Golf – der Sport der Reichen, so wird nach wie vor über den unterhaltsamen Klassiker gesprochen und das, obwohl die Sportart in den letzten Jahren einen regelrechten Hype erlebte. Dadurch sind zweifelsohne viele Golfclubs nicht mehr so exklusiv, wie manche Mitglieder es vielleicht gerne hätten. Nichtsdestotrotz ändert das nichts an der Tatsache, dass Golf ein Sport für Körper und Geist ist, der sich dadurch auszeichnet, dass man auf der einen Seite an der frischen Luft unterwegs ist und darüber hinaus sowohl Geschick als auch Köpfchen beweisen muss.
Anders als bei anderen Sportarten, bei denen wirklich fast ausschließlich blaues Blut in den Adern der Sportler fließt und deren exquisite Turniere hauptsächlich hinter verschlossenen Türen abgehalten werden, erfreuen sich Golf-Championships immer größerem medialen Interesse. Zudem steigt bei den Buchmachern und Fans im Hinblick auf die nächsten Turniere auch regelmäßig das Wettfieber. So ist es nicht überraschend, dass der ein oder andere Name mit ansprechenden Quoten hoch im Kurs der Fans steht, die Sportart wird schon lange als ein Tummelplatz für Sportwetter angesehen und auch die Spieler selbst lassen wenig Chancen aus, um etwas mehr Spannung in den Turnier-Alltag zu bringen. Um welche Turniere es sich dabei im Einzelnen handelt, stellen wir im Folgenden vor, denn die haben es wirklich in sich.
Die PGA European Tour, ausgerichtet von der Professional Golfer’s Association, ist die führende Golf-Turnierserie in Europa. Sie stellt die höchste Spielklasse aus drei europäischen Turnierserien dar, die, angefangen nur in Europa, mittlerweile weltweit mit Ausnahme von Nordamerika ausgetragen wird. Die Teilnehmer werden durch die europäische Golf-Rangliste bestimmt. Es ist mit 8 Millionen US-Dollar Preisgeld eines der höchstdotierten Golf-Turniere überhaupt, dementsprechend eines der absoluten Top-Events im Golfsport, welches nicht verpasst werden sollte. Das Gegenstück zur European Tour für die Damen ist die Ladies European Tour. Die Qualifikation erfolgt ebenfalls über die Rangliste der besten Golferinnen sowie über spezielle Tourkarten für die 90 erfolgreichsten Spielerinnen des Vorjahres.
Die PGA Tour ist das nordamerikanische Gegenstück zur PGA European Tour und damit die wichtigste Turnierserie Nordamerikas. Sie umfasst die vier Turniere US Masters, US Open, PGA Championship sowie die British Open, die auch als Majors unter den Golfcracks bekannt sind. Bis auf die British Open finden alle diese Turniere auf wechselnden Plätzen in den USA statt, die US Masters davon immer in Augusta in Georgia. Die British Open sind das älteste noch ausgetragene Golf-Turnier der Welt. Das Open im Turniertitel steht jeweils dafür, dass sich neben Profispielern auch Amateurspieler qualifizieren können, auch wenn dies natürlich eher zur Seltenheit gehört. Aber genau diese Möglichkeit hat in der Vergangenheit schon für die eine oder andere Überraschung gesorgt.
Der PGA Grand Slam war das exklusivste Golf-Turnier der Welt. Es traten die Gewinner der vier Major Turniere über 36 Löcher gegeneinander an. Das Preisgeld war im Vergleich zu anderen Turnieren eher niedrig, allerdings wurde auch der Viertplatzierte hier noch mit 200 000 US-Dollar Preisgeld bedacht. Nur fünf Spieler konnten es bisher schaffen, mehrere Grand Slams zu gewinnen; der Spieler mit den meisten Siegen, sieben an der Zahl, ist der Amerikaner Tiger Woods, zu dem wohl nichts mehr geschrieben werden muss. Seit 2014 findet der Grand Slam jedoch nicht mehr statt, es bleibt abzuwarten, ob es eine Fortsetzung geben wird. Fehlen durfte diese Turnierserie trotzdem nicht.
Neben den bisher vorgestellten Einzelturnieren gibt es auch traditionelle Mannschaftsturniere. Das wichtigste und zugleich prestigeträchtigste Golfturnier überhaupt ist hier der Ryder Cup, der alle zwei Jahre auf wechselnden Golfplätzen rund um die Welt ausgetragen wird. Die Teilnehmer spielen ausschließlich um den Ruhm des Sieges, es gibt kein Preisgeld zu gewinnen. Ursprünglich als ein Konkurrenz-Turnier zwischen Großbritannien und den USA gegründet und erstmals 1927 ausgerichtet, ist das britische Team mittlerweile ein gesamt-europäisches Team. Dies wurde beschlossen, um das Verhältnis ausgeglichener zu gestalten, da Großbritannien zwischen 1935 und 1973 nur einmal gewinnen konnte. In der Gesamtstatistik haben die Amerikaner bisher 26 und die Briten bzw. Europäer immerhin 13 Austragungen für sich entscheiden können. Die restlichen zwei Begegnungen endeten unentschieden. Auch aktuell sind die USA die Titelinhaber. Auch der Ryder Cup kennt ein Gegenstück für die weiblichen Golfprofis. Ebenfalls alle zwei Jahre treten die besten Golferinnen der USA im Team gegen die besten Golferinnen Europas im Solheim Cup an. Analog zum männlichen Pendant wird der Solheim Cup bisher mit neun zu fünf Siegen von den Amerikanerinnen dominiert.
Es gibt also eine große Reihe an verschiedenen wichtigen und traditionsreichen Golf-Turnieren zu verfolgen, bei denen die größten Namen der Golf-Welt gegeneinander antreten. Zu erkennen ist dabei, dass besonders die Amerikaner sehr starke Profis hervorbringen, mit denen sich andere internationalen Spieler messen müssen.