Die letzten Putts sind gelocht, die Würfel gefallen: Reinier Saxton ist mit einem Preisgeld von insgesamt 34.809 Euro der EPD Tour Champion des Jahres 2011. Der Niederländer belegte bei der Fulda EPD Tour Championship presented by JOB AG den zweiten Platz und kassierte dafür 4200 Euro Prämie. Das genügte, um in der Gesamtwertung an Maximilian Glauert vorbeizuziehen, der wegen einer Rückenverletzung beim Finale nicht antreten konnte. Den Sieg beim letzten Turnier der Saison im GC Hofgut Praforst in Hünfeld sicherte sich der Engländer Darren Wright mit 202 Schlägen (67, 68, 67). In der EPD Order of Merit schafften es neben Saxton noch Sebastian Buhl, Maximilian Glauert, Christoph Günther und Dennis Küpper in die Top 5 des Endklassements. Sie alle dürfen nun 2012 auf der European Challenge Tour abschlagen.
Es ist der Mittelpunkt der Republik, Anfang Oktober 2011 war die hessische Kleinstadt Hünfeld bei Fulda auch wieder Zentrum des deutschen Profigolfsports: Der GC Hofgut Praforst richtete dort zum fünften Mal das Finalturnier der EPD Tour aus – bei bestem Wetter und unter idealen Bedingungen: „Der Platz war in diesem Jahr noch besser als schon in den letzten Jahren“, lobte Turnierdirektor Kariem Baraka das Team des Gastgebers. Pudelwohl fühlte sich auch Reinier Saxton. Der 23-jährige Niederländer, der am Finaltag von seiner eigens aus Amsterdam angereisten Familie unterstützt wurde, hätte zwar gerne sein viertes Turnier in diesem Jahr gewonnen, war am Ende aber auch mit Platz zwei zufrieden. „Es hat großen Spaß gemacht, hier zu spielen, und es war definitiv die richtige Entscheidung, auf die EPD Tour zu gehen“, so Saxton, nachdem er von Wigbert Biedenbach, dem Vorstandsvorsitzenden des Turniersponsors JOB AG, den Pokal des Ranglisten-Champions erhalten hatte.
Da fiel es nicht mehr groß ins Gewicht, dass der Gesamtsieger der EPD Tour 2011 den abschließenden Wettbewerb ein wenig aus der Hand gegeben hatte. Nach 45 Löchern sah alles nach einem erneuten Erfolg des Mannes aus, der in diesem Jahr bereits dreimal den Pokal des Turniersiegers entgegennehmen durfte. „Ich dachte eigentlich, für mich geht es nur noch darum, Platz zwei zu holen“, sagte Darren Wright hinterher. Aber der 22-Jährige, der erst vier Wochen zuvor ins Profilager gewechselt hatte, täuschte sich, denn mit seinem starken Eagle auf der 13 (Par 5) baute er im Finish enormen Druck auf. „Das war der Türöffner und Wendepunkt für mich“, so Wright, und diesmal hatte er Recht. Während er selbst stabil blieb, erlaubte sich Saxton auf den Bahnen 14, 15 und 16 drei Bogeys hintereinander. Zu viel, wie sich später herausstellen sollte. Wright nutzte die sich ihm bietende Chance und holte sich schließlich mit 202 Schlägen, gesamt 14 unter Par, den Sieg vor Saxton (-13). Platz 3 teilten der Engländer Lee Corfield und der Niederbayer Sebastian Buhl mit jeweils 12 unter Par.
Enorm spannend blieb es auch im Rennen um die begehrten fünf vorderen Plätze der EPD Tour Order of Merit: Während sich Sebastian Buhl mit dem geteilten dritten Rang in Fulda ebenfalls an Maximilian Glauert vorbeischob, der seine Teilnahme wegen Rückenproblemen kurzfristig hatte absagen müssen, festigte Christoph Günther mit Rang 6 seinen vierten Ranglistenplatz. Das Rennen um das fünfte Aufstiegs-Ticket machte schließlich Dennis Küpper, der sich in Hünfeld dank einer guten 68er Finalrunde noch auf Platz 13 verbesserte und das Fernduell gegen Allen John (Platz 9) dadurch hauchdünn für sich entschied. Am Ende trennten beide 250 Euro. John darf aber noch hoffen: Übersteht einer der Top 5 den Cut im Final-Stage-Turnier der Qualifying School, dann ist Allen John der erste Nachrücker auf die Challenge Tour .