Die Vision Gold stand als Überschrift über dem 4. Jugendgolf-Kongress des Deutschen Golf Verbandes (DGV). Der Kongress lockte am 22. und 23. November 2013 rund 300 Trainer, Sport- und Jugendwarte, Vorstände und Vertreter des Clubmanagements ins Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn. Ein Teilnehmerrekord, der auch DGV-Präsident Hans Joachim Nothelfer freute: „Die Botschaft dieses Kongresses ist eindeutig: „Ihr Interesse ist sehr groß und das Bedürfnis, sich darüber auszutauschen, ebenso“.
Es war ein Hauch Olympia, der die Veranstaltung erfüllte und einen Vorgeschmack auf die Spiele 2016 in Rio de Janeiro gab. Denn die zwei Gast-Referenten Heiner Brand und Ole Bischof – beides erfolgreiche Olympioniken – berichteten den Kongress-Teilnehmern von ihren Erfahrungen beim größten Sportereignis der Welt. In einer Talkrunde mit Handball-Weltmeister Brand und DGV-Vorstand Sport Marcus Neumann befragte Moderator Uwe Bornemeier am Ende des ersten Kongress-Tages die beiden ehemaligen Bundestrainer zum Thema „Nachwuchsförderung mit Blick auf Olympia“. Judo-Olympiasieger Bischof schloss den zweiten Tag mit seinem Referat „Einmal mehr aufstehen als liegen bleiben“ ab und zeigte dabei, wie wichtig Kampfgeist und Wille auf dem Weg zum olympischen Erfolg sind.
Werte des Sports
Doch es waren nicht nur die Olympischen Spiele, die in den beiden Tagen von Paderborn diskutiert wurden. Das Programm deckte ein reiches Spektrum an Themen ab. Es wurden wissenschaftliche Referate gehalten, wie die von Dr. Andreas Hofer zu Werten des Sports oder Prof. Dr. Wolfgang Schöllhorn über differenzielles Lernen im Golf.
Mit Spannung erwartet wurden die Beiträge von Heidrun Klump und Dr. Dominikus Schmidt, die über die Einführung Deutscher Jugend-Mannschaftsmeisterschaften im Ligasystem sprachen. Beide lieferten „Best-Practice-Beispiele“, indem sie die Jugendligasysteme ihrer jeweiligen Landesgolfverbände (LGV) vorstellten. Klump ist Geschäftsführerin des Bayrischen Golfverbandes. Schmidt Geschäftsführer des Hamburger Golf Verbandes. In beiden LGV funktionieren die Jugendligen mit unterschiedlichen Ansätzen. Während in Hamburg seit 2012 in drei Altersklassen gestartet wird, treten in Bayern, im in diesem Jahr erstmalig durchgeführten System, alle Mannschaften in einer Altersklasse an. Beides funktioniert. Ansätze, die zum Nachahmen anregen. Auch Marcus Neumann lud ein, diesen Vorbildern zu folgen. Eine einheitliche Jugendliga auf Bundesebene ist allerdings nicht angedacht.
Philosophische Ansätze
Einen eher philosophischen Ansatz und ein Credo für den Golfsport lieferte Prof. Dr. Arturo Hotz. Unter dem Motto „Golfspielen heißt für eine Idee zu leben“, schilderte Hotz in seinem Vortrag die Komplexität der Aufgaben eines Trainers und rief die Kongress-Teilnehmer dazu auf, individuell Sinn stiftend zu trainieren. Dabei sei die Konstellation von Situation, Aufgabe und Person entscheidend und die zentrale Frage im Trainerdasein die Glaubwürdigkeit.
Die Diskussionen wurden im Rahmen des Kongresses fortgeführt und sollen auch darüber hinaus zum Austausch anregen. Und deshalb entließ Marcus Neumann die Teilnehmer mit dem Aufruf, die vielen Informationen mit auf den Golfplatz zu nehmen und in die tägliche Arbeit zu transferieren.