Das zweite Turnier der Playoff-Serie sind die Deutsche Bank Championship, welche im August im TPC Boston in Norton, Massachusetts ausgetragen wird.
Das Teilnehmerfeld besteht in dieser Woche nur noch aus 120 Spielern, nämlich die 120 Besten der FedEx Punkteliste nach The Barclays.
Insofern wird wie auch letzte Woche ein Zählspiel über vier Runden gespielt mit einem Cut nach den ersten 36 Löchern.
Jeder einzelne Schlag zählt, denn die Punkte, die bei den Playoff-Turnieren vergeben werden, belaufen sich fast auf das dreifache der Punkte bei den Turnieren der regulären Saison.
Da sich das Teilnehmerfeld von Turnier zu Turnier sukzessive verringert, muss man schon in den ersten Wochen Punkte gut machen, um sich unter die Top 70 zu spielen, die bei der BWM Championship in der kommenden Woche aufteen dürfen.
Gespielt wird in dieser Woche auf dem TPC Boston, einem wunderschönen neu-englischen Platz, der von keinem geringeren als Arnold Palmer designed wurde und bereits seit der Eröffnung im Jahr 2002 die Deutsche Bank Championship ausrichtet.
Der Platz wird in dieser Woche als Par 72 auf 7.300 Yards gespielt und bietet eine sportliche Herausforderung an die Profis.
Titelverteidiger Phil Mickelson, der vor The Barclays auch als Topfavorit auf die Gesamtwertung des FedEx Cups galt, ist auch in diesem Jahr wieder am Start.
Letztes Jahr konnte er sich mit zwei Schlägen vor Tiger Woods durchsetzen und diesen vor den beiden letzten Turnieren noch einmal ordentlich unter Druck setzen.
In diesem Jahr zählt Mickelson auch wieder ganz klar zu den Favoriten, auch wenn er in der letzten Woche nicht die Leistung zeigen und abrufen konnte, die man ihm zugetraut hat.
Mit dem 19. Rang musste sich der sympathische Linkshänder am Ende zufrieden geben. Leider zu wenig, um die Führung in der Gesamtwertung zu behaupten. Er fiel auf den vierten Rang zurück. Nur die drei, die sich letzte Woche im Stechen um den Sieg befanden, liegen noch vor ihm.
Die guten Resultate in den letzten Wochen vor den Playoffs versprechen noch eine gewaltige Leistungssteigerung von Phil und ich bin mir sicher, dass er hier noch einmal bis zum Umfallen kämpfen wird, um einen Sieg zu feiern und somit wieder mit Singh und Garcia mitmischen zu können.
Sergio Garcia ist einer der Überraschungen der Saison 2008.
Klar, Garcia war nie ein schlechter Golfspieler und rangierte immer unter den Top25 der Welt, jedoch konnte er jahrelang die Erwartungen, die in ihn gesteckt wurden, nicht erfüllen.
Immerhin wurde er bereits in seinen ersten zwei Jahren als Profi als einziger Spieler bezeichnet, der Tiger Woods schlagen könnte und der auf seinem Niveau spielen würde.
Erst in diesem Jahr wurden auch die letzten davon überzeugt, dass er das kann.
Schließlich gewann er mit der Players Championship in Sawgrass das größte Turnier, was die PGA Tour zu bieten hat (allerdings ohne die Teilnahme von Woods).
Dann spielte sich Garcia in einen Rausch. Vierter wurde er in St. Jude, bei der US Open sprang ein solider 18. Rang raus und bei der British Open spielte er sogar zwischenzeitlich um den Sieg mit.
Die Krönung dann der geteilte zweite Platz beim PGA Championship, wo er sich nur knapp Padraig Harrington geschlagen geben musste.
Letztlich rettete sich Garcia in der letzten Woche in ein Stechen, in dem er sogar schon fast als der sichere Sieger aussah. Am ersten Extraloch verwandelte er einen 9Meter Putt zum Birdie und ließ sich bereits feiern, da Vijay Singh nur noch gleichziehen konnte, wenn er einen ganz schweren 8,5Meter Putt ebenfalls zum Birdie einlocht – er tat es, das Ende ist bekannt.
Umso größer wird der Ansporn bei Garcia sein, sich eine Revanche zu erspielen und Singh zu zeigen, dass er die Gesamtwertung noch nicht aufgibt. Warum auch – bringt ei Sieg bei einem Playoff-Turnier doch 11.000 Punkte, womit Garcia wieder mittendrin statt nur dabei wäre!
Ein weiteres Auge sollte man auf den Newcomer Kevin Streelman haben.
Wahnsinnig, wie er an den ersten Tagen in New Jersey aufspielte.
Als Führender ging er sogar in die Finalrunde im letzten Flight gemeinsam mit Vijay Singh, der ihm wahrscheinlich einen zu großen Druck machte. Streelman musste eine 72er Schlussrunde hinnehmen und verpasste das Stechen somit um nur einen einzigen Schlag.
Das Positive aber ist, dass er in den letzten Wochen wirklich bewies, dass er vorne mitspielen kann. Vor zwei Wochen beendete er zum Beispiel die Wyndham Championship auf einem guten sechsten Rang.
Selbst bei der US Open im Juni führte er das Feld etwas mehr als eine ganze Runde lang an, bevor er einen Einbruch hinnehmen musste und am Ende leider nur 53. wurde.
Nichtsdestotrotz halte ich große Stücke auf den Amerikaner, der sich alleine durch The Barclays in der FedEx Cup Wertung von Rang 102 auf Rang 37 verbessern konnte.
Enttäuschend in der letzten Woche waren für mich Kenny Perry, Führender des FedEx Cups nach der regulären Saison, sowie Stewart Cink oder auch Padraig Harrington, die alle an wichtigem Boden verloren und viel Boden verloren.
Für Harrington und Cink sehe ich kaum noch eine Chance, auch wenn man sie nie abschreiben sollte und sich mit einem Sieg das ganze Blatt wendet.