Der Ursprung des Golfsports in Deutschland liegt in den Kurorten. So haben die Anfänge des Golfs in Deutschland haben einen Bezug zum Thema Gesundheit. Denn die ersten Golfplätze in Deutschland entstanden um die Jahrhundertwende zwischen 1890 und 1910 in Orten wie Bad Homburg, Wiesbaden oder Baden-Baden. Denn die anreisenden Briten verlangten danach, während Ihres der Gesundheit dienenden Kuraufenthalts auch Golf spielen zu können (Parallelen dazu gibt es in den tschechischen Kurorten Marienbad und Karlsbad).
Inhalt
So wurde der erste Golfplatz in Deutschland durch den englischen Generalmajor Robert W. Duff im Jahre 1891 im Kurpark von Bad Homburg angelegt, und zwar als Anlage mit neun Bahnen, die als Trainingsmöglichkeit während des Kuraufenthalts („summer club“) geeignet war.
Golf ist ein unterschätzter Gesundheitssport. Die Betriebssportgemeinschaft Bergkamen listet dafür auf ihrer Internetseite viele Argumente auf, hier ein Auszug daraus:
Golf….
- ist bei korrekter Ausübung und Ausführung der Schläge so schonend wie fast keine andere Sportart.
- Verletzungsgefahr nahezu null!
- macht glücklich und hat Einfluss auf den Hormonspiegel.
- wirkt positiv auf die gesamte Körpermuskulatur und aktiviert den Stoffwechsel.
- verlängert das Leben! – In einer schwedischen Studie wurde bewiesen, dass Golfspieler/innen im Schnitt 5 Jahre länger leben. Golfer über 55 haben deutlich weniger Diabetes, Bluthochdruck und Übergewicht.
- reduziert bei älteren Golfern das Sterberisiko um 40 % im Vergleich zu Altersgenossen mit anderen Hobbys.
- beeinflusst zu gesundere Lebensweise.
- bietet eine moderate Beanspruchung von Kreislauf und Atmung.
- trainiert bei zügigem Tempo die Ausdauer.
- dient der Prävention von Krankheiten und kann körperlichen Beschwerden vorbeugen.
- trainiert und kräftigt die Rumpf- und Haltemuskulatur, verbessert die Körperhaltung und Beweglichkeit der Wirbelsäule.
- wirkt Stress, Depressionen entgegen und hilft beim Burnout-Syndrom.
- wird in der Prävention und Rehabilitation eingesetzt!
- trainiert die Gehirnfunktionen durch Fokussierung auf ein Ziel.
- steigert das Wohlbefinden und eignet sich zur Erhaltung der geistigen Fitness im Alter.
- ist Bewegung in der Natur, entspannt, verlangt mentale Fähigkeiten und verbessert den Schlaf.
- verbessert den Gleichgewichtssinn und erhöht damit die Sturzprophylaxe.
- verbessert die Hand-Augen-Koordination.
- trainiert die Konzentrations- und Aufmerksamkeitsfähigkeit.
- hat einen vergleichbaren zeitlichen und finanziellen Aufwand wie viele andere Sportarten und Hobbys auch.
Und auch mit Fakten lässt sich das belegen. Denn Golfer sind 4-6 Stunden an der frischen Luft unterwegs und legen zu Fuß Durchschnitt 8 bis 10 km zurück. Der Puls macht bis zu 150 Schläge/min. Bei einer Golfrunde werden etwa 1500 kcal verbraucht (Vergleich in 2 Stunden Tennis werden rund 960 kcal und in 2 Stunden Joggen rund 1400 kcal verbrannt). Dadurch sind der Cholesterinspiegel um durchschnittlich 15 Prozent und die Sauerstoffaufnahme steigt auf das 2- bis 4-fache.
Golferinnen und Golfer verlieren so bei einer Runde 1 kg Körpergewicht werden beim Schwung 124 bis 130 unserer insgesamt 434 Muskeln bewegt und koordiniert! Dabei sinkt der Hormonspiegel von Cortisol (Stresshormon) messbar und die Werte von Serotonin (Wohlfühlhormon) und Dopamin (Glückshormon) steigen.
Studien zum Thema Golf und Gesundheit
Eine umfassende Darstellung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu den Beziehungen zwischen Golf und Gesundheit findet sich in der Studie von Murray/Daines/Archibald et.al. aus dem Oktober 201622. Dieser „Scoping Review“, in dem 301 Studien ausgewertet wurden, vermittelt einen Überblick über den (damaligen) Stand der Forschungsliteratur. Die Mehrheit (53,8 %) der ausgewerteten Studien stammte aus den USA, wo fast die Hälfte der Golfer der Welt lebt. Bei 178 dieser Studien (59,1 %) handelte es sich um Primärforschung.
Ein Teil der Studie ist eine Literaturauswertung. Daraus ergibt sich folgendes Bild:
- Golf kann mäßig intensive körperliche Aktivität bieten und ist mit Vorteilen für die körperliche Gesundheit verbunden, zu denen verbesserte Herz-Kreislauf-, Atmungs- und Stoffwechselprofile sowie ein verbessertes Wohlbefinden gehören.
- Die Häufigkeit von Golfverletzungen ist moderat, wobei Rückenverletzungen am häufigsten sind.
- Auf Golf und psychische Gesundheit gibt es nur begrenzte Hinweise.
Mit Blick auf körperliche Aspekte kommt die Studie zu folgendem Ergebnis:
- Golf kann als Freizeit- oder Freizeitbeschäftigung zu körperlicher Aktivität beitragen. Individuelle Unterschiede im Energieverbrauch können abhängig von individuellen und golfbezogenen Faktoren groß sein. Golf kann jedenfalls aber „körperliche Aktivität mittlerer Intensität“ bieten.
- Körperliche Inaktivität ist ein Grund für hohe Sterblichkeit. Körperliche Inaktivität ist eine der fünf häufigsten Todesursachen in Nordamerika, Westeuropa und in Australasien (drei Regionen, in denen häufig Golf gespielt wird). Golfspielen kann zu einer verringerten Sterblichkeit und einer erhöhten Lebenserwartung beitragen.
Studie vergleicht 300.000 Golfer mit Nicht-Golfern
Im Jahr 2018 wurden in Schweden verschieden Zahlen von Golfern und Nichtfolgern verglichen. Daraus ergeben sich folgende Erkenntnisse:
- Es ist zu erwarten, dass Golf positive Auswirkungen auf die Prävention und Behandlung chronischer Krankheiten hat, einschließlich ischämischer Herzkrankheiten, Typ-2- Diabetes, Schlaganfall sowie Dickdarm- und Brustkrebs.
- Es wird berichtet, dass Golf geeignete Übungen für Patienten mit Herz- und Schlaganfallrehabilitation bietet.
- Regelmäßige Teilnahme am Golf kann die Lungenfunktion verbessern und bei älteren Erwachsenen aufrechterhalten.
- Quasi-experimentelle Studien beschreiben übereinstimmend insgesamt positive Auswirkungen auf das Lipidprofil
- Golf ist mit muskuloskelettalen Vorteilen verbunden.
Es geht auch um die gesundheitlichen Risiken:
- Golf ist insgesamt eine Aktivität mit im Vergleich zu anderen Sportarten mittlerem Verletzungsrisiko. Die Wirbelsäule und insbesondere der untere Rücken sind für die größte Verletzungshäufigkeit bei Amateurgolfern verantwortlich.
- Es wird berichtet, dass Golf in den USA der Sport mit der höchsten Todesrate durch Blitzschlag
- Die Aussagekraft der ausgewerteten Studien zum Thema Golf und Psyche leider nur gering ist.
Golf als Gesundheitssport
Die Sportwissenschaftler Huth und Breitbarth betrachtet 2019 Golf als Gesundheitssport.n der breiten Öffentlichkeit wird Golf jedenfalls (noch) nicht als Gesundheitssport wahrge- nommen. Die Autoren der Untersuchung stellen fest, dass die Bemühungen zu Positionierung von Golf als Gesundheitssport aktuell noch in der Anfangsphase stecken. Einschlägige Initiativen und Projekte hätten bis dato noch keine signifikanten Fortschritte erreicht. In der Praxis des Betriebs von Golfanlagen sei das Thema Golf und Gesundheit zudem noch nicht in nennenswertem Umfang angekommen.
Dr. med. Beat Villiger schreibt in einem Aufsatz, dass abhängig von individuellen und golfbezogenen Faktoren die körperliche Intensität, mit der Golf gespielt wird, recht unterschiedlich seo. „In den meisten Studien entspricht aber die körperliche Belastung einer moderaten aeroben Intensität, wie sie für alle Altersstufen für einen positiven Effekt auf die Langlebigkeit sowie für die Verbesserung der physischen und psychischen Gesundheit gefordert wird. Somit überschreitet die körperliche Belastung beim Golfspielen den von der WHO und staatlichen Gesundheitsorganisationen geforderten Mindestwert der körperlichen Intensität zur Verbesserung der Gesundheit.“ Sie wertet verchiedene Studien aus und kommt dabei unter anderem zu der Zusammenfassung, dass bei einem 18-Loch-Platz die Gehstrecke zwischen 6 und 10 km beträgt, was, je nach Studie, 11 245 bis 16 667 Schritten entspricht. „Benützt man einen selbstfahrenden Golfwagen, entspricht dies immer noch 6 280 Schritten bzw. knapp unter 4 km. Obwohl Golfspielen ohne die Benutzung eines Golfwagens einen größeren Gesundheitseffekt hat als mit, konnte auch für diese Art des Golfens ein Gesundheitseffekt nachgewiesen werden.“
Golf und Krebserkrankungen
Es besteht ein signifikanter inverser Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Krebserkrankungen. Das bedeutet, dass körperlich aktive Personen – also auch Golfspieler 40 – deutlich weniger an Krebs (vor allem Darm- und Brustkrebs) erkranken als inaktive. Da regelmäßiges Golfen auch das Körpergewicht reduziert, ist auch das Übergewicht als Risikofaktor für die Entstehung von Krebs reduziert. Während sich die erhöhte Sonnenexposition beim Golfen günstig auf die Vitamin-D-Produktion des Körpers auswirkt, ist die Häufigkeit der Nicht-Melanom-Hautkrebsarten bei Golfern erhöht. Diese können aber durch Sonnenschutzcremes, adäquate Bekleidung und Aufenthalt an Schattenplätzen verhindert werden.
Golf und mentale Gesundheit
Es wurde in verschiedenen Studien kein wissenschaftlicher Zusammenhang zwischen Golfen und dem Auftreten von psychischen Erkrankungen nachgewiesen. Es gilt vielmehr das Gegenteil, Golfen hat eine Reihe von positiven Effekten auf die menschliche Psyche. Mit Ausnahme einer Studie (Lane AM et al. J Sports Sci Med, 2005) belegen verschiedene Studien, dass Golfen eine positive Grundstimmung verstärkt bzw. eine negative Grundstimmung vermindert. Zudem zeigen die Studien eine Minderung der Ängstlichkeit und des Stressgefühls. Hervorgehoben werden dabei insbesondere die stressabbauenden und aggressionslösenden Qualitäten des Golfens. Vereinzelt wird aber auch über Angstgefühle wegen des Leistungsdrucks auf dem Golfplatz und über eine erhöhte Pulsfrequenz wegen erhöhter Spannung vor dem Golfen berichtet.
Wie bliebt man Fit zum Golfen?
Golfer haben Spaß am sportlichen Spiel an der frischen Luft – und tun gleichzeitig etwas für ihre Gesundheit. Das gilt für den Profi genauso wie für denjenigen, der gern in der Freizeit den Golfschläger schwingt. Bei aller Leichtigkeit bleibt Golf ein Sport. Fitnesstraining und Sport Produkte z. B. helfen, die Runden bis ins hohe Alter mit Energie, Freude und Erfolg zu absolvieren.
Die Muskeln stählen
Den Golfball in die gewünschte Richtung zu schlagen, erfordert eine ausgefeilte Technik. Nur mit Kraft geht auf dem Platz und auf der Driving Range gar nichts. Ohne ordentlichen Schub kommt der Golfer aber auch nicht aus. Am meisten belastet – vor allem durch die Drehbewegung – werden Rücken, Hüfte und Schultern. Es empfiehlt sich also, die entsprechenden Muskeln zu trainieren. Die motorischen Einheiten des Körpers geben die nötige Power und stabilisieren Gelenke und Wirbelsäule. In einem Fitness-Studio stehen für ein Workout alle benötigten Geräte zur Verfügung. Aber auch zu Hause kann man trainieren – mit einfachen Mitteln. Dazu braucht es nur Thera-Bänder in verschiedenen Stärken, vielleicht ein paar Kurzhanteln und das eigene Körpergewicht. Wichtig ist: Nicht zu schwer trainieren, lieber ein paar Wiederholungen mehr – eine Golfrunde ist ja auch nicht nach zwei, drei Schlägen beendet. Und das Dehnen nicht vergessen. Nahrungsergänzungsmittel können Hobbygolfer wie Leistungssportler gleichermaßen untersützen.
Die richtigen Supplemente
Basis für den Muskelaufbau ist eine proteinreiche Ernährung. Wer abwechslungsreich isst und eiweißreiche Produkte – zum Beispiel Fisch, Milchprodukte, Haferflocken und Hülsenfrüchte – in seinen Speiseplan einbaut, versorgt sich in der Regel mit ausreichend Baustoffen für die Muskulatur. Jedoch gelingt dies im Alltag nicht immer. Da leisten hochwertige Eiweiß-Shakes – wie beispielsweise Whey – als Ergänzung gute Hilfe. Der nächste Punkt ist die Durchblutung von Muskeln und passiven Strukturen des Körpers. Hier hat sich die Aminosäure Arginin bewährt. Sie fördert die Bildung von Stickstoffmonoxid, das die Gefäße erweitert. Ein weiteres hilfreiches Supplement ist Kreatin. Regelmäßig eingenommen, bringt diese Aminosäure zusätzliche Power, indem sie die Produktion des Energielieferanten ATP in den Zellen beschleunigt. Ein wichtiges Spurenelement für Sportler ist Zink. Das Metall mischt bei vielen Stoffwechselvorgängen des Körpers mit, und es wird unter anderem benötigt zur Produktion vieler Hormone. Zink kann zudem Erkältungssymptome lindern helfen. Oft empfohlen werden auch Magnesium – das brauchen unter anderem die Muskeln für ihre Arbeit – und ein Multivitaminpräparat. Ja, es gibt eine Reihe weiterer Supplemente, die gute Dienste leisten können. Sie erweisen sich jedoch nicht für jeden als sinnvoll. Es gilt auf alle Fälle, sich gut zu überlegen, was man sich leisten kann und möchte.
Länger leben
Golf spielen bildet einen herrlichen, gesunden Ausgleich zum Berufsalltag und kann eine Ergänzung zu anderen Sportarten sein. Der Vorteil ist die häufige und ausdauernde Bewegung an der frischen Luft. Eine Runde auf dem Platz streckt sich schon mal über einen halben Tag. In dieser Zeit legen Golfspieler etwa acht bis neun Kilometer zurück. So ist Golf trotz des hohen Spaßfaktors oft anstrengender als vermutet. Mit dem passenden zusätzlichem Sportprogramm und der richtigen Ernährung klappt es umso besser. Golf spielen lohnt sich nicht nur wegen der Freude am Spiel: Eine Studie hat ergeben, dass Menschen, die im Alter regelmäßig Golf spielen, durchschnittlich fünf Jahre länger leben.