Moritz Lampert hat mit zwei Schlägen Vorsprung und insgesamt 20 unter Par den Titel der Fred Olsen Challenge de España gewonnen. Nur zwei Wochen nach seinem Triumph bei der Kärnten Golf Open in Österreich hat der 22-Jährige seinen in diesem Jahr bereits seinen zweiten Titel auf der European Challenge Tour perfekt gemacht. Mit Runden von 69, 66, 66 und am Finaltag nur 63 Schlägen sicherte sich der Spieler des National Team Germany auf der kanarischen Insel La Gomera Platz 1.
Nach 72 Löchern auf dem Par-71-Parcours von Tecina Golf hatte der Sandhausener zwei Schläge Vorsprung vor dem Belgier Joannes Hugues (68, 67, 67, 64/-18). „Ich habe mich im Laufe des Turniers immer besser an das Bermudagras gewöhnt und kam damit von Runde zu Runde besser zurecht“, erklärte Moritz Lampert seine Leistungssteigerung. Nun ist er dank 25.600 Euro Preisgeld auf Platz zwei der Challenge-Tour-Rangliste vorgerückt, nur 807 Euro trennen ihn noch von Spitzenreiter Jordi Garcia Pinto aus Spanien. Auch hier will er sich noch steigern: „Ich denke nicht an die Rangliste, aber natürlich will ich sie gewinnen“, sagt Lampert, der nächstes Jahr wieder auf der European Tour spielen möchte. Für eine vorzeitige Qualifikation fehlt ihm nur noch ein weiterer Turniererfolg.
DGV-Sportdirektor Marcus Neumann freut sich über Lamperts zweiten Sieg innerhalb von drei Wochen: „Ihm gebührt die allergrößte Anerkennung und Gratulation zum Sieg! Erfolg erzeugt Selbstbewusstsein und hebt Sportler in die nächste Entwicklungsstufe. Das hat etwas mit dem festen Glauben an das eigene Können zu tun. Als Amateur war Moritz Lampert es gewohnt, Turniere zu gewinnen. Nun scheint er diesen Schritt der Entwicklung auch als Tourspieler gemacht zu haben. Phantastisch!“ Genauso sieht das auch Bundestrainer Uli Zilg: „Ich bin von den Socken und finde das unglaublich! Der Plan für 2014 war es, aus den wenigen Einladungen zu Challenge-Turnieren möglichst viel zu machen, um im nächsten Jahr auf der Challenge Tour mitspielen zu können. So war es besprochen. Dass Moritz nach sechs Turnieren schon zwei Siege auf dem Konto hat, hätte nie jemand erwartet. Das ist eine wahnsinnige Leistung“, lobt Zilg seinen Schützling.
Dabei hat der 22-Jährige Lampert, der im November 2012 als Amateur die direkte Qualifikation für die European Tour schaffte, ein schweres erstes Profi-Jahr hinter sich, in dem er in der letzten Saison viel Lehrgeld bezahlen musste. „Es ist sehr beeindruckend, wie Moritz mit seinem Ausscheiden aus der European Tour umgegangen ist“, sagt Uli Zilg. „Das war für ihn keine Klatsche, sondern Teil eines Prozesses, in dem Moritz sich die spielerischen Mittel erarbeitet hat, den Schalter umzulegen und sein Ding durchzuziehen. Dieser Erfolg ist so gut erspielt, dass es absolut keine Eintagsfliege ist.
Nach dem Triumph auf den Kanaren verzichtet der Spieler des National Team Germany auf Starts bei den beiden kommenden Turnieren in Frankreich und Belgien und trainiert stattdessen zuhause in St. Leon-Rot. Erst Ende Juni will Lampert bei der Scottish Hydro Challenge wieder an den Abschlag gehen. „Die Saison ist noch lang und ich möchte nicht den Fehler machen, mich jetzt schon völlig zu verausgaben. Am Ende kommen noch ein paar sehr wichtige Turniere, und da gilt es, voll da zu sein.“