Die besten vier Damen- sowie die vier stärksten Herrenmannschaften Deutschlands treffen am 23. und 24. August im Licher GC beim Final Four der KRAMSKI Deutschen Golf Liga (DGL) aufeinander. Dabei stehen die Zeichen auf Revanche: Sieben der acht Teams waren bereits bei der Final-Four-Premiere 2013 dabei, darunter auch die Titelverteidiger, die Damen des Münchener GC, und die Herrenmannschaft vom GC Hubbelrath. Einzig die Damen des Hamburger GC Falkenstein feiern auf dem Par-72-Kurs zwischen Frankfurt und Gießen ihr Final-Four-Debut.
Insbesondere der GC St. Leon-Rot möchte Revanche nehmen für 2013, als die Seriensieger des letzten Jahrzehnts (sechs Titel bei den Damen, acht Titel bei den Herren) sowohl in der Damen- als auch der Herrenkonkurrenz im Stechen unterlagen. Dabei ging das erste Final Four der neueingeführten KRAMSKI DGL in die deutsche Golfgeschichte ein: Die Entscheidung bei den Herren fiel unter dem Flutlicht von zwei PKWs und zweier Mähmaschinen am stockdunklen elften Loch von WINSTONgolf vor den Toren Schwerins, an dessen Ende Hubbelraths Nicolai von Dellingshausen einen Putt aus gut zwei Metern zum Sieg im Stechen lochte. Eine bittere Pille, die die erfolgsverwöhnten St. Leon-Roter schlucken mussten. Nicht zuletzt, weil eine knappe Stunde zuvor, noch in der Abenddämmerung, auch die Damen des Clubs aus der Kurpfalz im Stechen unterlagen. Ähnlich dramatisch wie bei den Herren lochte Thea Hoffmeister den entscheidenden Putt zugunsten des Münchener GC.
Bei der Jagd nach dem Titel erhalten die St. Leon-Roterinnen Unterstützung von Karolin Lampert. Die langjährige Spielerin des GC SLR ist inzwischen ins Profilager gewechselt und spielt auf der Ladies European Tour, darf aber aufgrund des Reglements der KRAMSKI DGL beim Final Four starten. Unter bestimmten Voraussetzungen kann je Spieltag und Mannschaft ein Playing-Professional an der DGL teilnehmen. Der Pro oder die Proette muss Mitglied des Clubs sein und darf das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. „Wir freuen uns sehr, dass Karolin Lampert sich dazu entschieden hat, unser Team zu verstärken. Schon vor ihrer Zusage war es unser klares Ziel, die Meisterschaft zu holen, jetzt ist es dies erst recht. Denn nach dem unglücklich verlorenen Endspiel im vergangenen Jahr, bei dem Karolin Mitglied unserer Mannschaft war, soll es nun wieder mit dem Titelgewinn klappen“, sagt Fabian Bünker, Sportlicher Leiter des Clubs, in dem im kommenden Jahr der Solheim Cup ausgetragen wird.
Doch nicht nur St. Leon-Rot will in diesem Jahr nach dem Titel greifen. Auf dem Par-72-Kurs zwischen Frankfurt und Gießen sind neben den Vorjahresfinalisten auch drei der vier Halbfinalisten am Start. Bei den Damen ergänzen die Vorjahresvierten vom GC Hubbelrath und der Hamburger Final-Four-Neuling das Feld. Bei den Herren komplettieren die Dritten des letzten Jahres, die Mannschaft des Frankfurter GC, und der GC Mannheim-Viernheim, die 2013 auf Rang vier landeten, die Final-Four-Startliste.
Bei beiden Geschlechtern ist das Feld extrem ausgeglichen und insbesondere bei den im Matchplay ausgetragenen Duellen wird auch die Tagesform entscheidend sein. Dabei hoffen die Herren des Frankfurter GC auf einen gewissen Heimvorteil, denn gerade einmal 65 Kilometer trennen den heimischen Club vom Final-Four-Austragungsort Lich.
Doch nicht nur die Frankfurter hoffen auf Unterstützung aus der Heimat. Sechs der acht Teilnehmer haben eine Anreise von weniger als zwei Stunden, was auf einen großen Zuschauerzuspruch hoffen lässt. Im Premierenjahr war das Final Four noch im hohen Norden Deutschlands ausgetragen worden, nun findet das Bundesligafinale in der Mitte der Republik statt. „Mit dem Licher GC haben wir einen hervorragenden Club als Austragungsort des Final Four 2014 gewonnen. Dabei haben uns insbesondere der sportlich anspruchsvolle Platz und die zentrale Lage im Herzen von Deutschland überzeugt“, sagt Hans Joachim Nothelfer, Präsident des Deutschen Golf Verbandes, zu der Entscheidung für den Licher GC.
Für besonders große Aufmerksamkeit könnte in diesem Jahr der Auftritt von European-Tour-Pro Max Kieffer sorgen. Der Düsseldorfer war bereits beim vierten und fünften Spieltag für seinen Heimatclub, den GC Hubbelrath, am Start und hatte seinen Anteil am Sieg in der Südstaffel der 1. Bundesliga. Kieffers Teilnahme beim KRAMSKI-DGL-Finale entscheidet sich kurzfristig. „Ich hätte sehr viel Lust, gerade auch beim Final Four mitzuspielen, insbesondere weil dort auch Matchplay gespielt wird – das macht richtig Spaß. Allerdings weiß ich nicht, ob es der Tourkalender zulässt“, sagte Kieffer nach seinem Auftritt am vierten Spieltag im Frankfurter GC. Aufgrund einer Handverletzung musste der Spieler des Golf Team Germany jetzt seinen Start auf der European Tour in Dänemark absagen, die Entscheidung für oder gegen eine Final-Four-Teilnahme steht aber noch aus.
Am Samstag, den 23. August, werden die Halbfinalbegegnungen ausgetragen. Am Sonntag, den 24. August, finden dann die Finalpaarungen und die Partien um Platz drei statt. Der Eintritt ist an allen Tagen kostenlos und Zuschauer sind herzlich willkommen.
Gespielt wird Lochwettspiel, bei dem jeweils zwei Spieler im Einzel oder zwei Spielerpaare im klassischen Vierer gegeneinander antreten. Im klassischen Vierer spielen zwei Spieler einer Mannschaft einen Ball abwechselnd. Der Spieler/das Spielerpaar, das mehr Löcher für sich entscheidet, gewinnt die Begegnung und erhält einen Punkt. Bei Gleichstand erhalten beide Mannschaften 0,5 Punkte. Bei den Damen werden drei Vierer und sechs Einzel gespielt, bei den Herren derer vier Vierer und acht Einzelmatches. Eine Mannschaft benötigt fünf Punkte bei den Damen und 6,5 Punkte bei den Herren, um die Begegnung zu gewinnen.
Halbfinalpaarungen (23.8. ab 7.30 Uhr Vierer/ ab 13:00 Einzel):
Damen
HF1: GC Hubbelrath – Münchener GC
HF2: GC St. Leon-Rot – Hamburger GC
Herren
HF1: GC Hubbelrath – GC Mannheim-Viernheim
HF2: GC St. Leon-Rot – Frankfurter GC
Finalpaarungen (24.8. ab 7.30 Uhr Vierer/ ab 13:00 Einzel):
Damen/Herren
Finale: Sieger HF1 – Sieger HF2
Spiel um Platz 3: Verlierer HF1 – Verlierer HF2