Golffans steht ein Jahr der Spitzenklasse bevor. Dabei liegt das Augenmerk der Sportwelt nicht nur auf den USA, obwohl der Schwerpunkt der großen Turniere weiterhin in den Vereinigen Staaten liegt. Die European Tour der Herren und die Ladies‘ European Tour sowie die LPGA Tour, die als älteste, durchgehend existierende professionelle Damengolf-Organisation in den USA gilt, sind zwar nicht ganz so berühmt wie die Majors, gehören aber dennoch zu den renommiertesten Touren der Welt.
Drei deutsche Spielerinnen haben sich die begehrten Tickets für die Ladies European Tour gesichert, die trotz ihres Namens am 20. Februar in Australien beginnt und neun Monate später in Spanien endet. Sarina Schmidt, Carolin Kaufmann und Sophie Hausmann schafften es unter die Top Ten und sind damit künftig Mitglieder der Tour, die als Sprungbrett für die LPGA Tour gilt.
Wie der Aufstieg zu schaffen ist, hat ihnen im vergangenen Jahr Esther Henseleit vorgemacht, die sich nach der Qualifikation den Titel als „Rookie of the Year“ sowie den Sieg in der „Order of Merit“ erspielte und sich die Teilnahme an der kommenden LPGA Tour sicherte. Sie liegt derzeit auf Platz 128 der Weltrangliste.
Als Sprungbretter für den Nachwuchs bei den Herren gelten die Challenge Tour, die mit einem Preisgeld von mehr als sechs Millionen Euro in 15 Ländern auf drei Kontinenten ausgetragen wird. Den Auftakt macht ein Turnier in Südafrika, und das Finale wird auf Mallorca ausgetragen. Die Challenge Tour kommt zwar nicht nach Deutschland, aber dafür macht sie im August in den Niederlanden Station. Die Top 20 Spieler Tour sichern sich die Teilnahme an der European Tour 2021.
Das amerikanische Äquivalent ist die Korn Ferry Tour, die seit 1990 als Vorbereitung auf die PGA Tour gilt. Die Spiele werden für die Weltrangliste angezählt.
Die größten Turniere im Augenblick
Die alljährlichen Höhepunkte im Sport sind und bleiben allerdings die Major-Turniere der Herren. Den Auftakt macht in der ersten Aprilwoche das US Masters Tournament in Augusta im Bundesstaat Georgia. Das seit 1934 ausgetragene Turnier gehört sowohl zur PGA Tour wie zur PGA European Tour und zur Japan Golf Tour. Die Teilnahme erfolgt auf Einladung. Als einziger Deutscher hat bisher Bernhard Langer 1985 und 1993 den Titel und damit das begehrte grüne Jackett geholt. Vorjahressieger Tiger Woods gilt bei den Wettfans erneut als heißer Anwärter auf den Sieg, genau wie der Weltranglistenerste Rory McIlroy aus Nordirland. In der dynamischen Welt des Sportwettens ist aber alles möglich, da es nicht unbedingt nur um den Gesamtsieger eines Turniers geht, sondern um die Leistung eines Spielers an einem bestimmten Tag.
Der mittlerweile 63 Jahre alte Langer hat als Altchampion eine Dauereinladung, auch wenn ihm keinerlei Gewinnchancen mehr eingeräumt werden. Anders sieht es hingegen für den Deutsch-Amerikaner Xander Schauffele aus, der derzeit auf Platz 4 der Weltrangliste liegt. Schauffele, in den Staaten geborener Sohn eines deutschen Auswanderers, hat im vergangenen Jahr bei den Porsche European Open erstmals im Geburtsland seines Vaters abgeschlagen.
Deutsche Talente im Golf
„Echter“ Deutscher und die Nummer Eins im Land ist Martin Kaymer. Er lochte 2012 beim Ryder Cup, der alle zwei Jahre zwischen US-Golfern und europäischen Golfern ausgetragen wird, den entscheidenden Putt für das Team aus der Alten Welt ein. Nach Bernhard Langer war er der zweite Deutsche, der es auf den Spitzenplatz in der Weltrangliste schaffte, und zwar nach seinem ersten Major-Sieg bei der PGA Championship 2010. Sein zweiter Major-Sieg folgte 2014 bei den US Open.
In diesem Jahr findet der im September in Wisconsin ausgetragene Ryder Cup allerdings ohne deutsche Beteiligung statt. Der 1984 geborene Kaymer, der 2019 sieglos geblieben war, will sich auf die European Tour und die PGA Tour konzentrieren.
Zudem ist Kaymer die große Hoffnung der Deutschen für die bevorstehende Sommerolympiade in Japan. Noch ist nicht alles entschieden, aber sollte es beim derzeitigen Olympischen Golfranking bleiben, wird er gemeinsam mit den deutschen Golferinnen Caroline Masson und Sandra Gal ins Land der aufgehenden Sonne reisen. Die endgültige Rangliste steht allerdings erst am 22. Juni für die Herren und am 29. Juni für die Damen fest.
1 Kommentar
Ich würde mir wünschen, dass ein deutsches Golftalent mal wieder einen internationalen Titel holt. Das wäre großartig, auch wenn es auch dieses Jahr wieder schwierig werden dürfte. Die US-Konkurrenz ist einfach zu groß. Aber wer weiß, vielleicht schafft Bernhard Langer hat nochmal ein kleines Wunder mit seinem zarten Alter von 62 Jahren ;)