Nach Angaben des Deutschen Golf Verbands (DGV) liegt die Zahl der registrierten Golfspieler bei über 700.000. Doch während die Zahl der Golferinnen und Golfer in Deutschland konstant ist, stehen Betreiber von Golfanlagen vor erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen. Die Zeiten, in denen sich Golfanlagen quasi von selbst rechneten, sind längst vorbei. Golf ist auch nicht automatisch ein einträgliches Geschäft. Viele Golfplätze kommen grade so über die Runden. Warum ist das so? Und wie finanziert sich ein Golfplatz?
Ein Golfplatz ist ein Millionenprojekt
Die Errichtung einer 18-Loch Golfanlage erfordert Gesamtinvestitionen zwischen 8 und 15 Millionen Euro. Diese Summe verteilt sich auf drei Hauptkostenblöcke: Für einen 18-Loch-Platz werden 50–70 Hektar benötigt. Der Grundstückserwerb kann je nach Lage zwischen 1 – 3 Millionen Euro kosten. Erschließungskosten für Zufahrten und Versorgungsleitungen addieren weitere 500.000-800.000 Euro. Daher werden viele Golfplätze auf gepachteten Grundstücken errichtet. Dadurch sind die Anfangsinvestitionen günstiger.
Der eigentliche Platzbau bildet den zweiten großen Kostenblock. Ein qualitativ hochwertiger 18-Loch-Platz erfordert Investitionen zwischen 4 und 8 Millionen Euro. Dies umfasst die Platzmodellierung, die Bewässerungstechnik (800.000-1.200.000 Euro) sowie den notwendigen Maschinenpark (500.000-800.000 Euro).
Die Infrastruktur als dritter Hauptkostenblock beinhaltet das Clubhaus (1,5-3 Millionen Euro), eine Driving Range und Parkplätze (zusammen 350.000-700.000 Euro). Alle genannten Zahlen basieren auf Durchschnittswerten für den deutschen Markt und können je nach Region und Konzept erheblich abweichen. So ist beispielsweise ein Clubhaus nicht unbedingt erforderlich, gleichzeitig kann dies aber auch Einnahmen generieren. Mehr dazu, was ein Golfplatz kostet, beschreiben wir hier.
Finanzierungsmodelle im Vergleich
Bei der Finanzierung haben sich drei Grundmodelle etabliert: Das klassische Vereinsmodell finanziert sich durch Mitgliederbeiträge. Die Aufnahmegebühren liegen zwischen 5.000 und 25.000 Euro, die jährlichen Beiträge zwischen 1.200 und 2.500 Euro. Dieses Modell ist vor allem in etablierten Golfregionen anzutreffen. Der Verein ist dabei oft ein eingetragener Verein im Sinnes des Vereinsrechts. Es gibt einen gewählten Vorstand, der sich um den Platz und das Vereinsleben kümmert.
Kommerzielle Betreibermodelle setzen auf Investoren und öffentlichen Spielbetrieb. Die Einnahmen stammen hauptsächlich aus Greenfees, Events und oft aus angeschlossener Hotellerie. Zunehmende Bedeutung gewinnen Hybridmodelle, die beide Konzepte kombinieren und damit verschiedene Zielgruppen ansprechen können.
Für die Finanzierung der Anfangsinvestionen werden häufig Kredite benötigt. Dieses werden entweder von Banken oder von Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Auch Finanzierung über Croudfundnig wären für die Investitionskosten denkbar. Der Golfclub in Roesenheim setzte darauf, um den Wiederaufbau der Drivin Range nach einem Brand zu finanzieren.
Abgesehen davon bieten Kryptowährungen auch Finanzierungs-Möglichkeiten. In der Glücksspielindustrie konnte man diesen Trend beobachten. In immer mehr Online Casinos kann man Kryptowährungen als Zahlungsmittel verwenden. Dies bietet verschiedene Vorteile, vor allem in Hinblick auf die Anonymität und Sicherheit. Bei Anbietern wie dem Bet Casino kann man sichere Glücksspiele entdecken.
Die laufenden Kosten der Golfanlagen sind groß
Im laufenden Betrieb stellt das Personal den größten Kostenfaktor dar. Die Platzpflege verursacht jährliche Kosten von 250.000-400.000 Euro. Ein 18-Loch Platz benötigt mindestens 5-6 qualifizierte Greenkeeper.
Energie- und Wasserkosten (80.000-150.000 Euro p.a.), Maschinenwartung (40.000-60.000 Euro) sowie Marketing und Versicherungen (zusammen 60.000-130.000 Euro) bilden weitere wesentliche Ausgabenposten.
Die wirtschaftliche Tragfähigkeit einer Golfanlage basiert auf drei Kernfaktoren:
1. Eine optimale Mitgliederzahl von 700-800 für einen 18-Loch Platz
2. Ein ausgewogener Mix aus Mitgliedern und Greenfee-Spielern
3. Zusatzeinnahmen durch Gastronomie, Pro-Shop und Events
Der Break-Even wird typischerweise nach 7-10 Jahren erreicht. Dieser hängt sehr von den regionalen Strukturen ab. Vielen Golfanlagen gelingt es nicht, den Break Even zu erreichen. Sie befinden sich oft in Regionen mit großer Konkurrenz an Golfanlagen oder wenigen potentiellen Golferinnen und Golfern.,
Die Digitalisierung verändert auch den Golfmarkt. Moderne Buchungssysteme, automatisierte Bewässerung und digitale Services für Spieler werden zunehmend zum Standard.
Parallel gewinnt das Thema Nachhaltigkeit an Bedeutung. Ressourcenschonende Bewässerung, alternative Energiekonzepte und naturnahe Platzpflege reduzieren nicht nur die Umweltbelastung, sondern auch die Betriebskosten.
Der Bau und Betrieb einer Golfanlage erfordert ein durchdachtes Konzept, das auf die lokalen Marktbedingungen abgestimmt ist. Außerdem ist ein professionelles Management der Anlage erforderlich.