Wer auf einem Golfplatz spielen möchte, muss nachweisen, dass er die sogenannte Platzreife besitzt. Diese bescheinigt, dass die Grundlagen des Golfens bekannt und beherrscht werden. Ferner gibt die Platzreife darüber Auskunft, dass man die Regeln und auch die Etikette des Golfsports kennt.
Inhalt
Die Platzreife wird im Golfclub durch einen Golf-Pro abgenommen. Der Deutsche Golfverband, kurz DGV, legt die Kriterien für die Platzreife fest, die zu erfüllen sind.
Die Platzreife beim Golf bezieht sich auf die Fähigkeit eines Golfers, einen Golfplatz sicher und effektiv zu spielen. Um die Platzreife zu erlangen, muss ein Golfer bestimmte Fähigkeiten und Kenntnisse erwerben und bestimmte Regeln und Etikette befolgen. In Deutschland gibt es zwar die Kriterien vom DGV, aber keine einheitliche Platzreife-Regelung, sondern jeder Golfplatz bzw. jeder Pro hat seine eigenen Regeln und Anforderungen für die Platzreife. In der Regel muss ein Golfer jedoch bestimmte Fähigkeiten nachweisen, wie zum Beispiel ein sicheres Abschlagen von der Abschlagstelle, das Treffen von Fairways und Grüns und das Ausführen von Chips und Putts.
Um die Platzreife zu erlangen, kann ein Golfer einen Platzreifekurs besuchen, in dem die notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt werden. Alternativ kann ein Golfer auch eine Platzreifeprüfung ablegen, in der die Fähigkeiten und Kenntnisse überprüft werden.
Welche Vorteile bietet die Platzreife?
Wer die Platzreife hat, darf auf den internationalen Golfplätzen weltweit spielen. Die Platzreife ist mit einem Handicap von 54 zu vergleichen und sorgt dafür, dass man auf zahlreichen Plätzen mitspielen darf. Weitere Details zur Platzreife finden Sie in unserem Lexikoneintrag.
Was drückt das Handicap beim Golf aus?
Durch das Handicap soll das theoretische und aktuelle Spielpotenzial eines Spielers oder einer Spielerin ausgedrückt werden. Das bedeutet, dass diese Zahl angibt, wie gut man in der Theorie Golf spielen kann, wenn alles gut geht. In der Theorie geht man davon aus, dass auf einem Platz mit 18 Löchern gespielt wird. Das Handicap ist die Differenz gegenüber einem sehr guten Spieler mit dem Handicap Null. Dieser Spieler wird als sogenannter Scratch-Golfer bezeichnet und beendet eine Runde mit der Anzahl Schlägen, die dem Par des Platzes entspricht. Es handelt sich dabei um 72 Schläge. Wenn das aktuelle Handicap des Spielers mit einberechnet wird, ist man auf Augenhöhe, und zwar auch dann, wenn zwischen zwei Spielern unterschiedliche Spielpotenziale möglich sind. Das jeweils aktuelle Spielpotenzial kann problemlos ausgedrückt werden, sowie als auch eine Verbesserung oder Verschlechterung nachverfolgt werden. (Mehr zum Thema Handicap in diesem Artikel)
Im Jahr 2021 sollen die weltweit vorhandenen Systeme zur Erfassung des Handicaps vereinheitlicht werden. Das bedeutet zum Beispiel, dass es in Deutschland, Österreich sowie der Schweiz aktuell noch verschiedene Unterschiede innerhalb des EGA Vorgabensystems gibt, die dann vereinheitlicht werden.
Die theoretische Platzreife – was muss ich für die Golf Platzteife Prüfung können?
Wer das Handicap 54 erhalten und damit die Platzreife haben möchte, muss dazu zwei Prüfungen ablegen. Neben der klassischen Theorieprüfung muss auch eine praktische Prüfung abgehalten werden. Es ist möglich, dass die theoretische Prüfung auch komplett online erledigt werden kann. Die Online Platzreife kann problemlos per Computer sowie als auch per Tablet oder Smartphone erlangt werden. Nachdem man sich angemeldet hat, kann man ein virtuelles Trainingscenter durchlaufen und danach an der theoretischen Prüfung teilnehmen. Sofern diese bestanden wird, ist es möglich, eine offizielle Urkunde herunterzuladen und auszudrucken. Preislich gesehen kann die Online Platzreife, bzw. die Theorieprüfung deutlich attraktiver sein, als es über andere Wege der Fall ist.
Die Prüfung der Theorie dauert 30 Minuten. Es handelt sich um einen klassischen Multiple-Choice-Test. Dieser beinhaltet 30 Fragen, die sich rund um den Golfsport sowie als auch um verschiedene Etiketten und andere Golfthemen drehen. Hierzu gibt es ein offizielles Regelbuch, dass alle Golfregeln beinhaltet und für die Vorbereitung zur Prüfung genutzt werden kann. Viele der Fragen sind klassische Fragen zum auswendig lernen, deren Wissen man dann in der Prüfung wiedergeben muss.
Die praktische Platzreife – was muss ich für die Prüfung können?
Wer die praktische Prüfung beim Golfsport wahrnehmen möchte, muss dazu ein Spiel mit 9 Löchern auf einem Golfplatz bestreiten. Auf den besten 6 der 9 Löchern muss eine Mindestpunktzahl von 12 Punkten erreicht werden. Die Punkte ergeben sich aus der Schlagzahl, die pro Loch benötigt wird. Das Handicap 54 ist dabei die Grundlage der Bemessung. Pro Loch darf man 3 Schläge über PAR brauchen, um das Soll von 2 Punkten zu erfüllen. Je Schlag, den man weniger braucht, bekommt man einen Punkt mehr gutgeschrieben. Wenn man einen Schlag mehr braucht, gibt es einen Punkt weniger, der gutgeschrieben wird. Während der praktischen Prüfung ist es zudem notwendig, dass eine angemessene Geschwindigkeit im Spiel erzielt wird und man die erlernten Kenntnisse über die Regeln und die Etiketten auch praktisch einsetzen kann.
Sofern die theoretische Prüfung und auch die praktische Prüfung bestanden worden sind, erhält man die Platzreife. Mit dieser kann man dann weltweit bei verschiedenen Golfplätzen spielen, da das Handicap 54 nachweislich erreicht worden ist.