Pinehurst, da war doch was? Ja, vor 10 Jahren gelang Martin Kaymer dort sein wahrscheinlich größter Erfolg, als er die US Open dort gewann. Mittlerweile gehört der 38-Jährige nicht mehr zum Favoritenkreis. Seine Karriere stagniert.
Die wichtigsten Protagonisten beim dritten Major-Turnier der Saison im Pinehurst Resort und Country Club im US-Bundesstaat North Carolina sind etwa Scottie Scheffler. Der Weltranglisten-Erste ist der große Favorit auf den US-Open-Titel. Der 26 Jahre alte Amerikaner dominiert derzeit die Golf-Szene.
Neben vielen weiteren Sieganwärtern zähle ich besonders Collin Morikawa, Xander Schauffele und Bryson DeChambeau dazu. Neben Kaymer, der sein Spielrecht durch seinen damaligen Sieg hat, spielt noch der in den USA lebende gebürtige Münchner Stephan Jäger mit, der eine starke Saison auf der PGA-Tour spielt. Anfang April feierte Jäger in Houston seinen Premierensieg auf der US-Tour.
Pinehurst Resort
Pinehurst gehört zu den berühmtesten Plätzen der Welt, besonders was seine Historie angeht. In Europa ist er vor allem bei den Kennern der Golfszene bekannt. Er gehört aber durchaus zu den Plätzen wie St. Andrews, Pebble Beach und vielen anderen. Das Pinehurst Resort und Country Club liegt rund 150 Kilometer östlich der Stadt Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina. Gespielt wird auf dem Platz 2, der auch der berühmteste Platz des Resorts ist. 1907 wurde dieser Platz eröffnet, das Design stammt von Donald Ross. Insgesamt verfügt das Resort über 9 mal 18 Lochplätze. Bei den US Open ist der No. 2 Par-70-Kurs knapp 7000 Meter lang. Vor allem die ondulierten und schnellen Grüns werden die Spieler vor Probleme stellen.
Der nächstgelegene Flughafen ist der Raleigh-Durham International Airport (RDU) – 1 Autostunde nördlich von Pinehurst. Vor vielen Jahren hatte ich die Gelegenheit in Pinehurst zu spielen. Das Clubhaus im alten viktorianischen Stil war beeindruckend. Überall auf der Anlage das Logo des kleinen Mannes, der mich etwas an das „Manneken Pis“, den berühmtesten Brüsseler Bengel erinnert, nur hält er einen Golfschläger.
Bronzestatue von Payne Stewart
Besonders berührte mich damals die Bronzestatue vorm Clubhaus von Payne Stewart. 1999 gewann Payne hier mit einem Schlag Vorsprung auf Phil Mickelson. Die Entscheidung fiel buchstäblich am letzten, dem 72. Loch, als Stewart einen Sieben-Meter-Putt versenkte. Bei einem Turnier in Europa spielte ich einmal im gleichen Flight mit ihm. Noch heute sind mir seine riesigen Schuhe, ich glaube, er hatte eine Schuhgröße von 14, in Erinnerung. Stewart zu Ehren errichtete der Club diese Statue, da er auf tragische Weise noch im gleichen Jahr bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Vielleicht erinnern sich manche, das Flugzeug flog ewig lange, anscheinend führerlos weiter, bevor es abstürzte. Dies wurde in allen TV-Stationen der Welt gezeigt.
Sollten Sie, liebe Leser und Leserinnen, einmal nach Pinehurst kommen, empfehle ich Ihnen eine rechtzeitige Reservierung der Tee-Times. Auch wenn Sie es nicht auf den begehrten, aber echt schweren, raughlosen #2 schaffen sollten, die anderen 8 Plätze sind ebenfalls hervorragend.
Ein kleiner Tipp noch: Das Little River Golf Resort ist quasi um die Ecke und es empfiehlt sich dort zu wohnen. Außerdem ist auch ein 18-Loch-Platz angeschlossen.
Ich wünsche Ihnen und allen Golffans viel Spaß beim Zusehen der 124. US Open.
Ihr
Heinz Schmidbauer