auch eine Mischung aus allen genannten Faktoren.