Was Golfer schon länger wussten, ist jetzt auch wissenschaftlich bestätigt: Die Lockdowns mit der Schließung der Golfplätze (hier zum nachlesen), sorgte dafür, dass die „Lebenszufriedenheit“ der Golfer gesunken ist. „Der Zugang zu Golfplätzen kann die negativen psychosozialen und gesundheitlichen Auswirkungen von Lockdowns abmildern“, folgern die Autoren aus Wien.
Angesichts der negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die soziale Teilhabe verdeutlichen die Erkenntnisse der aktuellen Studie das Risiko psychosozialer Belastungen während der Pandemie. Die wichtigste Erkenntnis ist der signifikante Rückgang der Lebenszufriedenheit bei Golferinnen und Golfern um 24 Prozent. Körperliche Inaktivität aufgrund des Lockdowns und von Quarantäne beeinträchtigt also nicht nur die Fitness, sondern lässt auch die Lebenszufriedenheit sinken.
Umgekehrt gesagt: Der Zugang zu Sportanlagen im Freien kann die negativen Auswirkungen von Lockdowns abmildern. Als Freiluftsport ermöglicht Golf soziale Distanz. Auf Golfanlagen wurden wirksame Hygienekonzepte implementiert, das Infektionsrisiko ist dadurch gering. Der Golfsport fördert Kraft, Flexibilität, Stressabbau und psychosoziales Wohlbefinden und trägt so zur Erfüllung der WHO-Empfehlungen für körperliche Aktivität bei.
„Aus Perspektive der öffentlichen Gesundheit sollten Entscheidungsträger den Golfsport fördern und während einer Pandemie die Schließung von Golfplätzen vermeiden, um die Bevölkerung aktiv zu halten. Die positiven Aspekte überwiegen die Risiken bei Weitem“, so Martin Angerer, Mediziner und Co-Autor der Studie.
Das Ziel der Studienautoren war es, die Auswirkungen der Pandemie auf die körperliche Aktivität und die Lebenszufriedenheit von Golfspielern zu untersuchen. Mit einer Querschnitts-Onlinestudie wurden von März bis Juni 2021 1.115 Golfspieler:innen im deutschen Sprachraum befragt.
„Dies ist die erste Online-Querschnittsstudie, welche die Auswirkungen der COVID-19- Pandemie auf die körperliche Aktivität, die Gründe für den Aufenthalt im Freien und die Lebenszufriedenheit einer großen Stichprobe deutschsprachiger Golfer untersucht. Verglichen wurde jeweils die Bewertung vor und während der COVID-19-Pandemie“, erklärt Daniela Haluza von der Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin am Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien.
Bewegung ist gesund, besonders in freier Natur
Regelmäßige körperliche Aktivität beugt Krankheiten vor: Die WHO-Leitlinien zu körperlicher Aktivität für Erwachsene empfehlen zumindest 150 bis 300 Minuten pro Woche an moderater bis hochintensiver körperlicher Aktivität, um die psychische Gesundheit, das Immunsystem und die Lebenserwartung positiv zu beeinflussen. Gleichzeitig reduziert ein Aufenthalt in der Natur die körperliche Reaktion auf Stress und verbessert Gesundheit und Wohlbefinden. Aktivitäten im Freien beugen nachweislich Vitamin-D-Mangel, Osteoporose und Kurzsichtigkeit vor.
Was Golf so gesund macht
Der Golfsport ermöglicht soziale Interaktionen und gemeinschaftliche Erlebnisse. Die gut dosierbare Intensität der körperlichen Anstrengung erlaubt es beinahe unabhängig von Alter und Konstitution, Golf zu spielen. Durch die Verbesserung der kardiovaskulären, respiratorischen und metabolischen Gesundheit, der Knochendichte, des Gleichgewichts, der Sturzprävention sowie der Stimmung und des mentalen Wohlbefindens trägt der Golfsport zu einer höheren Lebenszufriedenheit bei. Als Lebenszufriedenheit gilt die subjektive Einschätzung des Einzelnen, ob seine Bedürfnisse, Ziele und Wünsche erfüllt werden.