Es gibt viele verschiedene Spielvarianten beim Golf (welche genau, zeigen wir hier) Eine der am weitesten verbreiteten ist das Zählspiel nach Stableford, das oft nur als „Stableford“ bezeichnet wird. In diesem Beitrag zeigen wir, was Stableford ist, wie man es zählt, wie man Stableford-Punkte berechnet und ein Beispiel für eine Rechnung geben.

Stableford ist ein Zählspiel im Golf, bei dem jeder Spieler Punkte für seine Schläge auf jeder Spielbahn erhält. Im Gegensatz zu anderen Zählspielen, bei denen der Spieler versucht, die niedrigste Anzahl von Schlägen zu erreichen, versucht der Spieler bei Stableford, so viele Punkte wie möglich zu erzielen. Dabei werden Punkte basierend auf dem Ergebnis jeder Spielbahn vergeben, wobei höhere Punktzahlen für bessere Ergebnisse vergeben werden.

Wie zählt man nach Stableford?

Beim Zählspiel nach Stableford erhält ein Spieler Punkte, basierend auf dem Ergebnis jeder Spielbahn. Die Anzahl der Punkte, die ein Spieler auf einer Spielbahn erhält, hängt davon ab, wie viele Schläge er benötigt, um das Loch zu beenden, sowie von seiner Handicap-Vorgabe. Je höher die Handicap-Vorgabe des Spielers ist, desto mehr Punkte erhält er auf jeder Spielbahn.

Die folgende Tabelle zeigt, wie viele Stableford-Punkte ein Spieler auf jeder Spielbahn erhält, abhängig von der Anzahl der Schläge, die er benötigt:

Anzahl der Schläge	Punkte
2 über Par oder mehr (oder nicht abgeschlossen)	0
1 über Par (Bogey)	1
Par	2
1 unter Par (Birdie)	3
2 unter Par (Eagle)	4
3 unter Par (Albatros)	5

Wenn ein Spieler beispielsweise eine Spielbahn mit einem Par von 4 in 3 Schlägen abschließt und seine Handicap-Vorgabe 10 beträgt, würde er 2 Punkte für diese Spielbahn erhalten. Wenn er die gleiche Spielbahn mit einem Schlag weniger abschließt, also mit 2 Schlägen unter Par, würde er 5 Punkte erhalten.

Wie berechnet man Stableford-Punkte?

Die Berechnung der Stableford-Punkte ist relativ einfach. Zunächst muss der Spieler seine Handicap-Vorgabe kennen. Dies ist eine Schätzung seiner Fähigkeit, die vom Golfclub basierend auf seinen vergangenen Ergebnissen und seiner Spielstärke festgelegt wird.

Dann wird das persönliche Handicap durch die Anzahl der Löcher, die gespielt werden, geteilt. Die so errechneten Vorgabenschläge gelten für alle der 18 Löcher.

Beispiel: Sie haben Handicap 36 und spielen 18 Löcher: 36 (Handicap) / 18 (Löcher) = 2. Das bedeutet, 2 Vorgabenschläge nach Stableford-Punkte-System, Sie dürfen jedes Loch 2 über Par spielen (18 Löcher mit je zwei Schlägen mehr = 36).

Ein Loch hat nun Par 4 – Ihr “Netto Par” ist in diesem Fall 6 ( 4+2).

Als Nächstes muss der Spieler den Score für jede Spielbahn aufzeichnen und die Anzahl der Stableford-Punkte für jede Spielbahn berechnen, indem er die Anzahl der Schläge auf jeder Spielbahn mit den Punkten in der oben gezeigten Tabelle multipliziert. Wenn der Spieler beispielsweise eine Spielbahn mit einem Par von 4 in 3 Schlägen abschließt und seine Handicap-Vorgabe 36 beträgt, würde er 4 Punkte für diese Spielbahn erhalten.

Wenn der Spieler alle Stableford-Punkte für alle Spielbahnen berechnet hat, summiert er einfach die Punkte auf, um seine Gesamtpunktzahl für das Spiel zu erhalten. Ein höheres Ergebnis ist in diesem Fall besser, da es bedeutet, dass der Spieler mehr Punkte gesammelt hat.

Ein Beispiel für eine Rechnung wäre wie folgt:

Spieler A hat ein Handicap von 12 und spielt eine Runde mit einem Par von 72. Auf der ersten Spielbahn benötigt er 5 Schläge, was bedeutet, dass er 1 Punkt erhält. Auf der zweiten Spielbahn benötigt er 4 Schläge, was 3 Punkten entspricht. Auf der dritten Spielbahn benötigt er 6 Schläge, was 0 Punkten entspricht. Auf der vierten Spielbahn benötigt er 4 Schläge, was 3 Punkten entspricht. Auf der fünften Spielbahn benötigt er 5 Schläge, was 1 Punkt entspricht. Auf der sechsten Spielbahn benötigt er 6 Schläge, was 0 Punkten entspricht. Auf der siebten Spielbahn benötigt er 5 Schläge, was 1 Punkt entspricht. Auf der achten Spielbahn benötigt er 6 Schläge, was 0 Punkten entspricht. Auf der neunten Spielbahn benötigt er 5 Schläge, was 1 Punkt entspricht.

Die Gesamtpunktzahl von Spieler A für diese Runde würde wie folgt berechnet werden:

1 + 3 + 0 + 3 + 1 + 0 + 1 + 0 + 1 = 10 Punkte

In diesem Beispiel hat Spieler A 10 Stableford-Punkte für die Runde erzielt. Je höher die Punktzahl ist, desto besser hat der Spieler gespielt.

Warum ist Stableford so beliebt?

Das Zählspiel nach Stableford ist eine beliebte Form des Golfspiels, bei dem jeder Schlag eines Spielers auf jeder Spielbahn in Punkte umgewandelt wird. Das Ziel ist es, so viele Punkte wie möglich zu sammeln, anstatt die niedrigste Anzahl von Schlägen zu erreichen. Die Berechnung der Stableford-Punkte ist relativ einfach und hängt von der Anzahl der Schläge ab, die ein Spieler benötigt, sowie von seiner Handicap-Vorgabe. Durch die Verwendung des Stableford-Systems können Spieler mit unterschiedlichen Fähigkeiten miteinander konkurrieren, was es zu einer beliebten Wahl für Golfturniere macht.

Und Stableford macht Golfrunde schneller, denn wenn nach Stableford-Punkten gespielt wird, kann ein Spieler, der zwei Schläge über dem persönlichen Par liegt, den Ball aufnehmen und am nächsten Loch weiterspielen.

Wie ist dieses Punkte-System entstanden?

Es wird berichtet, dass Dr. Frank Stableford an einem windigen Sonntag im Jahr 1932 auf dem Golfplatz von Wallasey in Nordengland spielte und seine Freunde und Golfkollegen zu einem neuen Punktesystem herausforderte, bei dem jeder Schlag auf einer Spielbahn in Punkte umgewandelt wird.

Die Idee kam ihm, als er frustriert darüber war, dass sein reguläres Spiel an diesem windigen Tag aufgrund der schwierigen Bedingungen nicht gut verlief. Er war der Meinung, dass das reguläre Zählspiel nicht die Fähigkeiten der Spieler genau widerspiegelte und dass ein neues System eingeführt werden sollte, das die Schwierigkeiten des Spiels berücksichtigt.

Stableford schlug vor, dass jeder Schlag eines Spielers auf einer Spielbahn in Punkte umgewandelt wird. Wenn ein Spieler beispielsweise das Loch in einem Schlag unter Par abschließt, erhält er einen Punkt. Wenn er das Loch mit Par abschließt, erhält er null Punkte. Wenn er mehr Schläge benötigt, als das Par des Lochs vorgibt, erhält er negative Punkte.

Sein neues Punktesystem wurde von seinen Freunden und Golfkollegen begeistert aufgenommen und wurde schließlich als das "Stableford-System" bekannt. Es wurde später von Golfverbänden auf der ganzen Welt übernommen und ist heute eine der beliebtesten Formen des Zählspiels im Golf.

Die Zählweise nach Stableford-Punkten wurde 1932 Bestandteil der offiziellen Golfregeln, die alle vier Jahre vom "The Royal Golf Ancient Golf Club of St. Andrews" angepasst werden.

Die Anekdote zeigt, dass auch kleine Momente der Frustration und des Ärgers zu bahnbrechenden Ideen und Innovationen führen können, die einen erheblichen Einfluss auf eine ganze Branche haben können. Frank Stableford hat durch seine Herausforderung an einem windigen Sonntag ein System entwickelt, das das Golfspiel fairer und interessanter gemacht hat und bis heute von Golfern auf der ganzen Welt genutzt wird.

Ebenfalls interessant: Frank Stableford soll es auch gewesen sein, der dafür sorgte, dass Golfplätze einheitlich gestaltet werden. Er soll der Erste gewesen sein, der die Fairways seines Clubs vermessen hatte, und die Greenkeeper aufforderte, bei den Grüns die Form beizubehalten. Denn bis dahin konnte es durchaus sein, dass die Greens nach der Behandlung durch die Greenkeeper von der Form völlig anders aussahen.