Die Faszination für den Golfsport kann sich bei manchen Menschen zu einem zwanghaften Verhalten entwickeln. Wenn sich Golfer als „süchtig“ bezeichnen, dann ist das manchmal ein Scherz. Gibt es wirklich eine Golfsucht?
Golf kann tatsächlich zu einer Verhaltenssucht werden. Dabei ordnen Betroffene ihr Leben zunehmend dem Golfsport unter. Das hat dann oft weitreichende persönliche und soziale Folgen.
So verbreitet wie andere Süchte, etwa Spielsucht, ist die Golfsucht keineswegs. In den letzten Jahren ist aufgrund der Pandemie die Spielsucht sehr stark verbreitet. Als Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung sehr stark eingeschränkt waren und man sich vielleicht auch einer dystopischen Realität entziehen wollte, haben sich Slots online in Casinos wie Verdecasino als einzigartige Lösung geboten. Sie sind jederzeit verfügbar und die einzelnen Spielrunden vergehen so schnell, dass man leicht mehr Geld in das Spiel investieren kann, als ursprünglich geplant. Wie kann man eine Sucht am besten erkennen?
Symptome der Golfsucht
Ähnlich wie bei anderen Süchten zeigen sich typische Symptome wie Kontrollverlust, Steigerung der „Dosis“ (Spielzeit) und Entzugserscheinungen, wenn nicht gespielt werden kann. Die gesellschaftliche Akzeptanz des Golfsports macht es dabei besonders schwierig, problematisches Verhalten frühzeitig zu erkennen.
Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 2 – 3 Prozent aller regelmäßigen Golfspieler suchtgefährdet sind. Die tatsächliche Dunkelziffer könnte jedoch höher liegen, da viele Betroffene ihr problematisches Verhältnis zum Golfsport lange Zeit erfolgreich kaschieren können – nicht selten unter dem Deckmantel beruflicher Networking-Aktivitäten oder gesundheitsfördernder Freizeitgestaltung.
Welches Verhalten legen Golfer mit Golfsucht an den Tag?
Das intensive Ausüben des Golfsports kann sich in verschiedenen Verhaltensmustern zeigen, die Parallelen zu anderen Verhaltenssüchten aufweisen. Menschen mit einer übermäßigen Bindung an den Golfsport berichten häufig von einem starken inneren Drang, so viel Zeit wie möglich auf dem Golfplatz zu verbringen.
Typische Verhaltensmuster in diesem Zusammenhang können sein:
– Die Vernachlässigung beruflicher oder familiärer Verpflichtungen zugunsten des Golfspiels
– Ein wachsendes Bedürfnis nach längeren und häufigeren Trainingseinheiten
– Das Auftreten von Unruhe und Gereiztheit, wenn das Golfspiel nicht möglich ist
– Die Neigung, finanzielle Mittel überwiegend in Golfausrüstung und Platzgebühren zu investieren
– Eine zunehmende gedankliche Beschäftigung mit Golf auch außerhalb des Spiels
Auf psychologischer Ebene können sich folgende Aspekte zeigen:
– Ein übersteigerter Perfektionismus beim Training und Spiel
– Die Entwicklung ritualisierter Verhaltensweisen vor und während des Spiels
– Eine verzerrte Selbstwahrnehmung bezüglich der eigenen Spielhäufigkeit
– Schwierigkeiten, die eigene intensive Beschäftigung mit Golf kritisch zu reflektieren
Soziale Auswirkungen können sich manifestieren durch:
– Eine Einengung des Freundeskreises auf Golfkontakte
– Konflikte in Partnerschaft und Familie wegen der zeitlichen und finanziellen Investition
– Rückzug aus anderen Freizeitaktivitäten und sozialen Verpflichtungen
Diese Verhaltensweisen müssen nicht alle gleichzeitig auftreten und ihre Ausprägung kann individuell stark variieren. Wichtig ist zu betonen, dass eine intensive Beschäftigung mit Golf nicht automatisch problematisch sein muss. Von einer möglicherweise problematischen Entwicklung spricht man erst, wenn mehrere der genannten Verhaltensweisen über einen längeren Zeitraum auftreten und zu Beeinträchtigungen in wichtigen Lebensbereichen führen.
Anhand der klassischen Symptome lässt sich bereits erkennen, dass Betroffene ihr Verhalten unter Kontrolle haben. Selbst wenn die Sucht beginnt, auch andere Bereiche des Lebens zu berühren, wie beispielsweise durch Arbeitsplatzverlust, sind sie der Sucht im wahrsten Sinne des Wortes ausgeliefert.
Wie kann man sich vor Golfsucht schützen?
Gesundheitlich zeigen sich oft zwei gegensätzliche Entwicklungen: Einerseits profitiert der Körper von der Bewegung an der frischen Luft, andererseits können übermäßiges Training und der Verzicht auf Regenerationszeiten zu Überlastungsschäden führen. Besonders betroffen sind dabei häufig Rücken, Ellenbogen und Schultern. Auch die psychische Gesundheit kann unter dem selbst auferlegten Leistungsdruck leiden.
Für die Prävention und Behandlung einer problematischen Golfbindung gibt es verschiedene Ansätze. Ein wichtiger erster Schritt ist die ehrliche Selbstreflexion, idealerweise unterstützt durch Rückmeldungen von Angehörigen oder Freunden. Hilfreich kann die Führung eines „Golf-Tagebuchs“ sein, in dem Zeit- und Kostenaufwand dokumentiert werden.
Als präventive Maßnahmen haben sich bewährt:
– Das Festlegen fester golffreier Tage
– Die bewusste Planung von Familienzeit ohne Golf
– Ein realistisches Budget für golfbezogene Ausgaben
– Die Pflege anderer Hobbys und sozialer Kontakte
Bei einer bereits manifestierten problematischen Entwicklung kann professionelle Hilfe sinnvoll sein. Verhaltenstherapeuten und Suchtberater können dabei unterstützen, ein ausgewogeneres Verhältnis zum Golfsport zu entwickeln. Einige Therapeuten haben sich mittlerweile auf Verhaltenssüchte im Sportbereich spezialisiert. In Selbsthilfegruppen – die es bislang speziell für Golfsucht allerdings nur vereinzelt gibt – können sich Betroffene mit anderen austauschen und gegenseitig unterstützen.
Das Ziel der Behandlung ist dabei meist nicht die vollständige Aufgabe des Golfsports, sondern die Entwicklung eines kontrollierten, gesunden Umgangs damit. Dies kann durch das Erlernen von Strategien zur Impulskontrolle und die Entwicklung alternativer Freizeitaktivitäten unterstützt werden.
Golf zwischen Leidenschaft und Abhängigkeit
Die intensive Beschäftigung mit Golf kann zu einem Spannungsfeld zwischen gesunder sportlicher Leidenschaft und problematischem Verhalten werden. Allerdings sind nur wenige Golferinnen und Golfer davon betroffen, die Grenze zu einer problematischen Sucht zu überschreiten. Anders als bei stoffgebundenen Süchten ist die Grenze dabei nicht immer leicht zu ziehen, zumal Golf viele positive Aspekte vereint. Eine gesunde Balance zu finden bedeutet, Golf als bereicherndes Element in ein ausgewogenes Leben zu integrieren, statt das Leben dem Golfsport unterzuordnen.