Die erste Idee für einen Golfplatz wurde vor fünf Jahren von einem Bürger an dem damaligen Bürgermeister Georg Schmied herangetragen. Doch es mangelte vor allem an einem geeignetem Investor. Ulrich Pfanner, seit 2007 Bürgermeister, übernahm die Idee von seinem Vorgänger Georg Schmied. Dabei war das Projekt nicht unumstritten. Wie in vielen Gemeinden gab es auch in Scheidegg Gegner des Golfplatzes. Der Bürgermeister wollte nicht über die Köpfe hinweg entscheiden, daher gab es im März 2008 einen Bürgerentscheid. Das Ergebnis: 60 Prozent der Wahlberechtigten stimmten für den Golfplatzbau.
Als Investor und Betreiber wurde das Golfzentrum Oberstaufen (Buflings GmbH u. Co. KG) mit dem Geschäftsführer Erhard Zieringer gewonnen werden. Zieringer betreibt bereits die Golfanlage in Oberstaufen. Das Unternehmen ist mit einem Festkapital von rund 2,3 Millionen Euro ausgestattet.
Wir sprachen mit dem Bürgermeister Ulrich Pfanner.
Golfsportmagazin: Herr Pfanner, bei einem Projekt wie einem Golfplatzneubau gibt es ähnlich wie beim Hausbau viele Hindernisse. Wie war es hier in Scheidegg?
Ulrich Pfanner: Zunächst hatten wir mit dem Bürgerentscheid eine gute Basis der Demokratie bei schwierigen Entscheidungen gelegt. Hierbei ist es natürlich für uns sehr wichtig gewesen: die Bedenken und die Abwägung der Betroffenen zu vereinen. Des weiteren mussten die gärten und wichtigsten Faktoren wie Planung, Finanzierung, Träger- und Betriebsführerschaft genauestens geprüft und bedacht werden.
Golfsportmagazin Jetzt wo jetzt endlich der Bau des Platzes begonnen hat, wie ist die Stimmung im Ort?
Ulrich Pfanner: Die Scheidegger sind bereit für Veränderungen, nicht nur in Bezug auf den Golfplatz. Wir haben leider seit Mitte der 80er Jahre viel Potenzial verloren und verspielt. Um dieses zu korrigieren braucht es eine gemeinsame Kraftanstrengung.
Golfsportmagazin: Wie sehen Sie die Positionierung im Tourismusmarkt in der Region durch den neuen Golfplatz?
Ulrich Pfanner: Was das Westallgäu betrifft, ist dieses ein Alleinstellungsmerkmal, was grundsätzlich schon gut ist. Doch wichtig ist auch neues Publikum anzusprechen, wie mit dem Betrieb eines Golfplatzes.
Golfsportmagazin: Scheidegg liegt ja im Dreiländereck zu Österreich und der Schweiz. Wie sehen Sie die Positionierung über die Landesgrenze hinaus?
Pfanner: Der schweizer- und österreichische Markt ist hochinteressant. Gerade was den ersten betrifft, haben wir hier durch unser Preis-Leistung-Verhältnis sehr gute Standortvorteile.