Die UniCredit Ladies German Open wurden ein Opfer der katastrophalen Wetterverhältnisse. Nach Dauerregen sahen sich die Organisatoren gezwungen, das Turnier am Sonntagmorgen für beendet zu erklären. Dazu Turnierdirektor Nikolaus Peltzer: „Wir alle wollten den Golffans wieder Spitzensport bieten, aber der Platz im Golfpark Gut Häusern ist für mindestens 48 Stunden nicht bespielbar – wenn es aufhört zu regnen. Aus diesem Grund hatten wir keine andere Wahl.“ Damit konnte dieses bedeutende und bei den Spielerinnen überaus beliebte Turnier nicht über zwei Runden ausgetragen werden, sondern es wurde nach nur 27 gespielten Löchern entschieden. Ein Beweis für die Beliebtheit dieses Turniers bei den Besuchern war die Zahl von rund 12.000 Zuschauern, die auch bei strömendem Regen die Auftritte der Spielerinnen verfolgten.
Allerdings musste die Gewinnerin in einem Stechen entschieden werden, da zwei Spielerinnen schlaggleich in Führung lagen. In diesem Stechen setzte sich Carlota Ciganda nach dem ersten Extraloch gegen Charley Hull (England) durch. Sie konnte sich über den Siegerscheck in Höhe von 52.500 Euro und einen Audi Q5 im Wert von rund 50.000 Euro freuen. „Ich bin überglücklich, dass ich mir mit diesem Sieg selbst ein wunderbares Geburtstagsgeschenk gemacht habe. Natürlich hätte ich dazu lieber vier Runden gespielt, aber es war am Samstag schon sehr schwierig den Ball sauber zu schlagen“, meinte Ciganda, die am Samstag ihren 23. Geburtstag gefeiert hatte, nach der Siegerehrung.
Mit Platz 2 bewies die erst 17-jährige Charley Hull, die in Gut Häusern bereits zum fünften Mal Rang zwei belegte, ihre derzeitige Stärke und festigte ihren Anspruch auf einen Spitzenplatz in der Rangliste der Ladies European Tour und auf einen Platz im Solheim Cup Team Europa. Rebecca Hudson aus England beendete das Turnier auf dem dritten Rang.
Caroline Masson war natürlich enttäuscht, dass nicht mehr gespielt werden konnte: „Ich bereue aber trotzdem nicht zu den UniCredit Ladies German Open gekommen zu sein, denn ein Turnier zu Hause ist immer etwas ganz besonderes.“ Mit ihrem Platz 22 war sie natürlich nicht zufrieden: „Ein Schlag besser und es hätte wenigstens zu einem Top-Ten Ergebnis gereicht, aber die Bedingungen waren wirklich heftig.“
Beste von insgesamt zwölf deutschen Teilnehmerinnen, die das Turnier begonnen hatten, war die Amateurspielerin Sophia Popov vom Golf Club St. Leon Rot, die derzeit in den USA studiert und dort erfolgreich Golf spielt. Mit ihrem Ergebnis von 105 Schlägen (-2) belegte sie einen hervorragenden geteilten Rang 9 – erhielt aber als Amateurspielerin dafür kein Preisgeld. Popov: „Eine Top Ten Platzierung nehme natürlich gerne, besonders weil ich vor Beginn keine großen Erwartungen hatte.
Miriam Nagl (Berlin) benötigte ebenso wie Masson 106 Schläge und beendete das Turnier ebenfalls auf Platz 22. Mit Ann-Kathrin Lindner und Leigh Whittaker (beide St. Leon-Rot) hatten zwei Nachwuchsspielerinnen die Qualifikation für das Finale und belegten einen sehr guten Rang 37.
Nach dem Regelwerk der Ladies European Tour hätten die Spielerinnen bei nur 27 gespielten Löchern nur den Anspruch die Hälfte des Preisgeldes. Das kam aber für die Organisatoren und Sponsoren nicht in Frage. Dazu Jürgen Danzmayr, Turnierpräsident und Mitglied des Vorstands UniCredit Bank: „Wir alle hatten uns auf ein großartiges Golfturnier gefreut, aber leider war der Wettergott uns und vor allem den Spielerinnen nicht wohlgesonnen. Aber auch wenn nicht einmal die Hälfte der vorgesehenen 72 Löcher gespielt werden konnten, ist es für uns selbstverständlich, dass wir die Leistungen der Teilnehmerinnen, die trotz dieser unglaublich schwierigen Bedingungen hervorragendes Golf geboten haben, mit dem vollen Preisgeld honorieren!“
Eine immer wieder gestellte Frage war natürlich die nach der Zukunft des Turniers, da die UniCredit ihr Engagement nach sechs Jahren beendet. Dazu noch einmal Nikolaus Peltzer: „Wir gehen davon aus, dass wir auch 2014 eine Ladies German Open durchführen werden, können heute allerdings noch nicht sagen, unter welchem Namen und an welchem Standort das der Fall sein könnte. Natürlich fühlen wir uns hier im Golfpark Gut Häusern sehr wohl, da der Club uns über das normale Maß hinaus unterstützt, doch die Standortfrage ist mit dem möglichen neuen Titelsponsor und dessen Wünschen bezüglich des Austragungsortes verbunden.“
Es bleibt aber auch weiterhin eine Option, die Ladies German Open 2014 ohne einen neuen Titelsponsor auszutragen, wie auch Hans Joachim Nothelfer, Präsident des Deutschen Golf Verbandes, bei einem Pressegespräch bestätigte.