Mit einer starken Finalrunde hat sich der Braunschweiger Nicklas Mattner vom Junior Team Germany seinen bislang größten Titel gesichert und die German Boys Open 2014 in St. Leon-Rot für sich entschieden. In der international ebenfalls stark besetzten Mädchen-Konkurrenz setzte sich die Italienerin Virginia Carta durch. Beste Deutsche wurde Olivia Cowan auf dem vierten Rang.
Der 16-jährige Mattner, der mit Runden von 69 und 70 und insgesamt sechs Schlägen Rückstand auf den Führenden ins Finale gestartet war, spielte eine überragende Schlussrunde. Nach sieben Löchern lag er schon bei „fünf unter“ und tauchte erstmals in den Podiumsrängen auf. Von da an kämpfte der für den GK Braunschweig startende Deutsche um den Sieg der 11. German Boys Open. Bei seiner 66-er Runde unterliefen ihm sogar noch zwei Bogeys, eines davon auf dem 18. Grün, aber er behielt mit insgesamt -11 Schlägen die Führung. Bundestrainer Ulli Eckhardt war begeistert. „Das war ein Paradebeispiel für Geduld. Nick hatte vorher schon gut gespielt, aber heute hat alles geklappt. Er war in einem Spielfluss, bis auf die Bahn 18. Das war extrem gut, gerade auch bei diesem starken Feld. Insgesamt war es eine tolle und beeindruckende Leistung!“
John Axelsen, der bis dahin souverän führende Däne, leistete sich auf Bahn 16 einen Triplebogey, sicherte sich aber mit einem Birdie an der 18 noch die Bronzemedaille. Silber ging an den Norweger Kristoffer Reitan, der wie Nick Mattner auf dem geteilten vierten Platz in die letzte Runde gestartet war. Sechs Birdies bedeuteten -10 und damit Platz 2 für den Norweger. Knapp das Podium verpasst hat Lukas Euler vom Frankfurter GC. Mit 69 und 66 Schlägen spielte er sich in eine aussichtsreiche Position, konnte am Finaltag seine beste Leistung aber nicht abrufen. Even Par reichte nicht für einen Platz auf dem Siegertreppchen. Am Ende wurde Euler mit -9 Schlägen Vierter.
Auch bei den Mädchen war das Finale eng umkämpft. Letztlich setzte sich die Italienerin Virginia Carta mit Tagesergebnissen von 71, 69 und 66 (-10) vor der Kolumbianerin Cynthia Diaz (-9) durch. Titelverteidigerin Emily Pedersen (Dänemark), die nach Runden von 66 und 69 souverän in Führung gelegen hatte, spielte am Schlusstag nur eine 72 und musste mit ebenfalls neun Schlägen unter Par nach Papierstechen mit Bronze zufrieden sein. Denn nach fehlerfreiem Spiel mit sechs Birdies setzte sich die 17-jährige Italienerin am Ende mit einem Schlag Vorsprung an die Spitze und durfte den dritten Turniersieg hintereinander nach ihren Erfolgen in Slowenien und Frankreich bejubeln. Überzeugend auch der Auftritt der Zweitplatzierten Cynthia Diaz. Nach einer 75-er Auftaktrunde spielte die 16-Jährige zwei 66-er Runden und belohnte sich so noch mit der Silbermedaille. Pech für die Vorjahressiegerin Emily Pedersen: Eine Even Par-Abschlussrunde reichte nicht, um den Titel zu verteidigen. Die Bogeys auf den Bahnen 11 und 14 konnte die Dänin nicht mehr wettmachen und nahm daher „nur“ Bronze entgegen. Einen Schlag und damit einen Platz hinter Pedersen platzierte sich mit Olivia Cowan vom Junior Team Germany die beste Deutsche. Die Spielerin, die vor dieser Saison vom GC Barbarossa zum GC St. Leon-Rot wechselte, verpasste nach Runden von 69, 70 und 69 nur knapp das Podium. Mit dem zweitbesten Tagesergebnis rückte eine andere Spielerin aus dem Kader von Mädchen-Bundestrainer Sebastian Rühl nach vorn. Esther Henseleit vom Hamburger GC brachte am Finaltag eine starke 67 nach Hause und belegte den neunten Rang.
Die German Boys and Girls Open wurden vom 6. bis 8. Juni 2014 im GC St. Leon-Rot ausgetragen. Bei einem der wichtigsten Turniere der Jahrgänge 1996 und jünger traten 150 Talente aus 18 Nationen in der Kurpfalz an. Die German Girls Open 2015 werden als eines Qualifikationsturniere für den Junior Solheim Cup gewertet. Dieser findet am 14./15. September 2015 ebenfalls im GC St. Leon-Rot statt.