Das Golf-Handicap-System ist eine Möglichkeit für Golfer unterschiedlicher Spielstärken, auf einem gleichberechtigteren System gegeneinander anzutreten. Das Golf-Handicap ist ein Maß für die Spielstärke eines Spielers im Vergleich zu anderen Spielern des gleichen Alters und Geschlechts. Es ist eine Möglichkeit für Golferinnen und Golfer, ihre Fortschritte zu verfolgen und sicherzustellen, dass sie auf ihrem angemessenen Niveau spielen.
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Das Handicap wird manchmal auch als Vorgabe bezeichnet. Das Handicap-System wurde entwickelt, um Golf als Wettbewerb zu ermöglichen und den Sport unterhaltsamer für alle zu machen, unabhängig von der Spielstärke. Das Handicap wird als Zahl angegeben, die die Fähigkeit des Spielers darstellt. Die Idee hinter diesem System ist es, Golfspielern eine faire Gewinnchance zu geben. Theoretisch könnte jemand mit einem Handicap von 10 gegen einen Spieler mit einem Handicap von 30 gewinnen, wenn er einen guten Tag hat. Er gewinnt aber immer noch nicht so wahrscheinlich wie jemand mit einem Handicap von 20.
Das Besondere am Golfsport: Hier kann ein Anfänger gegen einen besseren Spieler gewinnen. Er muss deshalb nicht besser spielen, er muss nur vergleichsweise besser spielen.
Was ist das Handicap?
Ein 18-Loch Golfplatz besteht in der Regel aus unterschiedlichen Bahnen. Etwa vier Par-3 Bahnen, zehn Par-4 und vier Par-5 Bahnen. Par steht für Professional Average Result, also die Anzahl an Schlägen, die ein professioneller Golfer auf dieser Bahn benötigen würde. Dabei geht man von 2 Putts aus, die restlichen Schläge dienen dazu, das Grün zu erreichen.
Als Amateur wird man auf einer Golfrunde weit entfernt von diesen Par-Werten liegen.
Spielt ein Spieler jede Bahn Par, dann benötigt er 72 Schläge für die gesamte Runde. Dies würde als Handicap 0 festgelegt. Anfänger starten mit einem Handicap von -54 (Hinweis: das Minus wird umgangssprachlich häufig weggelassen), das heißt, sie dürfen 54 Schläge mehr benötigen (3 Schläge pro Spielbahn), um den Platz in ihrer Spielstärke Par zu spielen. Man könnte auch sagen, sie bekommen 54 Schläge Vorsprung. Ein Golfer mit Handicap -54 würde „sein Handicap spielen“, wenn er 126 Schläge (72 Par + 54 vom Handicap) für diese 18 Bahnen brauchen würde.
„Unter Par“ spielt ein Spieler mit Handicap 0 beispielsweise ein Par 3, wenn er mit dem ersten Schlag auf dem Grün liegt und mit dem zweiten Schlag einlocht. So erklärt sich auch, dass die besten Amateurspieler positive Handicaps erreichen können. (Details dazu unten)
Ein Golf-Handicap ist eine Zahl, welche die Speilstärke eines Golfers beschreibt. Es wird verwendet, um die Spielstärke von Golfspieler zu messen, die gegeneinander spielen, und um ein Handicap-System für Golfwettbewerbe bereitzustellen. Es wird normalerweise als Zahl zwischen 0 und 36 ausgedrückt. Von einem Spieler mit einem Handicap von 6 wird erwartet, dass er auf einem typischen Platz eine durchschnittliche Punktzahl von sechs Schlägen über dem Par erzielt.
Die Handicap-Konvertierung (Course Handicap, früher Spielvorgabe)
Die Handicap-Konvertierung ist ein Prozess, der stattfindet, wenn Golfer an Wettbewerben mit Spielern mit unterschiedlichen Handicaps teilnehmen möchten. Dieser Prozess wandelt das Handicap des Golfers in eine Anzahl von Schlägen um, die die Spielerin oder der Spieler als Vorgabe für jedes Loch erhält. Der Golf-Handicap-Index wird bestimmt, indem jedem Spieler eine Zahl zugewiesen wird, die die Anzahl der Schläge über Par angibt, die ein durchschnittlicher Spieler auf einem Platz mit 18 Löchern von Par 72 erwarten würde. Die Handicap-Konvertierung ist für viele Amateur- und Profigolfer eine wichtige Kennzahl. Es hilft ihnen, ihre Leistung zu analysieren und mit anderen Spielern zu vergleichen. Die Handicap-Umrechnungstabelle ist eine Tabelle, die das Handicap eines Golfplatzes in das eines anderen umrechnet. Es ist wichtig für Spieler, die auf verschiedenen Plätzen unterschiedliche Handicaps haben und gegeneinander spielen oder für Spieler, die wissen wollen, wie viele Schläge sie benötigen, um auf einem anderen Platz zu spielen.
Wie wird ein Handicap beim Golf berechnet?
Die Grundlage der Berechnung des Handicaps beim Golf ist der Durchschnitt der letzten 20 Runden eines Golfers. Die Kursbewertung und die Steigung werden dann auf diese Punktzahl angewendet.
Eine aktuelle Handicap-Berechnungsformel für Männer oder Junioren lautet wie folgt:
Handicap = (((72 – Durchschnittspunktzahl) + Course Rating) / 72) * 18
Diese Formel berechnet die Anzahl der Schläge, die ein Spieler benötigt, um seine durchschnittliche Punktzahl auf einem Platz abzuziehen, um seine „wahre“ Punktzahl zu erhalten.
Wie kann man sein Handicap verbessern?
Um sein Handicap zu verbessern, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder nimmt man an Golfturnieren teil. Diese müssen „vorgabewirksam“ sein, das zählt das Ergebnis für die Handicapberechnung.
Die andere ist Option ist, private Golfrunden als EDS-Runden zu spielen. EDS steht für Extra Day Score. Die Voraussetzung, damit das Ergebnis für die Handicapberechnung zählt, ist, dass man bei seiner Runde auf dem heimischen Golfplatz von einer Person begleitet wird, die das Zählen übernimmt und mindestens ein Handicap von 36 hat. Außerdem muss die Privatrunde vorher im Sekretariat des Clubs angemeldet werden. Dort wird nach der Runde Ergebnis eingereicht, damit dann das Handicap mit diesem Ergebnis neu berechnet werden kann.
Der World Handicap Index
Golf ist ein Sport, der weltweit gespielt wird. Allerdings gibt es, historisch gewachsen, weltweit unterschiedliche Handicap-Systeme. 2021 verständigten sich die Golfverbände auf das World Handicap Index (WHI). Der so entstandene Der World Handicap Index (WHI) ist ein internationaler Handicap-Standard, der von der International Golf Federation (IGF) verwaltet wird und der es Golfern auf der ganzen Welt ermöglicht, ihr Handicap zu vergleichen. Der WHI basiert auf dem Course Handicap, der die Anzahl von Schlägen, die ein Golfer benötigt, um einen Golfplatz zu spielen, widerspiegelt.
Der WHI wird auf der Grundlage der besten acht von 20 Scorekarten berechnet, die ein Golfer in den letzten 12 Monaten gespielt hat. Die Scorekarten werden anhand des Course Rating und des Slope Rating des Golfplatzes angepasst, um sicherzustellen, dass der WHI für Golfplätze weltweit vergleichbar ist. Der WHI wird in 0,1-Schritt-Intervallen angegeben und Golfern ermöglicht, ihr Handicap auf Golfplätzen weltweit zu vergleichen.
Was es mit dem WHI im Detail auf sich hat und wie es berechnet wird, ist ein wenig kompliziert. Daher widmen wir dem World Handicap System hier einen eigenen Artikel.
Wie ist das Handicap beim Golf entstanden?
Das Golf-Handicap wurde 1908 von Charles Jones eingeführt. Der Begriff ist von einem alten englischen Tauschspiel abgeleitet, dem „hand-in-cap„. Dabei werden Gegenstände von unterschiedlichem Wert getauscht und ein Schiedsrichter bewertet die Gegenstände und bestimmt den für den Tausch erforderlichen Betrag. Danach legen die Beteiligten je eine Hand in eine Kappe (hand-in-cap) und ziehen sie geöffnet (Zustimmung) oder geschlossen (Ablehnung) wieder heraus. Aus diesem Ritual hat sprachlich das Handicap entwickelt.
Welches Handicap beim Golfen ist gut?
Diese Frage lässt sich nur schwer beantworten, denn hier müsste man stark verallgemeinern. Lange Zeit begann ein Golfer nach der Platzreife mit dem höchstmöglichen Handicap von -54. Mittlerweile beginnt ein Golfer nach der Platzreife ohne Handicap. Je besser die Spielstärke wird, desto niedriger wird das Handicap. B
Als ein spielstarker Amateur gelten Golferinnen und Golfer, welche mindestens ein Handicap von -18 haben. Ein Handicap im einstelligen Bereich nennt man Single-Handicap, was ebenfalls recht gut ist. Und sobald man um Par 0 (oder besser) spielt, spricht man vom Scratch-Handicap. Besser würde heißen ein Handicap von beispielsweise +1.
Wenn ein Golfer ein „positives“ Handicap hat, also eine Angabe wie Hcp +1, dann ist er so gut, dass er wahrscheinlich bald ins Lager der Golfprofis wechsel. Denn dann ist ein Spieler in der Lage, eine Runde in Par, also mit der vorgegebenen Schlagzahl zu spielen. Bei einem Handicap von 0, spielt man eine Golfrunde „even Par“. Par ist die Abkürzung für „Professional Average Result“, also das Durchschnittsergebnis, welches ein Pro auf einem Platz oder einer Spielbahn spielen sollte.
Es wird aber schnell eng, wenn man in Richtung Handicap 0 kommt. So haben in Deutschland nur etwas mehr als 5 Prozent der Golfer ein Handicap von unter 11,4. Schon mit einem Handicap von 18 ist man einer besten 16 Prozent aller Golfer in Deutschland.
Die Handicaps der Golfprofis
Welches Handicap hat eigentlich Tiger Woods? Diese Frage taucht häufig auf – und die Antwort überrascht. Gar keins! Denn sobald ein Golfer vom Amateur zum Profi wird, verliert er sein Handicap.
Um die Frage zumindest teilweise zu beantworten: als 13-jähriger Junge hatte Woods ein Handicap von 0. Aber an dieser Stelle Profi-Golfer und Amateure vergleichen zu wollen ist so, wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen, die einzelnen Faktoren sind zu unterschiedlich, und für diese Art der Vergleiche wurde das Handicap nicht geschaffen.
Die Handicaps von Prominenten
Anders sieht es bei prominenten Golferinnen und Golfern aus, diese haben natürlich auch ein Handicap. Und viele interessiert es, welches Handicap dieser Musiker oder jener Schauspieler hat. Daher haben wir hier eine Liste mit Handicaps von Prominenten zusammengetragen. Dies kann natürlich immer nur eine Momentaufnahme sein. Hier finden sich etwa die Handicaps von Frankz Beckenbauer, Alice Cooper oder Kevin Costner.