Ohne Frauen ist es auch mal schön, finden viele Männer. Daher zelebrieren Deutschlands Männer auch den Vatertag als ihren persönlichen Feiertag. Und das ist auch gut so: „Männer brauchen Freunde“, weiß der Psychotherapeut Björn Torsten Leimbach. „Sehr häufig kommen Männer in eine Krise, wenn sie entweder gesundheitliche Probleme haben, die Beziehung kriselt oder zerbricht oder sie beruflich scheitern. In dieser Krise sucht ein Mann Unterstützung und Hilfe und merkt sehr schmerzlich, wenn er keinen wirklichen Freund hat.“ Doch während Frauen sich vor allem in Gesprächen nahe kommen, braucht ein Mann die Aktivität mit seinen Jungs. Sport, Bier und Schweigen gilt als Trias der Männerfreundschaft.
Auf dem Golfplatz Gemeinsam etwas erleben
Das Bedürfnis, Zeit gemeinsam mit Freunden zu verbringen, steht bei Männern hoch im Kurs. Fußball, Kneipentour, Angelausflug, Golf – Männer pflegen mit ihren Freunden liebgewonnene Rituale. Leider sind solche Treffen immer schwieriger zu realisieren: Die Arbeit ruft, die Frau verwehrt den Auslauf, die Kinder wollen mit Daddy spielen. Umso schöner ist es da, dass es wenigstens einmal im Jahr – an Christi Himmelfahrt – den legitimierten Freifahrtschein für sorglosen Spaß unter Kumpels gibt. Dieser Tag muss jedoch nicht zwangsläufig bierselig und grölend begangen werden. Zusammen eine Runde über das Grün spielen schafft viel Freiraum – und gibt Gelegenheit zum Neuigkeiten austauschen und Kräftemessen ohne weibliche >Begleitung. Selbstverständlich lockt der Golfplatz auch unabhängig vom Vatertag. Je nach Zeit und Lust kann man sich mit seinen Jungs abends nach der Arbeit auf ein paar Bälle an der Driving Range treffen oder eine schnelle Runde über den Kurzplatz drehen.
Übrigens haben schon viele Männer die Vorteile des Golfens für sich entdeckt: 637.735 Menschen in Deutschland spielen bereits Golf, nur 238.071 der registrierten Golfer sind weiblich. In Deutschlands größtem Golfverein, der VcG, liegt die Männerquote bei rund 71 Prozent. Vor allem jüngere Männer zieht es auf das Grün: Etwa 10.000 der männlichen VcG-Mitglieder sind zwischen 21 und 50 Jahren alt. Es gibt viele Aspekte, die das Golfen gerade für Männer unter 50 interessant machen: Ob in schrillen Farben oder eher dezentem Tuch, mit farbigem Schläger oder buntem Ball, „Mann“ kann heutzutage auf dem Golfplatz durchaus eigenen Geschmack beweisen. Wer auf technische Raffinesse steht, setzt aufs Golfen: Verschiedene Schafthärtegrade oder eine neue Griff-Form – alles Stoff für lange Diskussionen. Welcher Mann fachsimpelt nicht gerne auf und nach der Runde über das Spiel, das neue Eisen oder die Vor- und Nachteile des zu Testzwecken ausgeliehenen Putters. Das individuelle Handicap bietet eine Möglichkeit zum fairen Wettkampf unter Freunden. „Der Sport ist eine Mischung aus Kraft und Technik und man kann sich immer verbessern und an seinem eigenen Spiel arbeiten“, erklärt VcG-Geschäftsführer Marco Paeke. „Schließlich ist man auf der Runde nicht alleine, oft genug stoßen Unbekannte hinzu. Da lässt sich in den zwei bis vier Stunden, die man über den Platz geht, durchaus Networking betreiben!“ Am Ende geht’s dann an die Golftheorie. Bei einem Getränk im Clubhaus, dem 19. Loch, werden Spiel oder einzelne Schläge gemeinsam analysiert.