Die Zecken gelten als die gefährlichsten Tiere Deutschlands. Zecken sind Parasiten, die sich von Blut und Gewebesaft ernähren und dabei Krankheiten übertragen können. Ein Zeckenstich kann für den Menschen gravierende gesundheitliche Folgen haben. Die häufigsten Krankheiten sind die Frühsommer-Gehirnhautentzündung (FSME) und die Lyme-Borreliose. Gefährlich ist es vor allem hohen Rough. Hier halten sich Zecken besonders gerne auf. Denn Zecken suchen stets den nächsten Wirt zum Stechen, der ihnen über den Weg läuft.
Inhalt
- Wir sagen, wie sie sich schützen können, und was bei einem Zeckenbiss zu tun ist
- Wie man sich vor Zecken schützen kann
- Zecken entfernen Zeckenkarte zum entfernen
- In Deutschland infizieren sich ca. 743.000 Menschen pro Jahr durch einen Zeckenstich an Borreliose
- Tipps zum Schutz vor Zecken
- Was ist bei einem Zeckenbiss zu tun?
- Sollte man sich impfen lassen?
- Kontrolle nach der Runde auf dem Golfplatz
- Gefährliche Erreger
- Zecken sind auch im Winter aktiv
Grade auf dem Golfplatz lauernbesonders viele Zecken, die zwei gefährliche Infektionskrankheiten übertragen können: die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose. Deshalb ist für Golfer Vorsicht geboten.
Durch das milde Wetter kann die Zeckensaison auf dem Golfplatz schon früher beginnen: bei steigenden Temperaturen erwachen die Zecken aus dem Winterschlaf. Dafür reicht es, wenn es an mehreren Tagen hintereinander etwas über 7 Grad Celsius sind, dann gehen die kleinen Zecken auf der Jagd nach Beute.
Besonders auf Wiesen, Wegrändern und im Wald fühlen sich Zecken wohl. Auf dem Golfplatz ist es das Rough, wo die Gefahr lauert. Denn Zecken suchen stets den nächsten Wirt zum stechen, der ihnen sprichwörtlich über den Weg läuft.
Wir sagen, wie sie sich schützen können, und was bei einem Zeckenbiss zu tun ist
„Die Risikogebiete für einen vermehrten Zeckenanfall sind dieses Jahr größer. Aufgrund des milden Winters gibt es zudem noch mehr Zecken als in den Vorjahren“, sagt Professor Peter Sefrin, Bundesärztin des Deutschen Roten Kreuzes. Die Gefahr eines Zeckenstichs sei also sehr hoch. Bei richtigem Verhalten können Risiken jedoch verringert werden. Warum die Zeckengefahr auf dem Golfplatz groß ist
Generell halten sich Zecken gerne in hohem Gras auf. Auch Laub mögen sie, wenn es feucht ist. Und auch in Büschen am Waldrand halten sie sich auf. Daher finden sie auf einem Golfplatz idealen Lebensraum. Weniger oft findet man sie auf sonnigen, gemähten Grüns. Wenn man aber oft im Rough unterwegs ist, etwa um Bälle zu suchen, ist die Gefahr, sich dabei eine Zecke einzufangen, recht hoch.
Und generell muss man wissen, dass die Zeckengefahr in Süddeutschland höher ist als in anderen Teilen Deutschlands. In Deutschland besteht ein Risiko für eine FSME-Infektion nach Angaben des Robert-Koch-Instituts vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen. Einzelne Risikogebiete befinden sich zudem in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Niedersachsen.
Wie man sich vor Zecken schützen kann
- Die richtige Kleidung wählen: Lange, geschlossene Kleidung lässt Zecken abprallen. Das gilt auch für das Schuhwerk. So schön es sein mag, barfuß über die Sommerwiese zu laufen, so sehr bietet es auch eine willkommene Gelegenheit für Zecken, sich auf der Haut niederzulassen.
- Trampelpfade meiden: Wer in Risikogebieten unterwegs ist, sollte möglichst nicht vom Weg abkommen. Denn im Gestrüpp, also im Rough, lauern Zecken besonders gerne. Das sollte man bedenken, wenn man auf der Ballsuche ist. Zecken halten sich auch in flachem Gras – z. B. auf dem Golfplatz – auf!
- Augen offenhalten: Zu Hause angekommen, sollte der Körper gründlich auf Zecken untersucht werden – auch der vom Haustier. Denn wenn sich Zecken noch nicht auf den Tieren festgesaugt haben, können sie leicht auf den Menschen übersiedeln.
- Schutzimpfung gegen FSME wahrnehmen: Die Impfung gegen Frühsommer- Meningoenzephalitis wird zwar nicht von der Krankenkasse getragen, ist aber besonders sinnvoll, wenn man in Risikogebieten lebt oder dort regelmäßig spielt (Kosten ca. 30 €).
- Spezielle Produkte können während der Zecken-Saison zusätzlich nützlich sein – z.B. das sSchwarzkümmel-Öl Zeckenschreck von Hübner aus dem Reformhaus. Tests bestätigen, dass mehr als die Hälfte der Zecken für etwa vier Stunden von der Haut fernbleiben. Die natürlichen Inhaltsstoffe Schwarzkümmel-Öl, Rosmarin-Extrakt, Sonnenblumenöl sowie Vitamin E pflegen die Haut darüber hinaus ganz natürlich.
Je früher eine Zecke entfernt wird, desto geringer ist das Risiko, dass Krankheitserreger weitergegeben werden. Wird eine Zecke am eigenen Körper entdeckt, kann man sie entweder vom Arzt entfernen lassen oder mit einer speziellen Zeckenkarte oder Zeckenpinzette aus der Apotheke rät Apothekerin Melissa Sörgel.
Zecken entfernen Zeckenkarte zum entfernen
- Mit Zeckenzange oder einer Zeckenkarte die Zecken so nah wie möglich an der Haut fassen und nach oben ziehen – ein Herausdrehen ist nicht notwendig.
- Die Zecke auf keinen Fall verletzen, da so Krankheitserreger in den Körper gelangen können.
- Im Zweifelsfall einen Arzt aufsuchen.
- Achtung: Im Internet liest man manchmal über vermeintliche Hausmittel wie Öl, Kleber, Nagellack oder Benzin – diese sind zur Entfernung nicht geeignet, sondern im Gegenteil sogar gefährlich, da Zecken beim Ersticken vermehrt eventuell infiziertes Sekret absondern.
Die Firma Aeroxon bietet eine Zeckenkarte an. Diese gibt es online für rund 6 Euro. Mit ihr können die Parasiten einfachen und sicher entfernt werden. Denn die Zecken können nicht einfach aus der Haut gezogen oder ausgedrückt werden. Mit der transparent-blauen Karte im Format einer Scheckkarte mit den zwei Kerben für unterschiedliche Zeckengrößen können die Tiere ohne Gefahr entfernt werden. Dafür ist auch eine Lupe integriert. Die Karte wird flach auf die Haut gelegt und der Kartenausschnitt langsam unter die Zecke geschoben. Beim vorsichtigen Weiterschieben muss die Karte leicht angehoben werden. Dann sollte die Zecke komplett entfernt sein.
Die vollständige Entfernung einer Zecke ist so auch direkt auf dem Golfplatz möglich. Ein schnelles Entfernen empfiehlt sich, denn hat die Zecke erst Bakterien abgesondert, steigt das Risiko zu erkranken. Die Einstichstelle ist schnellstmöglich zu desinfizieren und auf auffällige Rötungen zu beobachten; gegebenenfalls sollte ein Arzt konsultiert werden.
In Deutschland infizieren sich ca. 743.000 Menschen pro Jahr durch einen Zeckenstich an Borreliose
Zecken gehören zur Gattung der Spinnentiere und leben bevorzugt an Waldrändern und auf Lichtungen, in hohen Gräsern, im Unterholz und in Gärten. An Vegetationen bis zu einer Höhe von 1,50 m verharrt die Zecke, bis sie von einem Wirt abgestreift wird.
Zecken werden ab einer Temperatur von 7 °C aktiv. Eisige Winter bedeuten nicht zwangsläufig, dass sich die Anzahl der Zecken im Frühsommer reduziert. Die Winterstarre sichert der Zecke das Überleben. Erst Temperaturen ab -20 °C können einen Teil der Population vernichten.
Vor dem Stich betäuben Zecken die Bissstelle, so dass der Stich in der Regel völlig schmerzlos ist. Bis sich eine Zecke festgebissen hat, dauert es ca. zehn Minuten. Zecken bevorzugen warme, dünnhäutige Stellen wie z. B. Knie- und Ellenbogenbeugen, den Haaransatz oder die Achselhöhlen. Der Saugvorgang dauert, abhängig vom Alter der Zecke, zwischen drei und sieben Tagen.
Zwei der häufigsten Krankheiten in unseren Breitengraden sind die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Borreliose.
FSME-Virus: Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung des Nervensystems. Der Virus kann zu Bewusstseins-, Sprach- und Schluckstörungen führen. Psychische Veränderungen und Lähmungen sind ebenfalls möglich. Risikogebiete sind Bayern, Baden-Württemberg, Ost- und Südeuropa. Allerdings sind nur ca. 1-2 % der Zecken mit dem FSME-Virus infiziert.
(Lyme-) Borreliose: Hierbei handelt es sich um eine multisystemische Infektionskrankheit, die durch Bakterien hervorgerufen wird. Diese Bakterien kommen im Darm von Zecken vor und werden etwa acht bis zwölf Stunden nach dem Stich auf den Menschen übertragen. Neben unspezifischen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen gehören zum Krankheitsbild Nervenlähmungen, Entzündung von Hirnnerven oder Herzmuskel, rheumatische und neurologische Erkrankungen wie z.B. chronische Arthritis. In allen gemäßigten Klimazonen der nördlichen Hemisphäre ist mit Borrelien zu rechnen. Etwa jede fünfte Zecke ist mit den Bakterien infiziert.
Tipps zum Schutz vor Zecken
„Die Zeckensaison dauert etwa noch bis Oktober. Schutz bietet die Bedeckung des Körpers durch helle Kleidung mit dicht anliegenden langen Ärmeln und Hosenbeinen sowie das Tragen von Socken und geschlossenen Schuhen. Vermieden werden sollte das Laufen durch dichtes Unterholz und hohes Gras. Nach dem Aufenthalt im Freien Kleidung und Haut absuchen, vor allem Kniekehlen, Achselhöhlen, Bauchnabel, Hals, Haaransatz, Hautfalten und behaarte Körperstellen“, so der Rat von Professor Sefrin. Denn manche Zecken sind recht klein, die Gefahr, dass man sie nicht entdeckt, ist groß. Und Mückensprays schützen nur bedingt gegen die Zeckengefahr auf dem Golfplatz.
Was ist bei einem Zeckenbiss zu tun?
Sollte man nach der Golfrunde eine Zecke am Körper entdecken, muss diesen entfernt werden. Eine Zecke entfernt man am besten mit einer Pinzette oder alternativ mit einer Zeckenkarte oder Zeckenzange aus der Apotheke oder online. Mit der Pinzette muss die Zecke möglichst nah an der Haut gefasst und langsam und senkrecht herausgezogen werden. Bei Verwendung einer Zeckenkarte muss man diese flach auf die Haut legen, mit dem Kartenausschnitt in Richtung Zecke schieben, unter die Zecke fassen und sie dann vorsichtig senkrecht herausziehen. Auf keinen Fall sollte man die Zecke drehen wie bei einer Schraue. Dann besteht die Gefahr, dass der Kopf abgerissen werden kann und es zu einer Quetschung des Zeckenkörpers kommt. Dadurch können Krankheitserreger in die Wunde gelangen. Nach der Desinfektion die Einstichstelle mit einem Pflaster versorgen.
Die Tage nach einem Zeckenstich sollte man die Haut beobachten. Bildet sich an der Stelle ein roter Kreis, und ist die Haut dort fest und vielleicht auch warm, könnte das ein erstes Anzeichen für Borreliose sein, die häufiger auftritt als FSME. Die Symptome sind bei beiden Krankheiten zunächst ähnlich wie bei einer Grippe: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Sie sollten unbedingt ärztlich behandelt werden. Anders als für Borreliose gibt es für FSME keine sichere Therapie. Gegen letztere schützt aber eine Impfung, die man nutzen sollte.
Sollte man sich impfen lassen?
Insbesondere, wenn man oft in einem Risikogebiet spielt, ist eine Impfung ratsam. Ansonsten kann das Tragen von langer Kleidung ausreichend schützen. Möchte man auf kurze Kleidung nicht verzichten, und fliegen die Golfbälle vielleicht öfter mal ins Rough – auch dann empfiehlt sich eine Impfung.
Kontrolle nach der Runde auf dem Golfplatz
Wenn ein Mensch vorbeikommt, kann sich die Zecke schnell auf ihm niederlassen oder durch Abstreifen an Haut oder Kleidung mit ihnen in Kontakt kommen. Festes Schuhwerk kann helfen, die Socken über die Hose ziehen und Kleidung tragen, die möglichst viel Körperoberfläche bedeckt. Auf heller Kleidung kann man die kleinen schwarzbraunen Tierchen zudem leichter erkennen. Sogenannte Repellents, spezielle insektenabweisende Mittel, die man sich auf Kleidung und Haut sprüht, können den Schutz vor den Spinnentieren erhöhen. Nach der Runde auf dem Golfplatz am besten gründlich Kleidung und Haut nach Zecken absuchen. Vor allem am Kopf und zwischen den Haaren, am Hals, unter den Armen, zwischen den Beinen und in den Kniekehlen stechen die Tiere gern und saugen sich mit Blut voll. Dabei ist der Zeckenstich an sich nicht schädlich, doch können die Tiere gefährliche Erreger übertragen.
Gefährliche Erreger
Die Zecke gilt als gefährlichstes Tier Deutschlands, was an den Krankheitserregern liegt, mit denen die Blutsauger infiziert sein können. Neben der bakteriell bedingten Borreliose kann auch FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen werden. FSME ist eine Erkrankung des zentralen Nervensystems. Nach zunächst grippeähnlichen Symptomen kommt es bei vielen der Betroffenen zu einer Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute. Einige tragen schwere gesundheitliche Folgen mit dauerhaften Lähmungen, Schluck- und Sprechstörungen oder Atemschwäche davon.
Die Infektionskrankheit wird durch den FSME-Virus ausgelöst, der in den Speicheldrüsen der Zecke sitzt. Beim Saugen kann es in die menschliche Blutbahn gelangen – und das sehr schnell. Wird ein Mensch von einer FSME-infizierten Zecke gestochen, kann der Virus auf den Menschen übertragen werden. Eine umfassende Vorsorge ist daher unbedingt notwendig. Neben der richtigen Kleidung, die möglichst viel vom Körper bedeckt, festen Schuhen, schützenden Repellents und dem Absuchen der Haut nach dem Spaziergang, gehört auch eine FSME-Impfung zu möglichen Vorbeugungsmethoden dazu. Vor allem in den FSME-Risikogebieten wie beispielsweise in weiten Teilen Bayerns, Baden-Württembergs, Südhessens und dem südöstlichen Thüringen sollten die aufgezählten Vorsorgemaßnahmen eine Selbstverständlichkeit sein.
Dadurch, dass 2019 die Temperaturen bereits im Februar merklich anstiegen, konnten sich bestehende Zeckenarten in Deutschland schon früh vermehren. Außerdem sorgen die milden Temperaturen dafür, dass auch Zecken aus dem Ausland in Deutschland heimisch werden und tropische Krankheiten verbreiten können. Die Tiere werden bereits aktiv, sobald sich die Temperaturen einige Tage hintereinander über 7 bis 9 Grad Celsius halten. Daher droht nicht nur im Sommer, sondern auch in milden Wintern die Gefahr vor Zeckenstichen. Man sollte die Gefahr von Zecken ernst nehmen, aber sich dabei natürlich nicht die Freude an einer Golfrunde nehmen lassen. Denn man kann durchaus ein paar Vorsichtsmaßnahmen treffen, die das Risiko eines Stiches verringern.
Zecken sind auch im Winter aktiv
„Immer noch lassen viele Tierbesitzer den Zeckenschutz im Winter weg, weil sie denken, ihre Lieblinge seien dann vor Zecken sicher. Das ist nicht garantiert“, warnt Dr. Sharon Page, Biologin und zuständige für die regionalen und Golfplatz-Zeckenstudien im Labor der BCA.
Zecken suchen Schlupflöcher
Zecken sind wechselwarme Spinnentiere aus der Unterart der „Milben“, die bei einer schönen lauwarmen Winterperiode ziemlich schnell wieder hungrig werden können. Sie überwintern vorwiegend in Streu-Laubhaufen, in denen Hunde bekanntlich gerne einmal herumschnüffeln. Auch Menschen sind zwar im Winter dicker angezogen, sind aber Zecken erst auf der Kleidung und suchen sie den warmen Wirt, finden sie dennoch gelegentlich das ein oder andere Schlupfloch in der Kleidung. Deshalb Achtung auch bei Wanderröte und Fieber und ähnlichen Symptomen nach undefinierbaren Stichen im Winter.
Die Biologen gehen davon aus, dass der gemeine Holzbock, der sich sehr gerne menschliche Wirte sucht, bereits bei unter 7 Grad und schönem wärmenden Sonnenschein aufs Laub wieder aktiv werden kann. Die als deutlich aggressiver geltenden Auwaldzecken, die nach Ansicht der Biologen ursprünglich aus Süd- und Osteuropa stammen, werden sehr häufig auf Säugetieren gefunden und übertragen auch Krankheiten wie die Hundebabesiose. Sie sind sogar bereits ab null Grad wieder aktiv. Page: „Es ist wichtig, dass auch Ärzte die Patienten mit entsprechenden Symptomen sehen, auch an die Möglichkeit eines Zeckenstichs denken. Die Zecken sind nicht nur in den vergangenen Jahren geografisch viel weiter nach Norden gewandert. – In unseren Breiten können aufgrund des milderen Klimas inzwischen auch häufiger Zeckeninfektionen im Winter vorkommen.“
Das Rote Kreuz warnt vor Zecken
„Zecken werden immer früher und länger aktiv. Nach dem Rekordjahr 2020 müssen wir mit einer weiteren Steigerung der Erkrankungshäufigkeit rechnen“, sagt DRK-Bundesarzt Prof. Dr. Peter Sefrin. Obwohl der Gipfel der Erkrankungen in den Monaten Mai bis Oktober liege, hätten die warmen Sonnenstrahlen bereits jetzt im März zu einer zunehmenden Gefährdung geführt. Schon bei 8 Grad Celsius würden die Tiere aktiv.
Durch den Stich der Zecke können zwei Erkrankungen übertragen werden: die Frühsommerenzephalitis (FSME) und die Borreliose. Die FSME führt zu einer akuten Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute und des Rückenmarks. 2020 gab es 704 FSME-Erkrankungen, so viele wie noch nie. Die Borreliose tritt häufiger als die FSME auf. Pro Jahr ist mit rund 100.000 Fällen zu rechnen.
Die Zeichen eines Zeckenstichs, die manchmal erst einige Tage bis Wochen später auftreten können, sind eine sich verbreitende Hautrötung. Es können in der Folge Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen sowie Müdigkeit auftreten. „Vermeidbar sind Zeckenstiche durch das Tragen heller Kleidung und die Bedeckung von freien Körperstellen“, empfiehlt der Bundesarzt. Feste Schuhe, lange Hosen und lange Ärmel seien wichtig. Bei Wanderungen über Wiesen sowie durch Gebüsch und Unterholz sollten die Hosen in die Socken gesteckt werden. Zeckenschutzmittel und -sprays böten keine 100-prozentige Sicherheit, sagt Prof. Sefrin. Nach einem Aufenthalt in Wald und Wiesen sollte man den Körper nach Zecken absuchen, besonders im Bereich von feuchtwarmen Körperregionen wie Achselhöhle und Leistenbeuge.
Der DRK-Bundesarzt gibt den Rat: „Nach Erkennen einer Zecke auf der Haut diese mit einer Zeckenzange oder -karte entfernen. Die Zecke ganz vorne an der Haut fassen und langsam senkrecht nach oben herausziehen. Wichtig: Nicht quetschen und drehen, da das dazu führen kann, dass die Sekrete, in denen sich die Erreger befinden, noch ausgeschieden werden. Die Zecke muss möglichst im Ganzen entfernt werden. Bei Auftreten von Entzündungszeichen soll man einen Arzt aufsuchen und in Risikogebieten eine Schutzimpfung in Erwägung ziehen.“