Bilder mit Golf-Motiven sind nichts Neues, dafür gibt es genügend Hobby-Künstler und Semi-Professionelle, die im Golfmarkt ihre Chance sehen und malen, was das Zeug hält. Aber dass das Thema Golf auch von namhaften Künstlern wie Jörg Immendorf, Markus Lüpertz, Günther Uecker, Georg Baselitz oder A.R. Penck aufgegriffen und umgesetzt wurde, war bislang nur wenigen bekannt.
Das hat sich jetzt mit der Ausstellung „Künstler sehen Golf“, die Prof. Dr. Heinz Rohner Ende Januar in Dortmund zusammengestellt hat, geändert. Infolge seiner Freundschaft mit vielen internationalen Künstlern und Sammlern gelang es dem Mediziner und Golf-Liebhaber, in den letzten sechs Jahren, namhafte Künstler für das Thema Golf zu gewinnen und rund 100 Exponate zum Thema Golf in Dortmund zu versammeln.
Und natürlich sind sich all die Ikonen der Gegenwartskunst auch beim Thema Golf treu geblieben: So onduliert Gotthard Graubner das Green zu einem tiefen, weichen Farbteppich. Ivan Komárek lässt einen muskelbepackten Herkules mit einem rohen Knüppel auf einen Stein eindreschen. Jörg Immendorf widmet sich dem Augenblick der höchsten Konzentration, dem Abschlag. Hermann Nitsch montiert ein Golfbag mit drei Schlägern auf eine Leinwand und überschüttet sie mit grüner und blauer Farbe. Und Günther Uecker – was sonst? – nagelt die Golfbälle auf eine mit Leim und Sand beschichtete Leinwand. Alle Werke, ob Ölmalereien, Papierarbeiten, Skulturen und Objekte sind jedoch, mehr oder minder anschaulich, vom Thema Golf durchdrungen. Für Suprematismus, Konstruktivismus und all die anderen „Ismen“, die sich dem Gegenständlichen verwehren, scheint Golf keinen Nährboden zu bieten. Eine ansehnliche Ausstellung – und für Golfspieler ein Muss!