Ein großer Kostenblock bei einer Golfanlage ist der Pflegeaufwand. Für den Privatkunden gibt es schon seit längerem Mähroboter. Lassen sich damit auch Golfanlagen automatisch mähen? Der schwedische Forst- und Gartengerätehersteller Husqvarna bietet dafür Lösungen an, um Grünflächen wie Parks und Sportanlagen automatisch zu mähen.
Einige Golfclubs nutzen solche Roboter bereits (wie hier und hier berichtet) und gehen dazu über, ihre Rasenpflege durch den Einsatz von Mährobotern zu automatisieren. Golfressorts wie WINSTONgolf im Norden Deutschlands nutzen die Technologie genauso wie die stadtnahen Plätze der GolfRange oder der naturnahe Golfclub Stenerberg im Norden Schleswig-Holsteins. Diese drei unterschiedlichen Anlagen vereint, dass alle dabei auf das Modell „Automower“ des Mähroboter-Herstellers Husqvarna setzen.
Doch was macht eine Automatisierung in der Rasenpflege von Golfclubs so interessant? Die drei Beispiele zeigen, wie sich die Änderung des Pflegeprozesses auf die Rasenqualität, die Arbeit der Greenkeeper und das Empfinden der Golfer selbst auswirkt.
Leistungsstarke Geräte für die Rasenpflege von Golfclubs
Das WINSTONgolf Ressort entschied sich im März 2020, nach einer halbjährigen Testphase, für eine Investition in 20 Profi-Automower 550 von Husqvarna für die Rasenpflege. Darüber hinausgehende anspruchsvolle Pflegemaßnahmen werden auf dem hochwertigen Golfplatz von den Greenkeepern übernommen.
Der naturnahe Golfplatz Stenerberg arbeitet bereits seit sieben Jahren mit Husqvarna zusammen und besitzt 27 Geräte, hauptsächlich in der Größenordnung von jeweils 3000 bzw. 5000 qm. Unter Berücksichtigung der natürlichen Gegebenheiten des Platzes werden diese konstant eingesetzt und sorgen für optimale Golfbedingungen.
Die GolfRange kooperiert seit 4 Jahren mit Husqvarna, und kann mit hoher Rasenqualität und hochwertigen Greens überzeugen. Durch die Anschaffung der Husqvarna Geräte sollen vor allem Golfspieler angesprochen werden, die viel Wert auf konstante Rasenqualität legen.
Pflege für spezielle Rasenflächen
Die Vorgaben der unterschiedlichen Rasenflächen eines Golfplatzes bestimmen, welche Produkte zur Pflege eingesetzt werden müssen. Für das Fairway mit der größten Rasenfläche auf dem Platz und einem Rasenniveau von 1,8 cm ebenso wie für den Abschlag, hat Husqvarna das Fairway-Kit entwickelt. Mit diesem ist eine Schnitthöhe von 1,5-1,8 cm möglich. So kann auch das Fairway, das besonders oft gemäht werden muss und die meiste Zeit in Anspruch nimmt, inzwischen von Automower Mährobotern gemäht werden.
Greenkeeper haben mehr Zeit für andere Arbeiten
Auch Greenkeeper profitieren von den automatisierten Helfern, denn sie sparen vor allem eines – wertvolle Zeit. Statt sechs Stunden Rasenmähen täglich dauert diese Aufgabe nun nur noch ein bis zwei Stunden. Lediglich um die Pflege und Arbeitsprozesse der Automower muss sich noch gekümmert werden. „Ich bin überzeugt, dass unsere Mähroboter als ruhige, smarte und autonome Kollegen die Landschaftspflege-Teams bereichern werden, indem sie gerne mühsame Aufgaben wie das Mähern übernehmen. So ist nicht nur der Platz stets spielbereit, sondern Grünpfleger gewinnen auch mehr Zeit, anspruchsvollere Aufgaben zu erledigen“, sagt Valentin Dahlhaus, Vice President Green Space Professionals bei Husqvarna.
Durch die produktive Einsparung der Arbeitsstunden, die normalerweise zum Mähen benötigt werden, ist nun genügend Zeit vorhanden, die effektiv für andere Pflegemaßnahmen verwendet werden kann. Darunter fallen beispielsweise das Aerifizieren, Vertikutieren, Striegeln und Bewässern der Rasenflächen oder die Pflege der Büsche und anderer Gehölze um den Platz herum.
Gleichbleibende Rasenqualität durch Mährotober
Aufgrund der Nachfrage entwickelt Husqvarna die Technologien für die Rasenpflege von Golfclubs immer weiter. Auch wegen der Wirtschaftlichkeit der Automower zeigen viele Golfclubs Interesse. Die Automower überzeugen vor allem durch eine stets gleichbleibende Rasenqualität und den umweltfreundlichen Betrieb ohne Lärm und CO2-Ausstoß. Zudem bleibt das feine Schnittgut liegen und fördert so den Humusaufbau im Boden.
Einige Golfclubmanager gehen sogar so weit und prognostizieren, dass in 5-10 Jahren jeder Golfclub in Deutschland von Robotern gemäht wird.
2023: Neue Modelle von Husqvarna
Für autonomes Mähen auf großen Fläche von bis zu acht Fußballfeldern bei geringer Bodenbelastung sowie Objekterkennung hat Husqvarna im Februar 2023 die Produktlinie Ceora vorgestellt. Die geräuscharmen, emissionsfreien Akku-Alternative Geräte sind auch für Golfplätze geeignet. „Langfristig eröffnet Ceora durch verschiedenes Zubehör die Möglichkeit, künftig weitere Rasenpflegemaßnahmen wie das Striping von Rasen, Düngearbeiten oder das Aufsammeln von Golfbällen zu unterstützen“, so der Hersteller.
Mit einer einzigartigen Schnitttechnik in Verbindung mit der häufigen Mähfrequenz sollen die Roboter für eine geringe Bodenbelastung und für einen grünen und dichten Rasen auf Flächen bis zu 50.000 Quadratmetern sorgen. Greenkeeper können die Geräte Smartphone steuern. Durch das Husqvarna-Satellitennavigationssystem arbeitet der Mähroboter innerhalb eines kabellos definierten Gebiets mit einer Genauigkeit von 2 bis 3 Zentimetern autonom.
Durch eine Ultraschall-Remote-Objektvermeidungssystem wird der Mäher abgebremst, sobald er ein sich näherndes Objekt erkennt. Dadurch erhöht sich auch die Betriebszeit des Mähroboters, da Unterbrechungen und unerwünschte Stopps vermieden werden.
Auch hier sind Mähroboter im Einsatz
Auf einigen Golfplätzen in München-Germering, Berlin, Dortmund und Bremen sind seit dem Sommer 2013 Mähroboter unterwegs. Eingerichtet hat dort die Demonstrationsflächen die Firma Al-Ko Geräte. Deren Mähroboter Robolinho 3000 ist dort am Mähen. Einige Fachhändler kümmern sich nicht nur um die Installation und Wartung der jeweiligen Mähroboter, die zunächst ein Jahr auf den Golfplätzen zum Einsatz kommen, sondern fungieren gleichzeitig als Ansprechpartner für Interessenten.
Gestartet wurde die Aktion auf vier Plätzen, weitere sollen folgen. „Wir sind uns sicher, dass unsere Mähroboter bestens geeignet sind, um dem anspruchsvollen Hobbygärtner bei der täglichen Gartenarbeit unter die Arme zu greifen. Unter den Golfern finden wir auf jeden Fall die absoluten Experten. Ein Golfer weiß, wie wichtig ein gut gepflegter Rasen ist“, so Jürgen Frank, Marketingleiter der Firma. Als einer von drei Mährobotern ist er geeignet für Flächen bis zu 1.200 Quadratmetern.